Full text: St. Ingberter Anzeiger

zamit es nicht zu gnderen Zweden perwendet werden dann, mit! Anfangs ganz natiltlicher Weise durch den Wunsch des, Kauers, 
10 Pfund kristallisitten Glaͤuhersalz auf den Kentner versetzt zud ine Taglohnerarbeit aitz erhalten. Wie groß gber wr sein Er⸗ 
derursacht bei etwas groͤßeren und ofter wiederhollen Gaben Durch⸗ taunen, als er erfuhr. daß der eeeeee ans 
al.“ Daß gewissenlose Händter fich das Voruriheil der Landleute dem Englischen, Franzdäischen, Deutschen. Spon schen und d 
u Rutzen machen, insonderheit, da ihnen der Verkaut diescs Ger Henischen anzufertigen wünsche. Es war dies der Bauer Iwe 
Derhesaͤlzes höheren Gewim bringen solb“ als der- Vertauf des Frociin aus deu Goubernement Jaroslawl. der sich alle — e 
Viehsalzes, ist leicht denkbat, und die weitere Verbreirung dieser 3prachen durch Selbststudiam angeeigtiet hat und e ni ur 
Industrie wird auf's thätigste hetrieben. Besonders soll dieses Salz ʒefißlsondern Uebersezungeg. qus ihnen u ejner Sprache an⸗ 
bon Nürnberg, Regensburg und Donauwörih aus verbreitet wer⸗ ertigt, um die ihn maͤncher unserer gelehrten Uebersetzer benei 
nes werben deßhalb die Landwirthe und insbesondere die den könnte. Besonders bemerkenswerth ist es, daß dieset Aulo- 
Vorstande der Bezirtscomiseeh, auf dieses Vorkommniß aufmerksam idakt bei allenn dem den- Landbau nicht aufgegeben hat und 
nahi. Das von mseren Salinen geliefe tie Viehsalz ist, sowohl seinen Meberehungennurß die arbeitsfreien⸗ Slunden widmet. 
5 Preis als Bereituiig, jedem anderen an die Seite zu setzen, Uuf den Vorschiag des Buchhändlers hat er jetzt die Ueberfeß⸗ 
weun nicht vorzuziehen,uud eee zugesetzten — ung eines dexr naturhistorischen Werke des —— 3 
Denaturation ist so gering, daß, sie zwar dem Salze die uniernommen.* 5 — 
rein weiße Farbe benimmt, senst aber ni ht den geringslen — 24— Ziehuga vomt 20 Oct *. 4821 M. 68,000, 
23 4. Der Privatförster Krüschec, welcher pr juugen Hofmaun Nr, ei, eere 14,670, 12,534, 18,8877 10,877, 
pon Herschberge exschoß, will ihn für einen Wolß gehalten habell, und Z S je lOο 
ist — isüeha gehalm 7 Ftanñtfart, 80. Det IBader heute BVorminag fort⸗ 
FMannheim? 29. Hch! Heuke sas wurdee dinem Pa⸗geseßten Ziethuung 63 Klaffe 154. Fraplfurter Stadtlottexie —siten 
etiräger der. Fahrbost eine Tasche mit einem Pakete ju, Werthe auf olgende Nummern. nachstehende Gewinne: Ni. a 
on deilaufig 2000 fl. aus Jelnem Wägelchen, das er vergeffen 16877, 28, 292 6414, 4018 und 7 138 je 1000 
jatte abzuschließen, entwendet, Der Thäter, der aus einem Hause 
zeobachtet wurde, soll mit einem Uniformsrock bekleidet gewesen sein, 
um so leichter sein schlechtes Werk vollführen zu können. 
4 Iun iner Apotheke in Mannheim hat sich in diesen Tagen 
eitk Gehilfe vergiftet. 3 —* 
rWiesbaden; 29. Sct.“ Ein erst kürzlich aus dem 
Forrectionshaus entlassener italienischer Orgelspieler, welcher einem 
Polizeisergeanten ein Ohr abgebissen, hat destern Abend in Castel 
rinem Bäckergesellen im Wirthshaus die Nase faclisch abgebissen. 
Die Recherchen nach dem, Bisser sind angeftellt. 
