Full text: St. Ingberter Anzeiger

—VV aller Abmahnungen ungeachtet, 
nochmals in das brennende Haus eilte, um die Kinder zu retten. 
Sammt den beiden Kindern kam sie in den Flammen um, ein 
Hpfer ihres Edelmuths. Die übrigen Bewohner des Ge⸗ 
däudes konnten sich rechtzeitig flüchten. 
—. (Nur nicht üngstlich) Aus dem Norden und Osten unse⸗ 
xs Departements, schreibt der „Courier de la Moselle“, erhalten 
die Details über den Eifer, den die Herren Pfarrer entwickeln, 
im die Beibehaltung der deutschen Sprache für die Elementar— 
chulen zu erwirken. Nachstehendes Schreiben geht uns hierüber 
qus Sierck zu: „Figuriren wir etwa schon auf der neuen Karte 
s deutschen Kaisereichs, welche die unersättliche Lüsternheit des 
Hrafen Bismarck aufgestellt hat und sind auch wir bestimmt, in 
jeser ungeheuren Tonne Sauerkraut Platz zu nehmen, worin die 
germanischen Nationen classificirt werden? Man sollte es fast 
glauben, wenn man den Eifer sieht, mit dem die Herren Pfarrer 
jne Petition an den Kaiser colpor iren, worin sie verlangen, daß 
in unseren Elementarschulen die deutsche Spigh über der fran— 
zosischen stehen möge! — Kaum sind unsere Lehrer so weit ge⸗ 
sommen, durch unsere Nationalsprache die Bastardsprache zu ver⸗ 
drängen. Und warum? frage ich Sie. — Wegen des Verständ⸗ 
nisses des Katechismus, vielleicht auch um die Jugend von dem 
dejen gewisser Producte der französischen Presse zu bewahren.“ 
'Gernlieder-Proben.) Aus dem alten Gesang— 
huche, welches der Stadt Finsterwalde aufgenöthigt wurde, muß 
die Gemeinde z. B. von dem eigenen Herzen ingen: „Viel 
Hräuel hab ich d'rein gebracht — Es stinkt jetzt wie ein garstig 
-chacht, — Darin der Satan wohnei.“ Ferner: „Ich muß 
verfauien nach dem Tod — In meinem eigenen Mist und Koth, 
—Gleichwie das Vieh verfaulet.“ Von der bösen Welt muß 
gesungen werden: „Die Welt will ihr nicht lassen wehr'n — 
An Gottes Wort will sich Niemand kehr'n — Sie haben nichts 
zelernet mehr, — Denn nur Fressen und Saufen sehr. — Ihr 
zrößte Kunst ist banketir'n — Und in der Büberei studir'n, — 
das kann sie außer Maßen wohl.“ Und der Herr Christus muß 
on seiner versammelten Gemeinde angesungen werden: Du bist 
zeilig, läßt Dich finden, — Wo man rein und heilig ist — 
Fliehst hingegen Schand und Sünden — Wie die Tauben Stant 
ind Mist. Als man zählet nach seiner Geburt 1869 
Volkswirthschaft, Han del und Verkehr. 
München, 4. Mai. Bei der heute hier stattgehabten öf⸗ 
entlichen Subskription auf 2500 Actien der neuen bayerischen 
handelsbank wurden circa 60,000 .Aklien gezeichnet und kaum 
leiner dürflen die Zei chnungen in Augsburg, Stuttgart und 
Frantfurt ausfallen — so daß eine außerordentlich starke Reduk— 
ion stattfinden muß. 
Das Generalcomite des landwlrthschaftlichen Vereins hat die 
gl. Bewilligung erhalten, auch in diesem Jahre bei Gelegenheit 
des Octoberfestes eine Verloosung landwirthschaftlicher Gegenstände 
u veranstalten. 
