Türkei.
Konstantinopel, 24. Oct. Eine belgische Ge
sellschaft will in Konstantinopel ein Spiel -Etablissement nack
dem „Muster“ von Monaco und Homburg errichten und er
hietet sich, dafür alle Straßen zu pflastern und Omnibuslinien zu
rrrichten.
Amerika.
New-Yorl 24. Oct. Die Insurgenten auf Cuba, welch
zdie lleinen Ortschaften verwüsteten, sind von den Regierungstrup
hen geschlagen und zersprengt wordeag.
Washington, 3. Nov. Das Ergebniß der Wahlmän⸗
nerwablen sichert die Erwählung Grant's mit großer Majorität.
Eehmour erhielt in New York 50,000 Stimmen.
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Jermischte«
4
* Die regelmäßige Generalversammlung des Ausschusses des
Pfälzischen Sängerbundes? findet nächsten Sonntag, den 8. Nov.
in Kaiserzlautern im Locale des Musikvereins (Bierbrauerei des
hrn. Wächter dahier), Vormittags 11 Uhr statt. — Dem „Pfäl⸗
uͤschen Sängerhunde“ gehörten beim Beginne dieses Verwaltungs
sahres 67 Vereine mit 1592 Sängern an.
F Die „süddeu sche Presse“ vom 30. Oct theilt die Garni⸗
sonen sämmtlicher baherischen Armeeabtheilungen mit, wovon hier
die Pfälzer Garnisonen genaunt werden sollen: 1) Speier hat
den Stab, dann die 3., 4. und 5. Eskadron des 5. Chevaulegers
Regiments (Prinz Otto). 2) Germersheim hat den Stab, dann
das 2. und 8. Bataillon des 4. Infonterie-Regiments (vacant
Rumpenberg), den Stab, dann das 1. und 83. Bataillon des 9.
Infanteri⸗ Regiments (vacant Seckendorff); 4 Fußbatterieen vom
4. Artillerie: Regiment und die 3. Festungscompagnie vom Genie
Regimente. 3) Landau hat keinen Stab, aber das 1. Bataillon
des 4. Infanterie-Regiments, dann das 2. Bataillon des 8. In—
fanterie-Regiments mit der Regimentsmusik, 4 Fußbatterieen vom
2. Artillerie-Regiment (vacant Lüder) und die 2. Feftungs-Com
pagnie vom Genie⸗Regiment. 9) Zweibrücken hat das 8. Jäger⸗
Bataillon und die 1. und 2. Escadron des 5. Chevaulegers-⸗
Regimentes. Außerdem befinden sich noch Detachemenis von In⸗
anterie in Ludwigshafen und Kaiserslautern und von Cavalerie
n Germersheim und Landau. Weil die 2 in der Pfalz garni⸗
onirenden InfanterieRegimenter gelbe Krägen und Aufschläge
ragen, so wird die Pfälzer Brigade scherzweise „die gelbe
Brigade“ genannt.
In Baden-Baden wurde ein junger Amerikaner,
FJames Pemberton, wegen eines Duells, bei dem der Name
des Gegnerz nicht bekannt wurde, zu 4 Monaten Gefangniß
zerurtheilt.
Herrn Heinrich Dauer, Mütlbesitzer in Ulm, soll es nun
ie wic hören, gelungen fsein, mittelst einer besonderen Mahlme⸗
jode und Behaudlung der Hülsenfrüchte, was sein Geheimniß isl,
ie letzteren in ganz vorzügliches Mehl umzuwandeln; die im
kleinen und Großen z. B. bei Garnisonen angesteilten Ver⸗
uche sollen sehr günstige Nesultate geliefert haben, und es wären
un dadurch viele Vortheile in der Küche erreicht; man erspart
»ie Umständlichkeilen des Einweichens, Durchtreibens und des
angsamen Kochens. Außerdem soll Herr Dauer auch Schleim⸗
nehle fabriziren, als: Hafer⸗, Karloffel-⸗, Gersten⸗, Grünkern⸗
nehle 2c., welche bisher nur von französischen Fabriken in
Dden deutschen Handel gebracht worden sind, von ihm aber in fei⸗
terer billigerer Qualität geliefert werden können.
In Marburg wurde der Student Schmidt von dork,
velcher im Aug. d. J. den Lieutenant v. Wilkowski im Duell
rschossen hatte, zu 2 Jahr Festungsstrafe verurtheilit.
F. Ueber die Kaiserkarten circulirt in Paris folgendes Böns
not. Man. sagt: Louis Napoleon habe zwar seine Karten aus-
zespielt, es befinde sich aber lein Trumpf dabei.
F Rossini ist krank; in seinem Befinden ist jetzt jedoch, wie
nus Paris gemeldet wird, eine kleine Besserung eingetreten, ob⸗
chon sein Zustaud noch immmer gefährlich ist. Die beiden Aerzte
Zarthe und Vio Bonato sind immerwährend um den greisen
dranken beschäftigt, der bekannt 77 J. alt is.
