Zerbeiführung derselben barf nicht gezögert, die Opfer.welche fie wir Jeben, erscheinen dieselben Vorzeichen. Ans der Erde gräbt
heischt, dürfen nicht gescheut werden. Je später sie gebracht man“ Haufen von schrecklich verstüummelten Leichen hervor, mon
vuͤrden desio schwerer würde das Laud sie empfinden. In der liest Sielette in den Straßen auf, legionenweise sterben die Man—
leberzeugung, daß Sie diese Auffassung theilen, rechne Ich * ner in den Bergwerken, unsere Häfen und Staädte sind die Schau⸗
—— durauf, daß Sie den Vorschlagen Meiner Regierung plätze furchtbarer Brände; die Morde vervielfachen sich; es ist,
Ihre Zustimmung nicht versagen werden.“ n als schwebten finstere Weissagungen und Schrednisse in der Luft.
Zu diesen Vorschlägen gehört noch ein neuer Modus der Enaland
Veranlagung der clasfificirten Einkommensteuer — die Selbstein⸗ uglaud.
ichätzung. SLondon, 5. Oct: Zwischen Merico und dem norddeutschen
7Wiren, 7. Oct.Gestern Abend 9u. Uhr erfolgte die hunde ist ein Handelsvertrag abgeschlossen worden. Derselbe
Ankunft des Kronprinzen von Preußen. Auf dem Bahnhof wurde vird der Ratification halber dem Nationalcongresse vorgelegt
erselbe vom Kaiser und den Spitzen der Militär- und Civilbehörden verden.
inpfangen. Beiderseits fand herzlichste Begrüßung stakt. Dlie —
MNilitãärmusik spielte die preußische Nationalhymne. Der Kaiser
rug preußische, der Kronprinz österreichische Oberstuniform.
Wien, 7. Oct. Der Meldung über den Empfang des
gestern Abend eingetroffenen Kronprinzen von Preußen ist noch
Feizufügen, daß nach Besichtigung der im Bahnhof aufgestellten
Fhreucompagnie die bereit stehenden Hofwagen den Kaiser und den
Zdronprinzen in die Hofburg führten, auf deren Treppe der Letzere
don der Kaiserin empfangen wurde. Heute Vormittag stattete er
dem Kaiser einen Besuch ab, welcher eine Stunde dauerte. Hier⸗
auf besuchte der Kronprinz die Kaiserin und die Erzherzoge, empfing
odann eine Deputation seines Regiments, sowie das diplomatische
Torps. Abends Galadiner und Galavorstellung im Hoftheater.
.Eine politische Wendung.) Unter dieser Aufschrift theilt die
.N. Fr. Pr.“ eine ihr von Prag, 58. Olt. zugegangene Kor⸗
espondenz mit, die — nach ihrer Versicherung — von vertrau⸗
nswürdiger Seite herrührt, zu der sie aber doch ihre Vorbehalte
nachen möchte. Die Korresp, lauiet: „In Ergänzung meiner
elegraphischen Meldung über die Bemühungen des Grafen Beust
n Paris, eine liberale Wendung der kaiserlichen Politik zu erzielen,
uind über deren Erfolge kann ich Ihnen nachstehende, durchwegs
verbürgte Mittheilungen machen: Graf Beust hat während seines
ziesigen Aufenthaltes einem ihm sehr nahestehenden Abgeordneten
Jertraulich erllärt, die Nachrichten über eine entente cordiale
wischen Oesterreich, Preußen und Rußland, wie sie letzter Zeit
jon den verschiedensten Journalen gebracht wurden, jeien volllom ˖
nen begründet; die Panique, welche die kürzliche ernsthafte Ver⸗
chlimmerung des Gesundheitszustandes Napoleons III. beĩ den
abinetten erregte, sei in nichts jener an den Börsen nachgestanden,
ind vom Berliner Hofe aus (nicht von Barziu) seien an das
Wiener Kabinet die verständlichsten Winke ergangen, wie wünschens-
