Full text: St. Ingberter Anzeiger

ich besonnen dind eine Vost by 20 Fuedrichsd'or vorziehe, ünd 
echnete ihr nun vor, daß er 10 Friedrichsd'or schon bezahlt habe, 
jetzt eine Mose?“10 Friedrichsd'sx an Werth, dazu bege, und »da 
duͤrch die neue Dose also bezahlt sei. Die gute Frau war damit 
zufrieden. 
fIn Wien ist in der Leopoldstadt ein drei Stock hoher 
Neubau (Anbau), der bereits im Rohbau fertig war, so daß die 
Arbeiter nur noch mitden Arbeiten im Inuern befschäftigt waren 
ingestürzi. Die Wölbing des dritten Stockwerkes brach zjusaminen 
und stieß die Wölbungeü'der uͤbrigen Stockwercke, des Paterres 
siind des Kellers durch. Wie viele Arbeiter perschüttet wurden, 
sonnte Anfangs gar nicht konstatirt werden, da diejenigen, welche 
n den anderen Thellen des Haufes beschäftigt waren, gleich nach 
folgtem Einsturze vor Schrecken davonliefen. Um die Zahl der 
Berschutteten zu erinitteln, mußten die geflüchteten Aebeiter aufge⸗ 
uchi werden. Im ersten Stockwerle arbeiteten die beiden Eheleute 
Fohann und Maria Botschek, welch letztere sich in gesegneten Um ⸗ 
Janden befand. Als der erstere; brmerlte, daß der Plafond sich 
uͤber ihm senkte, erfaßte er eine eisetne Traverse und hielt sich 
zaran fest; doch schon im nächsten Augenblicke wurde er durch die 
herabfallenden Ziegel an den Haänden und am Kopfe derart ver. 
eeht, daß er diefelbe loslasseninußte ünd herabstürzte. Seine 
Frau ward unter den Trümmern begraben und als Leiche gefun⸗ 
zen; der Mann ist leicht verlegt?“ Htan grub bis gegen Abend 
och die Leichen zweier Arbeiterinnen unde eine sehr schwer ver⸗ 
vundete Weibsperson aus. Dieß sind die fünß. Opfer des Un⸗ 
zlücks. Ein Constructionsfehler hat den Einstuz verursacht. Die 
durvde der Wolbung entsprach der Spannweite nicht, so daß in 
Folge dieses Fehlers das Gewolbmauerwerk auf die Widerlugs 
nauer einen Druck nuch Außen übte und dadurch die eine Wider⸗ 
agsmauer hinausdrängte. Selbstverständlich mußte, das Gewolb⸗ 
nanerwert· rinfturzer obald die eine Stützmaner; auf welcher · es 
cuhte, gewichen war. rnum f 
Xxꝛ. 
f marzanb ad, 85 August.. Heute Vasmitlag Ih die 
Zönigin von' Spanien in Marienbad angekommen⸗ 
HDer Franzosische Kriegstminifter Marschan Ni eI. hat in 
einem Armeebefehle Folgendes geschrieben: „Ich wünsche, daß die 
Militär⸗Revuen vorzugsweise an Sonntogen abgehalten werden, 
ind zwar deßhalb, daß das Volk, welches die Woche über beschäftigt 
ist, am Tage des Herrn Gelegenheit habe, die Truppen unter 
Jen Waffen zu sehen.“ Der FGaulois“ macht dazu die Vemerkung 
Welche zarte Aufmerksamkeit!“ Die Bevölkerung scheint zwar bis 
etzt ihren Wän schen nicht Ausdruck gegeben zu haben. Soldaten 
insehen, das scheint in den Augen des Kriegsministers — 
Bllück zir sein? Ich glaube ihm auf das Wort, daß er. wenu et 
»as Bondoir einer hübschen Frau öffnet; ausrufte: Nein, mir is 
ein Infanterist lieber. Das jedoch ist seine persönliche Angelegen⸗ 
zeit, und er hat vielleicht;: Unrecht, den fremden Geschmachk nach 
einem eigenen zu beurtheilheeen. J 
7 Edinburgh.“ Die Emanzipation der Frauen, diese, 
-„teckenpferd der heutigen Zeit, macht jetzt in Scholtland viele Pro⸗ 
elyten. Und zwar ist der Schatzkauzler zunächst daran Schuld, 
undem er Jedermann der einen Kutscher hält, besteuert hat, was 
ine hübsche Summe dem Schatze einbringt, Nun sind aber die 
Schotten sehr ökonomisch und haben entdeckt, daß in der Bill der 
kuischerbestenerung nur eoachman steht, also nur, Kutscher, und 
uicht Kutscherin ((oachwoman); deßhalb lassen sie sich jetzt von 
dutschern weiblichen Geschlechts faaren. So sieht man häufig in 
zen Straßen von Edinburgh herrschaftliche Equipagen, auf deren 
kutschersitz Mädchen oder Frauen in halb männlichem Costüm von 
ebhaften Farben die Zügel führen und der Schatzkanzler komm 
um seine Steuerz Sogar manche Omnibusse werden von Weibern 
jefahren und sind dabei in Bezug auf. das Fahren selbst nicht 
chlechter daran. Gewifsen Ehemännern dagegen, ist 7es nicht 
ohl zu Muthe, wenn sie bedenken, daß jetzt ihre Gemahlinnen 
ich an die Führung, der Peitsche gewöhnen könnten. 
