Full text: St. Ingberter Anzeiger

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Der St. Inaberter Anzeiger (und das mit dem Hauptblatte verbundene uUnterhaliungsbiati⸗ mit der Dienstags⸗, Donnerstags⸗ und Sonntags 
Nummer) erscheint wöchentlich vi er mal: Dienstag, Donnersta g, Samstag und Sonntag. Abonnementspreis vierteljährig 42 Krzr. oder 
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Nr. 22. 1869. 
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Deutschland. — fast eben so starkz und wird voraussichtlich unter den Schiffbrüchen 
Münschen, 5. Febr. Die Abgeordnetenkammer hat die der Woche mit einer ansehnlichen Zahl figuriren. Nug C 
Berathung über die Aufhebung der Personalhaft bis nach der Irland) wird gemeldet, daß der starke Sturm erheblichen Schaden 
Berathung über die neue Cipilpröceßordnung bettagt. —Der angecichtet hat. Die Stadt selbst, war durch einen heftigen. Wol⸗ 
Landtag ist bis zum 81. März verlängert. — Die betr. Aus- kenbruch und daß Ueberfluten des Meeteg drei biß plerx Fuß 
schüsse der Abgeordnetenlammer beantragen einen Credit von tief unter Wasser gesetzt. Da auch die Eisenbahn auf einer 
90 Millionen für die neuen in den rechtsrheinischen Probiszen sofort langen Strecke überflutet war, mußte aller Wertehr eingeftellt 
einzufüthrenden · Eisenbahnen.werden. u enr 
Aus der Pfalz, 2. Febr.. Ueber die — Echweizzz. 3 
—A erschienen, welche Der 81jährige“ Schweizergeneral Dufout hat den ihm' bon 
jolgendes bestimmt; J. d, rdentlichen Sqhulvisfitationen werden Oesterresch u vane bei dem n In ee 
auf den Schlutz des Schuljahres, resp. des Sommersemesters, ut Krankenpflege angebotenen Orden gegen den Willen des Bur 
berlegt. 2. Dieselben sind, unter Beachtung der Ministerialent· desraths Schweizer sollen keine fremden Orden sragen und in 
schließzung vom 21. November 1839 Ziff. Ul Ait.a und b, Schwehher Dden eristict nicht) Angenomnten, wie er dor longer 
während der Monate Juni, Juli und August in möglichst unvor— Zeit, gleichfalls zum Aerger der Schweizer auch das Großtren 
bereiteter Weise vorzunehmen. 83. Selbstverständlich können bei der Ehremegien unaet Sappeizer, Pus, en —J 
einer vor dem Schlusse des Sommersemesters vorgenommenen * Ita irg —— — 
Visitation die Schul-Entlaßzeugnisse nur dann ertheilt. werden, ⸗ iten, , e 
wenn der fleißige Schulbesuch bis zum Schluß des Sommersemesters Rom, 5. Febr. Die über das Befinden dest Papftesners 
nachgewiesen ist. eg breiteten ungünstigen Gerüchte sind durchweg erfunden. Der Puapst 
Wien, 6. Febr. Das „Tagblatt“ bringt die reservierten celebirte! am Kage , Maria Lichtmeß⸗ persönlich.ä —11 —8 
Mittheilung: Die österreichische Regierung habe den Grafen? Bis. J e Spauien ;, 
marck von einem beabsichtigten Attentat gegen ihn benachrichtigt. “Mad rid, 4. de Dem Vernehmem nach werden die 
Frankreich. cehge u en we e an der Ermordung des Gonverneurs von 
Einige französische Blätter gefallen sich von Zeit zu Zeit in Burgos betheiligt sind, diese Woche hingerichtet werden. — Die 
der Gine 383 —* die Annerionsbeslrebungen, Regierung hat die FErlaubniß zum Baum einer Synagoge gegeben. 
welche im Großherzogthum Luxemburg zu Tage treten sollen. So Griechenland. 32353 
hatte sich ein Pariser Blatt in diesen Tagen wieder? von einer UAthen, 3. Febr. Der König nahm die. Demission des 
lebhaften annexionistischen Agitation der Luxemburger commer- Ministeriums an und beauftragte den Deputirten Zaimais, ein 
ciellen Kreise berichten lassen, welche in Fraukreich einen Absat neues Cabinet zu bilden. 
weg für zwei Haupiproducte des Landes, Kohlen und gegerbte 
Felle, suchten. Diese Illusion wird von dem Luxemburger Cor⸗ 
respondenten der „Gacette de France“ in grausamer Weise zer— 
stört, welcher von dort aus schreibt: „Was fuͤr seltsame Dinge 
erfahren wir hier aus den Pariser Blättern! Kohlen und 
Felle! Im ganzen Großherzogihum existirt kein Kohlengräber, 
und niemals ist dort auch nur ein Cubitzoll Kohle aus der Erde 
gefördert worden. Was die Felle betrifft, so bereisen unsere 
Lohgerber jährlich die Messen in Frankfurt und Leipzig, wo sie 
einen vortrefflichen Absatz für ihre Waare finden. Gerade sie sind 
unter unsern Landsleuten die entschiedensten Gegner einer Ver⸗ 
einigung mit Fraukreich.“ 4 
chet e s. J 
F,Kaiserslautern, 4. Jan. Heute hat die von der 
Generalversammlung der Actionäre der —xXR— Kai⸗ 
serslantern erwählte Commission zur Prüfung der. Bücher, ihre 
Thätigkeit begonnen. 