verth jetzt eine Annäherung beider Regierungen wäre. In Wien
Jjabe man keinen Grund gehabt, sich diesen Wünschen des Ber⸗
liner Hofes zu verschließen, und durch preußische Vermittlung sei
ruch die Annäherung Rutzlands an O⸗sterreich erfolgt, so daß des
Reichskanzlers VBesuch bei Gortschakoff in Ouchy nur eine noth⸗
vendige Folge der Hoflichkeit nach den von Rußland bereis gemachten
inleitenden Schritie gewesen sei. — Diese Annäherung der drei
Regierungen habe keinen anderen Zweck, als die Wahrung des
Friedens (7) und des monarchischen Prinzipes für den Fall, daß
zer Tod Rapoleons III. in Frantreich eine revolutionäre Schil⸗
zerhebung im Geleite haben sollte. Bei alledem habe es Graf
Zeust aber auch für seine Pflicht gehalten, im Interesse des Frie⸗
zens in Paris selbst nach Möglichkeit dahin zu wirken, daß die
aiserliche Regierung sich den uͤberalen Forderungen nicht schroff
zerschließe, sondern durch die möglichst weitgehenden Konzessionen
zie Bevoölkerung Frankreichs befriedige und so die Dynastie und
den Frieden sichere. Wte Graf Beust weiter mit größler Befrie⸗
igung versicherle, seien diese seine Bemühungen in Paris von
em besten Erfolge begleitet gewesen und werde alsbald nach Zu
sammentritt der Kammern, also in den ersten Tagen des Monats
Dezember, denselben eine Verfassung vorgelegt werden, welche auch
ie weitgehendsten Wunsche der liberalen Partei befriedigen und
ie Bevölkerung vollständig mit der kaiserlichen Regierung aus⸗
öhnen werde. So weit die Mittheilungen des Reichskanzlers
Btafen Beust, für deren vollständig treue Reprodullion ich mich
Ihnen verbürgen kann.“ —
Frankreich.
An den Mord von Pantin, an die Feuersbruͤnste in
Zordeaux und Paris, sowie andere weniger bedeutende Vor⸗
—X
Alerlei unheimliche Prophezeiungen. So schreibt der „Reveil“
vom 2. dsa. „Wenn in Rom das Ende eines Eäasars drohte,
neldete man von allen Seiten schreckliche Begebenheiten: geheim⸗
uißvolle Todesfälle, Brände, wilde Mordthaten. Es waren das
unheildrohende Vorzeichen, welche die Auguren erbleichen machten
uind der Welt verkündigten, daß der Dolch geschärft werde, daß
ie Prätorianer oder der Plebs sich auschickten, dem Soldenen
Dause einen neuen Herrn zu geben, daß der Circus maximus sich
Jald für die garoßen Spiele zifnen werde In der Stunde. darin
Emn
St. Ingbert. Morgen (Sonntag) Mitlag um
3 Uhr findet im kleinen Ralhhaussaale zu Zweibrücken eine Ver⸗
ammlung des am 26. September gegründeten Wahlvereins für
en Bezirk Zweibrüden statt, behufs Vervollständigung der Mit⸗
lliederzahl des weiteren Ausschusses. Eine rege Betheiligung hie⸗
iger Stadt ist der gebotenen Umstände wegen sehr zu wünschen.
zZeitritte zu obigem Wahlvereine werden morgen gerne entgegen⸗
enommen.
1 In Betreff der Steinkohlentransporte von der
Ztation Bexbach ist die Aenderung eingetreten, daß von nun
m die aus der Grube Mittelberbach direct bezogenen Kohlen auf
dosten und unter Vermittelung der Grubenverwaltung in die Eisen⸗
ahnwagen verladen werden.
München. Duch don Anschluß des rheinpfälzischen Kreis⸗
ehrer⸗Vereins an den bayerischen Volksschullehrer⸗Verein ist die
Nitgliederzahl des lezteren auf beinahe 8000 gestieg en.
