Full text: St. Ingberter Anzeiger

cher anguztenden · vetsucht die darnaks wegen Sranhisteug gegen n atlen Kafes, Nestaurctionen und fonfliges vffentlichey · Orten 
ha ringeieitete Untersuchung endetr jedoch mit Einftelluag des das Gas engezündet werden mußte. Die Witterung iß dabe 
Berfahrens. da Lutz nach dem Gutachten des k. Vezircksarztes Dr. ganz gelinde. J »8 
VBoph in Landau zur Jeit dieser Brandstiftung in Folge von fLonudon. Dem medvieinisheln Wos henblatte „Lancet“ 
Truntsucht als unzurechmungsfähig erklart wurde. Am 26. Juli pufol e ist in Rochfor d, Efsr, ein Madchen von noch nicht 
3J. tam Lußz, der wahrend mehrerer Tage betrunuken gewesen elf Jahren entbhunden worden. „Mutter und Kind befinden 
war, in stark betrunkenem Zustande des Abends gegen 8 Uhr sich wohl.“ J 
nach Hause; sein Sohn Joseph ließ ihn jedoch, angeblich aus FLondon, 23. Nov. Während des Gotlesdienstes ver⸗ 
Furcht, er möge in seiner Betrunkenheit das Haus anzünden, uchte ein junger Mann. dem Aussehen nach Matrose, in einer 
nicht ein, so daß er genöthigt war, die Nacht auf einem Hen⸗ Lirche der Cith, seinem Leben ein Ende zu machen. Schon bei 
speicher eines Nachbaru zuzubringen. Morgens nach 4 Uhrr kehrte einem Eintritte hatte der Unglüchsiche durch sein unwir sches We⸗ 
zr von da nach Hause zurück und zündete nach seinem eigenen 'en die Aufinerksankeit der Aawesenden auf sich gelenkt, und als 
Beständnisse den einige Schritte vom Wohnhause eutfernten. aus rruunter lauienn Schreien ein großes Messer hersorzog und zum 
pier Pfahlen und Wellenhölzern bestehenden Abtritt an; der eut⸗ zalse führte, spran en Mehrere hinzu und brachten izn aus der 
Jandene Brand wurde jofort von einem Nachbarn entdect und dirche; doch gelang es ihn. si h eine sch vere Stichwunde beizu— 
mit geringer Mühe geldicht. sß daß nur ein Schaden vor Gukr. xringen. so daß an seinein Aufkonmmnen gezweifelt wird. Seinen 
entsiand Der sragliche Abtritt stoßt mit seiner offenen Rückseite Angaben nach kommt er vorn Deutschland, und lebt seine Muttet 
an einen das Eigenthum des Lutz und eines gewissen Lochdaum iu Süd-Carolina; sein Vater sei im Kriege gefallen. Ueber das 
scheidenden todten Zaun und' befindet sich, unmlttelbar an den Motis zu dieset Thal weigerte er k4 dartnäckig Aufjchluß ze 
Zaun anlehnend, auf dem Eigenthum des Lochbaum eine größere jcben. 
