Full text: St. Ingberter Anzeiger

——— Bebereꝛ ben hwiligen Stuhl votschreibit 
Dieses Actenstud ist von so Feindseligem Geiste gegen die modernen 
Anschauungen erfullt,o daß Die Regiexung von Schaffhausen das 
Blacet verweigert hat und die Regierung. von Aargau im Begriffe 
tehl, ein Gleiches zu en ud geges Dnitadi und den Gen⸗ 
er Kongreß koweyt eine heftige Stelle darjn ver. 
——— nen Dänemarkn Gν 
span Inistead ein ha gesg ist der schon vor⸗ einem Menschenalter 
aler Vortumpfetudes Coustitulionalismus unbd der Keligionsfreiheit 
hötige, dann gum Todeo weruriheilte czwar⸗ zuz lebenslänglichem 
3taatsgefangnise auf Christignss begnadinte, abex unter Friedeich VI. 
mmer mit großer Härte behandelte, seit 19400 jedoch: wieder n 
Freiheit Jebende und vom danijchen Reich kag emit einem kärglichen 
Fabresgehoit bedachte Dr. Dampe, 73. Jahre alt gestorben. 
”ιιιν 
gIm! gonigreiche Volen wird. einein Berichte der Breslauer 
— 
Aufruf verbre kebe, Polen ?. Die moskowitische Regiexungbereitet 
ich — wie sichere Nachrichlen melden — zu. einem ueuen Raub⸗ 
und Eroberungszuge vor, um, getren dem politischen Testamente 
Peter's J., Europa zir uiterjochez. Die Absichten der Moßkowi; 
en sind vorerst nach dem Orient zekehrt wo sie durch Eroberung 
zes fürlischen Staates sich weiter auszubrejteit, und von Konstantj— 
ropel aus deni übrigen Europa ihre Schreckensgesetze zu dictiren 
zedenlen. Die Regierungen der westeuropäischen Staaten sind von 
ieseur Plänen der Moskowiken genau unterrichtet und rästen sich 
Uni Kampfe, 44 Ausgang, wie bei Sebastopol, nicht zweifel⸗ 
zaft sein konn. Polen! Dje“ Zeit des Friedens ist anscheinend 
ine kurze. und ihr maß elid. borberaiten abermals als Avant⸗ 
zarde gegen die Ruuber —J Baterlandes zu marschiren! 
diesmaͤl wird ganz Euro — denn es hat 
»egriffen, daß der eeet eine Chimure ist ohne, die 
Wiederherstellung Polens!“ An euüͤch, welchen diese Zeilein in dem 
oͤn Erzfeinde mit Fußen getretenen Vaterlande in der Verborgen 
zeit zu Gesichte kommen. richten wir die Ermahming, nicht zu ver⸗ 
agen; und finre diezeunde die auch⸗unsererer Befreinrig 
chlagen muß, bierelt zu: feind Blichi auf Italien. Ungarn, ja selbnt 
rif-Deutschland/ und lihr: wecdet-begreifen) daß jedes Volk, das 
eine nationate Große und Unabhängigkein wiit eiserner Fonsequenz 
mnstrebt. dieselde auch schließlich erreichen- witd! Und wdir Polen 
ie wir auf allen europäischen. Schlachtfeldern det Freiheit stets 
ie Ersten und Tapfersten waren, wir sollten unsere Freiheit nicht 
rkämpfen? Polen! Schiebt allen Parteistreit und, inneren Hader 
—der nur stets unseren Feinden Vorschub gelesstet hat — bei 
Seite und concentriat eure ganze Kraft, ener ganzes Handeln und. 
Wollen nach Einer Richtung? Rach dem Ehrenpfade, der jeden 
Polen zur Unabhängteit, Freiheit und Größe, seines Vaterlandes 
ühren soll! Wer festen Schrittes und underwaändten Blickes diesen 
Bfad wandelt, muß zuletzt an sein. Ziel gelangen. Es lebe Polen! 
drieg unseren Feinden! Dieser unsere gegenwärtige Zeitlage ge— 
biß bezeichnende Aufruf trägt keine specielle Unterschrift sondern 
tatt einer solchen die Worte: „Vom Ausschusse der patriotischen 
Bolen im Auslande.“ — — 
— 
— Amerika. 4 
DieFenier. inmAmeri ka. haben ihr Glaubensbelenntniß 
xeröͤffentlicht. — Es erklärt. unverhoben, daß ihr. Vaterland sich mit 
loßen Concessionen nimmermehr begnügen, werde. Vollständige 
Lrennung von England sei der 334 der Fenierbeweguug. Ihre 
Zerechtigung kiege in der insularen Lage, in der Geschichte und 
it den nationab kirchlichen; Bedürfnissen Irlandßsb 
ne . 