Wie der „Gaulois“ hört, wäre in Rom an maßnebender
Sfelle davon die Rede, den Proceß zur Heiligsprechung der Ma⸗
ame Elisabeth de France, der unglücklichen Schwester Ludwigs XVI.,
inzuleit en.
7. Zeitz. Bei dem Gastwirth Mennicke in Brachstedt wurbe
m Beisein zweier Personen am 22. October eine Karloffelpflanze
jeerntet, deren Kraut über 10 Fuß lang war und im frischen
Zzustande etwa 30 Pfund wog. Knollen fanden sich 62 va⸗
an, darunter viele voͤn über Faustgröße, die zusammen 2124
gfund wogen. ....
—
uing 6. Klasse der 154. Frankfurter Stadtlotterie fielen auf
aachstehende Nummern die beigesetzten Preise und Prämien:
Nr. 8020 200 fl. und 3000 fie; Ree 5874 2000 fl, Nr.
5501 1000 .; Nr. 18, 454 100 fl. und 600 ft; Nr. —
350 fl.; Rr. 5680 und 5949 je 800 fl. Nt. 6791 280 fu.;
Nr. 17,291 200 J Rt. 22,289 160 fl.; Nr. 24,4638
120 fl.; Nr. 22,694 100 fl.
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* * *
Licitation.
SZamstag, den 21. Novemb. 1868
Nachmittags 8 Uhr
uu St. Ingberter Eisenwerke im Sterb⸗
jause des Erblassers, werden auf Anstehen
der Wittwe und Kinder des zu St. Ing⸗
zerter Eisenwerk verlebten Zimmermannes
Johaun Jaeob Neumann nachbe—
eichnete Liegenschaften St. Ingberter Bannes
muuf Eigenthum versteigert, nümlich:
i. Plan Nr. 2379, 8 Dez. Pflanzgar⸗
ten in den Bruchrechgärten, neben
Lorenz Offner und Wwe. Thiery;
2. Plan Nr. 2580, 19 Dez. Acker rechts
an der Saarbrücker Straße, neben
Jacob Müllers Erben und folgendem
Acker;
Plan Nr. 2582, 46 Dez. Acker unter
der Saarbrücker Straße, Kleestück,
neben Jacob Müllers Erben und fol-
gendem Stücke;
Plan Nr. 2583, 29 Dez. Acker allda
neben vorigem Stücke und Staats⸗
rigenthum;
3. Plan Rr. 2402, 17 Dez. Wiese im
Bruchrech, neben Johann Jos. Fiack
und Fichter vom Eisenwerk.
Plan Nr. 1799, 40 Dez. Wiese im
Hartweiher neben Peter Schmelzers
Erben und Georg Kiehm.
Soru. kal. Notar
Verpachtung.
Samstag, den 28. November 1868,
Nachmittags 2 Uhr, dahier im Hause des
deinrich Westphaelinger, läßt
Jacob Klemmer vom Eisenwerke
eine Güter hiesigen Bannes auf 8 Jahre
herpachten: 117r
38 Dec. Acer aufm großen Flur, Ite
Ahnung.
38 Dec. Acker allda.
19 Dec. Acker und Wies im Wohmbacher
Weiher.
Dec. Wiese daselbst.
Dec. Acker und Wiese allda.
Dec. Acker auf der Meß.
Tagwerk 11 Dec. Acker aufm rothen
Flur.
81
38
25
J
Horn, kgl. Notar.
212
Mobilien⸗
versteigerung.
Samstag, den 14. November 1868,
Nachmittags um 2 Uhr dahier in seiner
Behausung, läßt Bernhard Weyand
Schlosser dahier, nachverzeichnete Mobilien
auf Zahltermin versteigern, nämlich: 1
unge Kuh, 1 Wagen, Pflug, 1 Secretär,
‚olirter Tisch, Küchenschrank, Schüsselschaft.
Bettung, Getuch, zinnernes und eisernes
Beschirr und sonstige Haus⸗ und Küchen⸗
geräthschaften.
Horn, kal. Notar.
u In einem noch näher zu
duet Tage des
Monates Decemberl. J.
läßt HerrDoctor Rinck dahier
sein an der Hauptstraße gele—
genes 2stöckiges Wohnhaus auf
langjährige Zahlungstermine
in Eigenthum versteigern.
BiszumVersteigerungstage
kann dasselbe auch erkauft
werden.
Das Nähere zu erfragen auf
der Amtsstube des kgl. Notars
Horn dahier.
Empfehlung.
Ich mache hiermit die ergebene Anzeige,
daß i unter dem heutigen eine
WBääckerei
in dem Hause meines Vaters errichtet
habe. Gute ausgebadene Waare wird zuge⸗
ichert und empfehle ich mich bestens.
St. Ingbert, den 1. November 1868.
α—g.
Das früher Vogel sang'sche Haus im
Hhirtenech ist vom 20. Novemder ab zu
dermiethen. EBLVSSGSOT: