Full text: St. Ingberter Anzeiger

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Dit „St. Ingberter Auzeiger“ mik seinem Unterhaltungsblatte erscheint wöchentlich dreimal: Dienstag, Donner ata 
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Nro. 17. e — Samstag, den 8. Februr 1868 
Muünchen, 2. Febr. Es sieht nun fest, daß vom 1. Marz 
oder April an der Zoll für Wein beim Eintritt in den Zollverein 
von7 fi. auf 4 fl. 40 tr. reducirt wird, so daß im Zeiträum 
von zwei Jahren eine Herabseßzung um 9 fl. 20 kr. eingetreten 
ist. Die Consumenten haben davon freilich wenig verspürt, weil 
die Herren Weinhändler ihre Preise nicht herabgesetzt haben, doch 
wird es jetzt den Privaten wesentlich erleichtert sein, billige und 
qute Weine von auswärts zu beziehen. 
Wien, 3. Febr. Glaubwuͤrdige Meldungen von der Unter⸗ 
Donau zeigen das Erscheinen von Bewaffneten in der Stärke von 
dreie bis viertausend Mann auf dem rechten Donau⸗Ufer zum 
Einfall in Bulgarien an. 
Fraukreich. 
Paris, 4. Jan. Heute bewegten wieder einmal seit lan— 
ger Zeit beunruhigende Gerüchte unsere Stadt und erfüllten die 
Gemüther mit um so größerer Besorguiß, als man sich bereits 
den freundlichsten Hoffnungen vertrauensvoll hingegeben hatte. 
Es heißt u. A., der Kaiser habe Herrn Drouyn de Lhuys zu sich 
vbestellt, der Wiedereintritt dieses Staatsmannes an der Stelle de 
Herrn v. Moustier stände bevor, und dieser Wechsel habe eine 
preußenfeindliche Bedeutung. Der Grund dieses Umfchwunges 
jei folgender: „Die französische Ostbahn hat kürzlich den Ankauf 
der luxemburgischen Wilhelmsbahn adgeschlossen. Es heißt nun 
dorgestern sei in der hiesigen preußischen Bothschaft eine Note des 
Herrn v. Bismarck angelangt, welche sich diesem Geschäfte nach⸗ 
drücklich widersetze. Die französische Regierung aber bestehe au 
der Giltigkeit desselben und auf dessen Aufrechthaltung, und so 
stehe eine ernsihafte Spannung zwischen beiden Großmächten von 
Neuem bevor. J 
Leider sind die Nachrichten, die uns“ von Außen zukommen, 
nicht sehr erfreulich. Die Nachrichten von dem bevorstehenden 
Ausbruch einer Revolution in Bulgarien bestätigen sich; die Van 
den stehen auf dem Boden der Donaufürstenthümer bereit, in diese 
Provinz einzubrechen. Es scheint gewiß, daß der Prinz Karl die 
Großmächte so ziemlich dupirt und ohne deren Wissen und ge— 
gen ihre Ermahnungen ein Bündniß mit Serbien abgeschlossen 
hat. Daß Montenegro und Griechenland diesem Bundussse gleich⸗ 
Bekanntmachung. el 
Heereterganzung aus der Altersklasse 1846.) betr. 
Nachstehend wird das Ausschreiben hoher k. Regieruug der 
Pfalz zu Jedermanns Kenntniß bekannt gemachi. 
St. Ingbert, den 7. Febr. 1868. 
Das Bürgermeisteramt. 
Chandon. 
2 3 8* 3RXLXIC. 
Im Namen Seiner Majestät des Königs. 
Durch Entschließung des Königl. Staatsministeriums des In⸗ 
nern vom 831. Jan. l. J. ist anf Grund des 8. 36 Abs. 2. des 
Heetergänzungsgesetzes vom 15. August 1828 der 11. Febr. nächst⸗ 
hin als Anfangstermin für die Sitzungen der obersten Rekruti— 
rungsräthe zum. Zwecke der definitiven Berichtigung der Conscrip⸗ 
rionslisten bestimmt worden. Die unterfertigte Stelle seti aus 
Hrund dieser Entschließung die Sitzungstage für den Rekrutiruuqs 
raih der Pfalz fest, wie foigt: — 
J. Für die Bezirksämter Speyer, Germersheim, Landau und 
Frankenthal auf Dienstag den 11. Febr. 1868. 2.Für die Bezirks— 
amiter Kniserslautern, Bergzabern, Homburg“ und Neustad auf 
Donnerstag den 13. Febr. 1868. 83. Fur die Bezirksämter Kirch. 
deim, Kusel. Pirmasens und Zweibrücken auf Samstag den 13. 