FWorms 27. Oct. Aus den soeben erschienenen „Ge— 
denlblättern an die Enthüllung des Lutherdenkmals? ist erfichtlich— 
hdaß ein vorläufiger Ueberschuß von 18 415 fl. 2kr. (Einnahmen 
236,556 fl. 59 fr. Ausgaben 218,141 fl. 57 kr.) vorhanden 
ist, welcher zur Gründung ejner Lutherstiftung verwendet 
werden sos. ae 
f Barmen, 27. Ochz. Für Freiligralh sind im Ganzen 
ungefaͤhr 54,000 Thaler eingegangen. 362 74 
f Herr v. Rothschild, der vor Kutzem den Weinberg von 
Chateau Lafitte un den Preis von 4,300;,000 Fr. gekauft hat, 
machte in diesem Jahre 200 Stüch von je 4Ohm. Nun werden 
herer· für das Stück durchschnittlich 7800 Fr. bezahlt, was für 
200 Stück die Summe von anderthalb Millionen betregen würde. 
hiervon 400,000 Fr. als Beschaffungszins abgezogen, bleiben 
100.000 Fr., also der vierte Theil des Kaufschillings. 
(Merkwürdiges Hasenfutter). Der Mainzer Wildbrethänd⸗ 
er Rathgeber bezog vor einigen Tagen aus der Gegend von 
Nauheim eine Parihie Hasen. In dem Magen eines dieser Thiere 
zas wie die andern alle, geschossen war, fand Herr Rathgeber 
zeim Ausnehmen zwei mit Kordel aneinandergebundene Schlüssel 
nugenscheinlich Caͤssenschlüssel zu einem größeren Geldschrank. 
Schlüssel und Kordel sind gut echalten und werden im „Rothen 
haus“ in Mainz, wo der Hase zum Frühstück verzehrt wurde 
ind wo die seltsame Erscheinung Gegenstand lebhfter Unlerq al. 
ung und weitgeheadster Bermuthungen war, dem gut legitimirten 
Eigenthümer zurückerstattet. (Jägerlatein 7) 
4 In die Ambulanz der Hebra'schen Hlinik zu Wien kam 
dieser Tage, wie die „Presse“ erzählt, eine Bürgersfrau mit einem 
jebenwöchigem Kinde weiblichem Geschlechts, dessen linker Arm 
jon der Schulter bis zur Handwurzel mit dichten, glänzend dunklem 
haare besezt war. Der Arm des kleinen Geschöpfes sieht aus, 
als ob er mit Pelz bekleidet wäre, ein Fall, den die Kliniker 
ils einen sehr schoͤnen betrachten, der aber der Mutter des 
tindes, die ihn für sehr traurig und für einen Schönheitsfehler 
der einst erwachsenen Tochter haͤlt, Thränen genug kostet. Leider 
jann die Wissenschaft hier nicht helsen; den eben so wenig wie 
sie die Haare wachsen machen kann, kann fie dieselben auch nicht, 
venn sie einmal da sind, wegzaubern. Die Mutter nahm nur 
zen dürftigen Rath mit nach Hause, das sonst ganz gesunde und frische 
Zind, wenn es zur Jungfrau herangereift, nicht — decolletirt in 
die Gesellschaft zu schicken. Emmn eh .me a hünwnhe 
73In Paris liegt der hochbejahrte Tondichter Rossini 
schwer erkrankt darnieder. 
4 Brigham Young, der Mormonenhäuptling, besitzt von 
seinen verschiedenen Frauen augenblicklich nicht weniger als 35 
Jeirathsfähige Töchter. J 
Der Petersburger Correspondent der „R. Z.“ 
erzaͤhli, daß dieser Tage ein Bauer in den Laden eines der Pe— 
lersburger Verlagsbuchhändler gekommen sei und um Arbeit gebe⸗ 
en˖ habe. Der Inhaber des Magauins erklärte sich diese Bitte 
Landwirthschaftliches. 