In nachstehender Aufstellung „bringen * unsern Lefern 
ine Liste über die heutige Bevölkerungszahl der größern Städte 
er Pfatz und die Zimahme ·derfetben jert dem Jabre 1802, mit⸗ 
zin nach einem Zennbschnitte von 65 Jahrenn. 
Stand der Bevdlkerung in den Jahren: Zunahme fei 
802 1827 1849 1861 18646 4867 7802 
bt. Ingbert 1352, 7790 — 6918 7474 7824 6472 
vpeher ede don s—ö 12194 12830 * 81428 
3weibrucen:?. 4738 7092. 7146. 7173 5 7633 7683 2845 
caiserslauternc 29095 65294 9775 119905 13464 15274 12229 
Frantenihal. 3459 4982 8393 “ 4228 6494 6358.*, Boso. 
—— 
pirmasens. 8018 4900 6736 29007 73 äöνν 
durtheim t. 8081 4149 58704 5540, 5548 65383 2452 
. T,Rürnberg, 31. Dec. Als Der Betheiligung bei der 
sälschlichen Fabrikation der bayerischen 5 fl.e Noten verdächtig, wurde 
norgestern. Vormittag quf Requisition, des!k4Untersuchungsrichters 
nn Fürth (wo, dier ganze Untersuchu ge geführt wird) der (in der 
Blatnersanlage dah er wohnende), Lithograph Laqg verhapet. 
- Ma u ch Deiz. Heuis Nacht·hat sich auf · der 
Kisenbahn zwischen hier und Augsburg ein gräßliches Unglückzuz 
geiragen. Ein Mann wollte an Stierhof als ain Gnerzug⸗ bot 
seitd im Vange⸗warnunoch Dde Bahn uberschreiten, und wurdez 
hne daß Femand dom Jugpersonal es bemerkte; von derr Lolbo 
notive detart erfaßtz daß der Unglückliche Wr 
jenraumer durch den Unterleib gespießt wurde In desem Zum 
'ande brachte ihn det: Zug vis Haspelmodr. wo derselbe erst als⸗ 
yxmloser Eis- und Schneekkumpen an der Maschine eudedt wurde. 
das Merkwürdigste aber istendaß der gräßlich verwundele und 
nicht mehr zu rettende Mann in Haspalmoor lebend ankam nbu 
jeute Mittags noch lebte, — ja sFoger bebSinnen war. a 
7Maunz, 28. Det.? Mie nan dem⸗ M. »W mittheilt, 
ollen falsche hessische Fünfguldenscheine in Cours gebracht worden 
ind bereits ine namhafte ahld ausgegebenworden sein, Doch 
oll man sJie, bei einiger Aufmerksamteit, leicht von den achtert 
ntericheiden onnen. u Der Rh. Kurier! herichtet über denselben 
Hegenstand aus Wiesbaden: Es ist zweh bis jetzt leidert noch uns 
rmittelt gebliebenen Indihiduen gelungen. falsche Scheiner der 
Ddarmflädter Schuldentilgungskasse. numlich 10., o, unde IGul⸗⸗ 
enscheine/ d.ind. UJulj 1865, in namhaften Beträgen? hier zur 
zerausgaben. Die: Falsifikate siind kaum von den UAechten, was 
den Druch anlangt, zu unterscheiden; dagegen fühlt sich das Pa—⸗ 
ier rauh an, hat au vielen Stellen Flecken und sieht schmutzige 
zrau: gqus. Auch fehlt der Trockenstempel. —Auf der Eisenbahut 
Jehen eben fortwährend ganze Wagenlndungen von Rehen, Hasent 
uind anderem Wildpret nach: Paxig. 3 
t Wären, 3R Dec. Der Winter, der in Wien sich erst seit 
jestern in jeiner vollen Strenge einstellen zu wollen scheint, iste 
iamentlich inUngarn von Anfang un mit asllen seinen Schredem 
ingezogen. Die neuesten MPosten melden, daß der Postwagen, 
velcher zwischen S. A. Ujhelh und Tokay fährt, von einem Ru⸗ 
del Wölfe angefallenc wurde. und daß der Postillon eines 
einer Pferde opfern mußte, um mit dem zweiten Pferde flüchten 
zu lönnen. . 
t Am 28,20. de starb der Chef des Bankhauses Fould 4. 