Febr. 1868. — 
Die Sitzungen werden im Regierungsgebäude dahier abge⸗ 
halten und beginnen jedes Mal des Morgens um 9 Uhr. Hiebei 
wird bemerkt, daß die Verhandlungen des Rekrutirungsrathes, wie 
zisher, auf die Listenberichtigung, auf die Prüfung der Verhand⸗ 
falls beigetreten sind, läßt sich kaum bezweifeln. Die Wichiigkeit 
der sich hier vorbereitenden Krise entgeht den Regierungen der 
Westmächte keineswegs. Der Fürst Mefternich hatte gestern früh 
eine lange Unterredung mit Hrn. v. Moustier, und heute findet 
in den Tuilerien ein Ministerrath unter dem Vorsitze des Kaisers 
tatt, der sich speciell mit den orientalischen Angelegenheiten be— 
chäftigt. Man hofft hier, daß es den Westmächten noch gelingen 
vird, den drohenden Brand im Eutstehen zu unterdrücken. 
Paris, 5. Febr. Die Rundschau des „Moniteur“ meldet 
bei Gelegenheit der Uebergabe seiner neuen Beglaubigungsschreiben 
an den König von Preußen habe dieser demffranzösischen Boischafter 
Herrn Benedetti gesagt, er fühle sich glücklich, in diesem Schritt 
der franzosischen Regierung ein sicheres Pfand der guten Bezieh⸗ 
ungen zwischen den beiderseitigen Regierungen zu erblicken, wodurch 
zleichzeitig auch die angenehme Erinnerung an den freundlichen 
Empfang, welchen der Kaiser und die Kaiferin ihm in Paris ha— 
ven zu Theil werden lassen, auf's Neue wach gerufen werde. 
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Vermiscch 
f Kasfel, 2. Febr. In der gestrigen Nacht brach, wah ⸗ 
rend eines hestigen Sturmes, in dem benachbarten Städtichen 
Trendelburg Feuer aus, daß erst nach der angestrengtesten Thä⸗ 
tigkeit heute früh bewältigt werden konnte, trotzdem von hier die 
Turnerfeuerwehr und aus der ganzen Umgegend schleunigst Hilfe 
herbeigecilt war. So weit sich das Brandunglüd big jeßzt über⸗ 
sehen läßt, liegen an 60 Häuser in Asche. Das ganze Stätdchen 
zählt 140 Häuser mit 8350 Einwohnern.Der Jammer und das 
Elend sind sehr, sehr groß. Was von hier aus geschehen kann, 
geschieht; aber allein sind unserere Kräfte zu schwach und die Mit⸗ 
tel nicht ausreichend. Helfe, wer helfen kann! 25 
fEin reicher Berliner, der Eisenbahmunternehmer 
Dre Stroußberg, hat sich verpflichtet, die ganze Dauer des 
Nothstandes hindurch in Ostpreußen taglich 1200 Personen zu spei⸗ 
en und hat die nöthigen Gelder sofort angewiesen. 
7 Wegen Verfertigung falscher Thaler⸗ und Guldenstücke wird 
ein Jakob Schichtel von Fischbach (Nassau) verfolgt; mehrere 
seiner Complicen wurden in Wiesbaden festgenommen.. 
lungen der Conscriptionsbehörden und auf die Prüfung der hiege— 
gen einlaufenden Reklamatiouen sich erstrecken werden. Da jedoch 
nach 8. 93. Abs. 2 des neuen Wehrverfassungsgesetzes Zurückstel- 
ungen nach 88. 47 bis 49 des alten Gesetzez nicht mehr Platz 
zreifen können, so wird sich die Prüfung auf die bei den Con— 
criptionsbehörden vorgebrachten und beschiedenen Zurückstellungs· 
zesuche nicht erstrecken; es bleiben diese Gesuche pielmehr-vollkom · 
men ünnberücksichtigt und werden dieselben und die seitens der 
Tonscriptionsbehörden hierauf ergangenen Vescheide überhaupt nicht 
weiter beachtet. Diejenigen Conscribirten, welche in der Lage 
sind, nach den unten besonders abgedruckten Artikeln des neuen 
Gesetzes eine gänzliche oder zeitweise Befreiung dou der Wehr⸗ 
pflicht oder eine Aussetzung des Diensteseintrittes nachzusuchen, ha⸗ 
ben ihre Gesuche thunlichst bald bei dem betressenden Bürgermei- 
teramte vorzubringen, welches dieselben nach Antrag der Bethei⸗ 
»igten zu instruiren und dem Bezirklsamte vorzulegen hat. In die— 
sen Gesuchen können die Bittsteller auf früher zum Zwecke der 
Befreiung und Zurüchstellung beigebrachten Belege und Gesuche, 
die den Königl. Bezirksämter von hier aus mit weit eren Weisun⸗ 
gen schleunigst zugehen werden, Bezug nehmen. Die Entscheidung 
auf diese Gesuche wird dann in den für die Aushebung noch an— 
zuberaumenden Sitzungen des obersten Rekrutirungsraihs welche 
am 9. März 1868 beginnen werden, erfolgen. 
. Speher, den 3. Februar 186866. 
Koniglich Bayerischt Regierum der Pfalze 
vLammer des Innen. 
Pfeuser. — J