F Aus Hannover wird der N. Pr. Zig.“ geschrieben:
Der Oberpraͤsident Graf Stolberg⸗Wernigrode hat für das Her⸗
narnsdentmal“ 200 Thaler beigesteuert. Die Beiträge für dieseb
zer Vollendung so nahe großartige Nationaldenkmal gehen übrigens,
rotz des Beispiels, das vor Anderen der Koͤnig durch eine Schenl⸗
ing von 2000 Thalern gegeben, so spärlich ein, daß es füͤr das
ʒeutsche Volk —⸗ keine Ehre ist. Wir bemerlen hierbei, daß an
jer Spitze des hannover'jchen Comite's für das Hermannsdenkmal
Justizraih Lüders steht; welcher Beiträge aunimmt.“ —
Dortmund, 1. Otlt. Der „Elberf. Ztg.“ wird ge⸗
hrieben: Bei dem hicsigen Kreistericht ist der seltene Fall einge⸗
reten, daß Bergleute wegen rüchständiger Löhne (8000 Thlr.)
jegen die Gewerkschaft Vereinigte Catlsglück zu Dorstfeld auf
Zubhastation der Grube angetragen haben.
kBirkenfeld, 30. Seyt. In der gestern zu Türlis
nühle abgehaltenen Generalversammlung sämmtlicher Lehrervereine
es Fürsienthums sprachen sich alle protestantischen und israelitischen
zehrer fsur Einführung confessionsloser Schulen aus, die 10 er⸗
hienenen katholischen Lehrer stimmten jedoch dagegen. Die zweite
zrage: Wer soll in Zukunft die Schulinspection uübernehmen ?
zurde einstimmig dahin veantwortet, dieselbe könne man nur
zchul · und Fachmännern in die Hand geben.
Das Elberfelder Organ der calvinistischen Orthodorie,
v lchem die groͤßere Hälfte der wupperthaler „Frommen huldigt,
as Reformirte Wochenblatt, veröffentlicht einen Bries des Dichters
Ilbert Knapp in Siuttgart an einen ihm , im Herrn verbundenen“
yreund. Dieser Brief enthalt u. a. Folgendes: „Schiller, an
belchem durch Göthe, diesen selbstgenügsamen Heidenheros, wohl
iel verderbt worden ist, war ein verirrter, vom Wahne seiner
btrünnigen Zeit befangener Mann, aber doch eigentlich kein
Jdamon, der wie Goͤthe that, mit dem Teufel und satanischen
helüsten sreinen Spaß trieb, schenkt daher auch keinen Dämonentwein—
jondern was das vorherrschende Element bei ihm, was die goͤtlichen
dinge bei ihm betrifft, nur einfachen, aber poetisch verzuckerten
Fusel des natürlichen Menschen. Solchen Rossolifusel trinkt das
roße civilisirte Beitelpublikum sehr gern, denn er schmeck ein
zißchen nach Nectar, obwohl kein Tropfen echten Freudenweins
jon Christo darin ist, sondern es beruht Alles auf der Verkennung
inseres Falles und auf der Ueberschätzung unserer sündigen Natur.
Darum will mich bedünken, daß ein in der Wolle gefärbter Schillera⸗
jer dergleichen wir namentlich unter den Halbgelehrten· und Schreiber⸗
ind ane Legion zabien, mehr semimemaer, verschrobener Ejel.
ils ein selhstbewußter Dämon sei, wie wir auch in Württemberg
ine solche Eselslegion haben. Der Goeethianismus, der den
Fleischescomfort und Selbsigenuß zum Ideal gestempelt, scheint mit
ungleich gefährlicher.“ 9—
pGegen die Kolner Funken“ ist ein Presprszeß auf
Goiteslästerung“ anhängig gemacht, weil sie in einer Glosse über
i neue Gewerbeoronung den reinen Kornbranntwein — nach dem
n ganz Rheinland⸗-Westphalen herrschendem Sprachgebrauche
das reine Wort Gotties“ genannt bhatten