Das Betriebs-Reglement für die k. b. Staats-Eisenbahnen 
ind die k. priv. b. Ostbahnen vom 1. Juni 1862 ist einer 
Revision unterstellt und auf Grund der seither eingetretenen Aen— 
derungen neu redigirt worden. Unter diesen Aenderungen ist 
zie Einführung besonderer Frachtbrief-Formulare für Wagenlad— 
ungen in Folge eines Beschlusses der jüddeutschen Eisenbahncon— 
erenz hervorzuhebe. 
Aus der Schweiz meldet man von dem schon ziemlich reifen 
Plan, eine Eisenbahn auf den Riga zu bauen. Bitztnau, Kaltbad, 
Staffel, Kulm würden die Stationen sein. Die Strecke würde 
eine Stunde lang und die durchschnittliche Steigung fünfund— 
wanzig Procent. 
— — — 
Die glänzenden lanjährigen Erfolge der Stolwerck'schen 
Brust VBonbons, welcher nach Vorschrift des Professors der Me— 
dicin Dr. Harless gefetigt sind, haben diesem Hausmittel, 
ingeachtet aller Anfechtungen von Feinden der fichern und raschen 
Selbsthülfe, einen Weldruf erworben. Bis heute steht dieses Fa— 
bricat noch vollkommen uunereicht da und verdient allen Brustlei— 
denden auf das Gewissenhafteste empfohlen zu werden. 
Die neueste 
TAPOGbCGn-VLUSterRXAarbe 
don den ordinärsten bis zu den feinsten, sowie 
IXXEE 
sind wieder angekommen bei 
F Kimmel & 
J. Grewenig jr. 
* 
Soda Seitersæwasser 
Friedrielis halIIer Bütterwagser 
Limonmadde gareuse 
in frischer Füllung empfiehlt 
H. Scherpf. 
Im Hause des Herrn Ehrlich in der 
Unterstadt ist ein Logis oder auch das 
ganze Haus zu vermiethen durch 
Wesiphälinger. 
S Am (Ghristi- Himmelfahrtstage 
(Abends) wurde zwischen St. Ingber! 
und Scheidt, eine Uhrkette (Halskette) 
von Haar mit Goldbeschlag verloren. 
Der redliche Finder wird gebeten, die— 
selbe gegen eine gute Belohnung in 
der Exp. ds. Blaͤttes abzugeben. 
—XLXVX 
GeschäftsAuzeige. 
Ich bringe hiermit zur allgemeinen Kenntniß, daß ich mich als 
FOISterer Vapezierer 
m meinem elterlichen Hause etablirt habe, und empfehle mich einem hiesigen und aus— 
wörtigen Publikum in allen in dieses Fach einschlagenden Arbeiten. 
Gute Arbeit, geschmackvolle Ausstattuug und reelle Preise werden zugesichert. 
St. Ingbert im Mai 1869. 
Emil Grewenig. 
zum Anstrich fertig bein 
H. Scherpf. 
Gemüsesetzlinge 
in allen Sorten empsiehlt 
Gärtner Dietz. 
liefern in größeren und kleineren Parthieen aus ihren Kellern billigst. 
Bei Wagenladungen oder regelmäßigen Bezügen entsprechende Preisermäßigung. 
Landau, den 15. April 1869. 
Robes Fis 
Sonntag den . R. — 
IXLLXLV 
ei ausgezeichneten Lagerbier, per 
Schoppen 394 kr. bei 
Knobloch & Consorten,. 
L. Wohlfart. 
Prima Schweizerkas, 
Mainzer Handkäseo 
n porzüglicher Qualität bei 
5. Echerpf. 
Annonceo. 
Mehrere Schreinergesellen und 
ein Lehrling werden gesucht. 
Joh. Wolff 
in St. Ingbert. 
— eĩhes— —— — — 
Ein neues vollständiges 
Schlosser-Werkzeug 
zu verkaufen. 
Wo sagt die Erpedition ds. Bl.