Partie Brennholz welches bis dicht an dessen Wohnhaus sich er⸗ f Genf. 26. Noꝛ. Die Giftindrderin Jainnetet wurde von 
red:. Das letztere steut mit dem Luß'schen Wohnhause unker den Assisen als jchuldig erklart, ber mit mildernden y 
rinem Dache. Di- Ank aue bedauptet nun. Lutz dabe sich des ind darauf zu⸗ zwanzig Jahren Inchthaus v rurtheilt. ahr⸗ 
Verbrechens der Brauditiftung nach Art. 347 in Verdindung mit cheinlch ist das Verdict aus Abneigung gegen die Todesiraif 
Art. 349 des Straf esetzhuches schuldig, gemcht, da er in der Jervorgegeng e n. — 
Absicht, das ihmm und seinen Kindera gemeinschaftiich getzöörige f. Nuruberq, 26. Rop. (Ispienbericht. N. H. 3) 
haus ⸗- das aher wegen der bestehenden Gemeinschaft als ein Bei gestriger Zufuhr vn 1120 Billen da nen »u 30) Ballen zum 
fremdes Eigentnum anzusehen sei — anz zünden, den Abtritt in Abschlatßz. welhhe meistens 14—18 fl. erzielten, während eine —X 
Braud geite di hab⸗, welcher nach seiner Tage und Beschaffenhesl krima⸗Jallerlaner 49 bis 42 fl, eriötz Spalter Laad in in 
auch vollstndig gerignet gewesen sei, die erwahnte Absicht zu re⸗ leinen Quautitäden 33 und 37 I. aber auch zu 435 14 I. an⸗ 
alisiren, und zwar d durch, daß das Feuer vom Abtrutte aus dem zezeigt. Berichte aus den Prodactions ezirkentreffent jbrtich ein, 
borerwahnten auf dem Lochbaum'sichen Hofe lageruden Holze sich ie bekunden flaue Stimnung und weichende Preije. Beineinet 
mittheilen und von da aus das Lochdaum'sche Wohnhaus und da. iniuhr von 800 Ballen begann auch das heutige Geschäft in fester 
durch wieder das Lutz'sche Haus ergreifen konnte. Smimmung, wobei, wie üserhaupt in den letzten Taqgen, zienlich 
Die Vertheidigung bestrist in erster Linte, daß das gemein⸗ viele ausweirtine Händler sich hetheiligten. Die Umsäthze in Rarkte 
schafiliche Haus als ein fremdes im Sinne des Gesetzes vetrachtet wvanre lauteten meistens zu 15218 fl. und schon bis —— 
werden koͤnne; da es zum The'l wenigstens das Eigenttzum des Vormittags war die Zufuhr wergriffen, so, daß die Preiste Aum 
Angeklagten und sohin seiner Disposition unterstellt gewesen sei; 223 fl. höher zu notiren sind. In Primaqualitäten ging wenig. 
Brandstifiung an der eigenen Sache — efahr für das Eigen- un und sind dios einige Pöstchen Hallerkauer zu — 23 
hhum der Nachbarn u. s. w. nicht gegeben seien; Lutz habe übri⸗ iinize kleine Quantitatent Spalter Land gule Siegel zi 40 45 7 
zens auch nicht die Absicht gehabt. das Wohngebäude in Brand hie Vage bis zu 20 fl. ab varis zemeldet. 1867er kamen tinjge 
zu stecken, vielmehr nur seinen Sohn wegen seines untindtichen ßallen von 8-10 il. zum Verkauf. In Allgemeinen ist die 
Benehmens am Tage vorbher eischreden wollen; jedenfalls sei Stimmung eine feste. Spalt verkruite gestern zu vollen Preir 
aber das Haupte forderniß des Art. 349 nicht vorhanden, welches sen, V»— 100 fl. und Leihlauf, Weingarten zu 30 fl. und⸗ 
darin bestehe, daß eine in Brand gesetzzte Sache vermöge ihrer Leikauf. 
Lage und Beschaffenheit das Feuer möglicher Weise weiter ver— 
breiten dönne. Hierbei sei nothwendig vorausgesetzt, daß die au⸗ 
zczündete Sache unnntielhar und direct das Feuer auf ein Wohn⸗ 
gebäude übertrage, nicht aber nur mittelbar; der Angeklagte jei 
auch zur Zeit der That unzurechnungsf hig gewesen, seit dem 
Jahre 1885 habe sich nämlich seine damals durch den kgl. Be⸗ 
zirlsarzt von Landau constatirte Krankheit — sog. Dipfoma ie 
— bedeutendgesteigert und seien namentlich seine Geisteskräfte 
durch hinzugetretene Epslepsie noch mehr zerrüttet. Der Ang klagte 
wurde für schuldig erklärt und unser Annahme geminderter Zu— 
jechnungsföhigkeit zum zulässigen Minimum von zwei Jahren 
Gesangniß verurtheilt. 
Landwirthschaftliches. F 
Ein Fehler bei der Salzfütterung. Fafs 
allenthalbea hiben es die Ladienenn der Gewohnheit, das filr 
yas Vieh bestimm“e Salz auf den Boden des Gefüßes u stieuen, 
aus welchem das Rindoseh sein Getranke zu si h genömnen hit. 