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— J 265423 EL,ILILVSFX RRPAAL. LCEI z4 3 2 7 J 
Fabrik von englischen u französischen Die öffentliche Prüfung 
n α . der h öheren Knabenschule 
— 34 *2 * p an ist auf Donnerstag, 12. M., un 
— — U teinen 57 463 1. Uhr Nachmittags festgesetzt, und sim 
i UαX, Freunde und Goöͤnner des Unterrichtes höf 
— 8 —— lichst zu derselben eingeladen.— 
zu Grethener Mühle bei Dürkheim a. d. H. St.— Jugbert, 10. Auguß 1869. 
4. VVV——— 2CLLALLEALLIS.. A— 23.12* *3 v. 8 —* i 
Zweiggeschäft zu Kaiserslautern auf dem Fabrikhof. Eihed Rernnculeken 
Den Herren Mühlenbesitzern bringe ich hiermit zur freundlichen Nachricht, daß ich 
anter heutigem Tage eine Fabrik englischer und franzoͤsischet Mühlsteine gegründet habe. 
giese Steine werden aus von mir persönlich in den berühmten Steinbrüchen der 
Waldungen von Verzy, in den ersten Brüchen La Fersté's (usticęe, Presle, Bois de 
hénaux. Jouarre, Pleine de Bondons) ausgesuchten Stücken erster Qualität fabricirt 
ind steht es auch den Herren Auftraggebern frei, die Stücke bei mir einzusehen und zu 
vezeichnen, aus denen sie ihre Mühlsieine —XE 
Ich werde gewiß Alles aufbieten, um die mir gütigst zutommenden Aufträge gewis⸗ 
senhaft und zur dollsten Zufriedenheit auszuführen und bitte ich auch schon deßhalb mein 
Unlernehmen berücsichtigen zu wollen, als es beweisen soll, daß die Deutschen auch in 
iesein Fache (bescheiden gesagt), den Franzosen ebenbürtig sindd. — 
zZugleich empfehle ich mich in allen in dieses Geschäft einschlagenden Reperaturen 
oibie im Ausbessern defect gewordener Champagnermühlsteine durch Einsetzen geeigneter Stücke. 
Grethener Mühle, bei Dürkheim a, d. H., 1. August 18886. 
Auquust VT. Maurtem. 
N. B. Junge Leute, welche die Arbeiten der Mühlsteine genau kennen ünd de ren 
Verfertigung erlernen wollen, nehme ich als Lehrlinge auf. 
Worms, den 6. August. 
Wir notiren heute: Weizen 11fl. 530 kr 
bis — fil. — tr. Roggen O fl. 36 kr 
bis 9 fl. 40 tkr. Gerste9 fl. 50 ir 
bis — fil. — kr. per 100 Kilo., Hafer 
6 fl. — kr. bis — fl. — kr. per 60 Kilo 
Mehl per Partie 9 fl. 45 kr. bis — ss 
— kr. Roggenmehl — fl. — kr. bis — s.. 
— kr. Roggenvorschuß 9 fl. 45 fr. bis 
fl. — kr. Weizenvorschuß 13 fl. — kr 
zis 14 fl. — ir. Blumenmehl. — fl. — kr 
zis — fil. — fr. per 70 Kilo., Rept 
18 fl. 45 kr. bis — fl. — kr. per 8 
dilo. Rüböl ohne Faß 23 fl. 15 tr. biß 
23 fl. 30 kr. Leindl ohne Faß — fh 
— ir. bis — fl. — ir. Mohnol ohne Faß 
— fi. — kr. bis — fl. — ktr. per 
50 Kilo. Repskuchen — fl. — r. bis 
— fl. — ir. Branntwein 26 fl. 30 ir 
bis — fi. — Ir.. , 
ve 2 * 
Güterversteigerung. 
Montag. den 16. August 1869, Nach⸗ 
nitiags 2 Uhr, zu St. Ingbert in“seiner 
Wohnung, läßt Herr Kaufmann Appre⸗ 
deris dahier, folgende Immobilien, St. 
Incbereer Bannes, öffentlich auf lange 
Termine in Eigenthum versteigern, als: 
28 Dez, Wies in der Rischbach, 
61 Dez. Acker unter der Lehmkaut, 
G1s10 Dez. Acker und Wies in der 
Gehnbach. 
63 Dez. Acker in der obersten Gehnbach, d 
35 Dez. Acker in den Scehen. 
126 Dez. Acker im Rodt. —R 
Die darauf üch hefindliche Cresscenz, als: 
Dhmet, Kartoffeln und Hafer wird mit⸗ 
zersteigert. 
Gleich nach dieser Verstei gerung läß! 
Herr Bierbrauer Peters dahier seinen 
don Firmery gekauften Garten in den Groß⸗ 
zärten öffentlich in Eigenthum versteigern, 
tbenfalls auf langjährige Zahlungskermine. 
Concessionirtes Geschäftsburean: 
Wagtroh aslin geb. 
— — 
Mainz. 6. Auquit. 
Gruchthreise) Weißmehl das Mab— 
er à 140 Pfund — fl. — tr. — Rog 
jenmehl ditis — fl. — ir. — Weizen (206 
hid) I fi. 0 te. —12 si. En.7 
orn (180 Pfd.) Ofl. 20 kr. bis 9 fl. 30 tr 
Gerste (160 Pfd.) 9efl. 485 fr. bis Ib 
J. — tr. Hafer (120 Pfd.) 53 fl. 30 kr 
bis — . — r.— 
— Ein braves fleißiges Dieunst⸗ 
maädchen, das alle häuslichen Arbeiten 
xerrichten und bdochen kann, findet sofort 
ine gute Stelle. Die Exped. ds. Bl. 
aiht. näher⸗ Auskunfit. 
m 
ITFruck und Verlaa von F X. Demetz in St. Juabert.