7 Darmstadt, 2. Febr. Seit mehreren Wochen spricht 
man von einem mosteryösen Vorfalle, anfänglich m gehe imniß⸗ 
voller Weise, in den letzten Tagen fast öffentlich. Es soll näm⸗ 
lich eine Dame, der Familie eines der höchsten Staatsbeamten 
angehörig, in der hiesigen katholischen Kirche erhängt gefunden 
worden sein. Das Auffalligste ist, daß sowohl die Polizei als 
die Gerichtsbehörde von dem Vorfalle augeblich keinẽ Kenutniß 
erhalten; die Leiche soll vielmehr in aller Stille nach auswärts 
verbracht worden sein. . 
FE. Rach Vachrichten aus Amdneburg Kur heffen) joll an drei 
verschiedenen Stellen daselbst aus der Erde Rauch hervordringen. 
Das Thermometer soll bei der Kälte der vorigen Woche an diesen 
Plätzen 10 Grad Wärme gezeigt haben. 
7 Bewährtes Mittel gegen verschiedene 
Flecken in der Wäsche. Sehr öft sind unsere Hausfrauen 
über Rothwein⸗, Heidelbeer⸗ und Moderflecken außer sich, in der 
Befürchtung, daß sie nicht wieder aus ihren heilig gehaltenen 
Wäschestücken herauszubringen seien. Kochsalz fstreüen und 
Citronensaft nehmen, ist immer ihr ecstes Hilfsmittel, sie sind 
dadurch dem besten Mittel ziemkich nase. Man löse in entspre— 
hender Mense heißen Wassers eine kleine Quantitãt unterschwef⸗ 
lichsaures Natron (sogenannter Antichlox) auf, benetze damit, die 
besleckten Stellen der wo möglich schon nassen Wäsche und streue 
dann einige Messerspitzen pulberisirte Weinsäure, soweit als die 
Flecken reichen auf, verreibe es, und sobald der Fleck verschwunden 
ist (man kann ersorderlichen Falls einigemal so verfahren), nehme 
man lauwarmes Wasser zum Nachwäschen und verfahre wie 
zewöhnlich beim Wäschereinigen. Die Flecken sind beseitigt. Auch 
iann man. an Stelle der Weinsäure starken Speise⸗Ejsia ver⸗ 
wenden. 
England. 
Am 31. v. M. wüthete abermals ein heftiger Sturm über 
das Land, und zumal an der Westküste war der Schaden ein 
bedeutendet. Was vom Sturm verschont blieb, wurde vom 
Wasser heimgesucht; in Plymouth und anderen Häfen von Devon 
und Cornwall stieg die Fluth höher als man sie seit 30 Jahren 
zesehen. In mehreren Städten waren die Straßen überschwemmt, 
das Wasser drang in die Häuser, und die Einwohner mußten sich 
in Booten retten. Im Sunde von Plymouth richtete der Sturm 
unter den Schiffen, Dank der vortrefflichen Wellenbrecher keinen 
Schaden an; aus Fallmouth dagegen werden mehrere Zusammen- 
stöße zwischen Schiffen der großen dort lagernden Kauffahrteislotte 
zemeldet. Zwei Schiffe, die Französische Vrigg „Charles Emma“ 
und die Bark „Aldivalloch“ von Suderland, sanken; die Beman— 
nung wurde gerettet. Bei Penzance, bekannt durch seine bewegte 
See, sank das Schiff „Choice“ aus South Shields; drei 
Personen (darunter der Capitän) ertranken, acht wurden gerettet; 
der Schooner „Padarau“ aus Aberdthirsk ging mit Mann und 
Maus zu Grunde. Eisenbahnen und Telegraphen haben bedeutend 
gelitten, erstere durch das Wasser, letzteres dutch den Sturm 
wischen Exeter und Plymouth ist der Verkehr vollständig abge⸗ 
hnitten, und es gibt keinen Hafen in den beiden Grafschaften 
Devon und Cornwall, welcher nicht erhebliche Verluste zu beklagen 
hätte. Auch am J. d. M. Morgens wüthete der Sturm noch