Fomp. Furtado; seine Enkelin, eine der reichsten Erbinnen 
xurppau's, vermählte sich kürzlich mit, dem Herzog: von Elchingen, 
inem. Adjutanten des Kaisers; der Verstorbene war-Mitalied des 
iir. Consistoriums von Frankrech. 
r Paris, 1. Jan. Gestern fand im Thealet de ia Port 
5t. Martin ein furchtbarer Scandal statt. Man gab die erste 
Zorstellung der Jahresrundschau, in welchet die bekannte Sängerim 
Zihngider stark mitgenommen wurde. Einem der Zuschauer miße 
iel dieses, und er pfiff, obzleich das übrige Publicum relchlich 
Beifall klatschte, aus Leibeskträften. Man hutte sih fchon wieder 
eruhigt, als plötzlich ein Polizeidieners erschten, um den Pfreifer 
ufzufordern, den Saal zu verlassen. Dieser aber wollte nicht 
ehen und jener rieß nun zwei Gensdarmen zu Hükfen.“ Der Herr 
eistete Widerstand und klammerte sich an die Balustrade fest. 
Man riß ihn los und trug ihn aus dem Saale hinaus.Das 
var dem Publikum aber doch zu stark. Das ganze Parterre, die 
dogen, alle Welt erhob sich wie Ein Mann und »verlangte mit 
Angestüm, daß man den Mann, der in seinem Rechte sei, wieder 
in den Saal lasse. Der Director erschien- auf der Bühne, um 
das Publikum anzureden, der Scandal wurde aber noch furchtba⸗ 
rer. Dies hatte ungefaͤhr eine Vierkesstunde gedauerk und man 
begann bereits damit, das Innerxe des Theaters zu zertrümmern., 
als deri Manu plötzlich wieder auf seinem Platze erschien. Die 
ßolizei hatte, als se sah, welchen Scandal fie wieder dutch ihr 
Auftreten erregt, Angst bekommen und gab deshalb dem Publikum 
aach. Der Polizei⸗Commissur war sogar genöthigt, dem Manne, 
den er d hatte hinausschmeißen lassen, gute Worte zu geben 
da ee jetzt darauf bestand, verhaftet zu bleiben.;“ Das Pubdlikum 
empfing natürtich⸗ den Mann mit lautem Jubel. Bezeichnend für 
die Verhältnisse in Paris ist dieser Vorfall. Vor einem Jahre 
noch hätte Niemand sich zu mucken getraut. Die Wuth, die das 
Bublikum bei dem Einschreiten der Polizei- im ganzen: Theater 
zeigte, beweist übrigens auch, wie es im Geheimen gährt und 
ocht, und welche Ausbrüche sjelbst bei unbedeutenden Anläfsen er⸗ 
olgen könnten.... FJ 
In Tering lengl. Grafschaft Esser)“ist pidztich einen 
xpidemie — das Typhoidfieber — in solchem Maße aufgetreten, 
daß von den 900 Einwohnern des Ortes davon 100 befallen Ind. 
p An der Zuricheer Universtiät hat vor eintgen Tägen 
das Frl. Nadeschda Futewa aus Petersburg als Docior der 
Medicin, Chirurgie und Geburtshilfe promovirt. ν 
»eun Die Höchne Luftfahrt.“ Von allen Luftschiffernist der eng⸗ 
ijche Aeronaut wlandets, nachdem er 28 Fahrten zurüchgelegt, dor 
hũgen Jahren am höchsten, nämlich bis über 28,000 * e nglische 
Fuß⸗gestiegen; hier hätte derselbe aber fast ein jähes Ende gen, 
senommen; er konnte, wie Adalbert Stifler irgendwo sagt, den 
inmel. nicht langer ertragen und war betäubt jein Gefahrie. 
miähig, das Ventil zu dünen, riß es mit den Zähnen durch die