Mam witled mit bekanntlich bezwecken, daß das Vrety rein dus⸗ 
eckt; alleir man bedentt nicht, daß durch dieses Verfahreu der 
Durst der Thiere gereizt wird, wenn man ihn befriedige glaäubt; 
denn das Salz wirkt bekanatlich austrock jend auf die Zunge, den 
Gaumen ꝛc. ein. Wenn man, wie es häufig geschieht den neuen 
Durst sosort durch Darreichnng von Wasser zu befriedigen sucht. 
so nehmen die Thiere mehr Flüssigkeit in sich auf, als gut st; 
denn fie verlieren dann (wis namentlich bei jungen Thÿrren sehr 
zu beachten ist) ihre schöne Gestal, indem sie sackig oder bauch g 
werden und überdies wird die Verdauung dadurch fehr geschvacht. 
Wenn man aber den durch die unpratt sche Verabreichung des 
Zatzes erzeugten Durst nicht befriedigt, so ist dieses eine Taier⸗ 
quälerei, die sich bitter racht. Die landwirtjchaftliche Lehraäͤnstall 
ju Worms veranlaßte wiederholt die Ausführung von Versuchen, 
velche stets zum Resultate hatten, daß Kühe von einer bestimm⸗ 
en Futtermenge mehr Milch erzeugten, wenn man das Salz 
mit dem Trockenfutter vor der Träute verabreichte, ats dieselben 
Milch gaben, wenn das Salz als Lecke in das Trankjgefaße? 
gegeben wurde. J 
Das Dämpien der Fukter üben. Nach Versuchen, 
velche C. Strudmann mit 8 Hollauder Kuhen augest lthat, 
empfieblt sich das Dämpfen der Runkelrüben, zum Futter firr 
Milchtühe nich. De Zusammensetzung des Futters war pro Tag 
und Kuh z33 Pfund Ranlelrüben, 378 Pfund Rabskuchen. J 
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Weizenstrohhacksel. Bei der Fütlerung der Rüben in gedampftem 
Zust inde war der Milchertrag ir Quantät ünð Qualitai ge· 
ringer, als bei der Verabreichung roher Ruben. Wahrende nam⸗ 
ich bei den ungedümpften Reiden die ßS Kühe im Durchschnitte 
zaglich 73 Quart Milch gaben, lieferten ie bei den gedampften 
11mischteb. 
fSpeyer, 26. Nov. Herr Domcapitular Dr. Molitor 
ist wieder nach Rom berufen, und wird nächtens die Reise dahin 
antreten. 
4 Elberfeld. Am letzten Sountag biß ein junger Mann 
im Streite eisnem andern beide Ohren ab, so daß nur noch 
Stuͤmpfschen am Kopfe sitzen blieben. PRerkwürdigerweise hat 
man den rohen Schlingel nicht sogleich ausfindig machen 
önnen. 
f Das in voriger Woche in Berin verssorbene Fräu⸗ 
iein Marianne Saaling hat dem Papste, wie 
dem „Fr.Bi.“ erzählt wird, 80.000 Thaler testamenturijch 
oermacht. J 
4 In Wittenberg ist eine Trichinenkrankheit ausgebrochen 
bie schon mehr als 100 Personen ergriffen hat. 
xF EtneMittheilung der Wiener Polizeidirection vom 23. 
Nov. lautet: „Sämmtliche in der Nacht zum 21. d. Mis. im 
Sebäude der Staatskanzlei entwendete Orden (des Reichskanzlers 
Frhrn. Beust) sind zu Stande gebracht worden.“ Die Orden 
wurden kurz nach vollbrachtem Diebstahl bei einem Trödler von 
tinem unbekannten Manne, der sih für einen Kammerdiener eines 
sehr hohen Herrn ausgab, um 230 fll. versetzt. Die Effecten waren 
asle voslzahlich beisammen. — — 
FParis, 26. RNov. Paris ist hente in einen dichten Nebel 
zehüllt. Gegen 11 Uhr Vormittagsßs wurde es so dunkel, daß