Wiresenbau. Wenn mir gelegentlich meiner pieljahrigen 
dandwirthschaftlichen Wanderlehrerthaätigteit die Pflicht delag, mich 
urch die Besichtigung der Gemarkungen bon dem Zustande der 
dandwirthschaft in den einzelnen Gemeinden zu ünterrichten, so- 
bildete gewöhnlich die Kultur der Wiesen den besten Paßstab zur 
Beurlheslung der übrigen landwirthschaftlichen Verhältuisse. Ich 
aeß mich dabe von der Anficht leiten, daß eins gediegene Wiesen- 
rultur. zugleich auf eine gute Viehzucht deute, die noch allerwäris 
als die besie Grundläge der soliden Aderwirthschaft angesehen wer⸗ 
den muß. Leider aber findet man noch gar häufig herrlich ge— 
egene Wiesengründe in sehr Ichlechtem Zustande, iheilg nde die⸗ 
eiben, irotzdem sie leicht mit Wasser versehen werden könnten, 
zast völlig ausgetrocknet, theils sind sie trotz des vorhandenen starken 
Zefälles in der Art versumpft, daß das Wachssthum guter Grajer 
vbllig unmoglich ist, Allerdings konnen die noch vielfach obwalteten 
chlechten Wiesenculturverhältnisse sellten einer ganzen Gemeinde d 
Ist helegt werden, denn bei der vielsach noch obwaltenden lürken 
—0 
srebungen einer ganzen Gemeinde heumen. Es muß daher auf 
hem Wege der Belehrung mehr und mehr Sorge getragen werd. n, 
daß auch die noch allerwärts anzutreffenden, sogenannten „ver⸗ 
locten Landwirthe, die entweder aus Eigennutz, aus Mißgunst 
Der qus Unkenniniß dem Fortschritie in der Wiesencultur hem⸗ 
nend im Wege sind, für die auszuführenden Verbesserungen ge⸗ 
vonnen werden. Weil aber nun Beispiele gewöhnlich am besten 
velehren, so dürfte es ganz am Ptatze sein, wenn wir alle dieje⸗ 
nigen, welche sich für die Hebung der Wiesenculiur interessiren 
auf die von dem koöniglichen Regierungs- und Departementsrath 
Dito Beck zu Trier im dritten Jahrzange herausgegebenen Land⸗ 
und volkswirthschaftlichen Tagesfragen aufmerksam zu machen, 
velche sich dieses Mal sehr eingehend und an der Hand nachah⸗ 
nungswerther Beispiele über die Ent- und Bewässerungs-An- 
agen“ unter dem Motto: „Erst Futter, dann Vich, so verdirbt 
der Landwirth nie,“ verbreiten. —F J 
Beet baru. Es muß überraschen, wenn man beobachtet, 
zaß in vielen Gegenden mit durchschnittlich guten, wenigstens leicht 
ntwässerbaren Ackerländereien vielfach noch der Rückenbau vor⸗ 
verrschi. Häufig hört man dort noch die Behauptung aufstellen, 
zaß sich durch die Beetlage schneller die übermäßige Feuchtigle i 
oribringen lasse, weil das Regen. und Schneewasser rascheren 
Abgang gewönne und weil auch Son ie und Wind besser auf die 
Wolbungen, als auf die ebenen Flüchen wirlsam seien. Es be⸗ 
tuht diese Ansicht aber auf Irtthum. Vergleicht man im begin⸗ 
enden Frühjahre die mit Rasen oder Fruchtdeden überzogenen 
Reele mit den ebenen Lagen, so kann es der Aufmerksamkeit nicht 
entgehen, daß die letzteren ein gleichförmiges Grün zeigen. wäh⸗ 
end die Beetlagen überall, wodurch die künstlich angebrachten 
Wassersäcke der Schnee länger liegen blieb als quf den Wol⸗ 
zungen, oder wo das Wasser stauete und wo die Spãtfroͤste zer⸗ 
drend einwirken könnten, naburgemäß die Pflänzchen eine todte 
raue Farbe zeigen. Diese Beodachtung zeigt fich auch noch bei 
paterem Wuchse der Pflanzen, denn in den Veetfurchen findet 
man durchweg nur schwache Halmen und leichte Körner, wenn 
nicht eine voliständige Auswinterung stattgefunden hätte. Jeden⸗ 
falis gewinnt man eine sehr unegale Frucht, die sich nicht für 
den Markt und noch wenige: für die Aussaat eignet, wenn sie 
aicht vorher einer Sortiruag unterworfen wird. Ueberdies sind 
die Beetfuͤrchen der Standort einer Menge von Unkräutern, die 
im so üppiger wuchern, ie leichter sich die Vflanzen gestellt haben