Full text: St. Ingberter Anzeiger

macht seine Schiiderung den Eindrud der vollsten Wahrheit. Was 
nun aber den diesmäligen Brief des Kleinstädters betrifft, 
so bestätigt er wieder, was wir! schonfrüher einmal zu äußern 
Gelegenheit hatten: er bietet weit mehr als der Titel der Rubrik 
errathen läßt. Diesmal in drumathscher Form, bei welcher eihm. 
F eu Whr merieeah au. — die verfehlte Schwurgerichtsscen e im „Abvoetit Hamlent“ zum Anhalt 
Dienslesnechrichten. dient, stellt er fich vot Gericht und— Minckwitz, der große (), 
—— — dDicdhter des allerneuesten Nibelungenliedes, genannt „Die Völler⸗ 
Auf die erledigte Stelle eines Polizeianwalts bei dem Land- schlacht bei Leipzig“, ist der Kläger auf, Namensmißbrauch. Die 
geriche Frankemhei ist der bizherige Polizeianwalt für die Land⸗ Wißzeffecte knallen und When e Seiten. Der Kleinstädter 
ichte Rocenhausen und Winnweiler, Heinrich Lacmann versetzt wird dazu verurtheilt, die Minckwih schen Gedichte schön zu finden 
ndan dessen Stelle der Rechtscandidat Spannagel aus Duͤrkt und bietet zum Dant dem Dichter sein Conterfey als Weihnachts- 
heim zum Polizeianwalt fur die lehtgenannien Landgerichte ernanu geschent, aber von hinten gesehen. F Im Byron segndal lerm 
Lmen. der Leser den wahren Character der Verfasserin von „Onkel Tom's 
— — — et iae dütte“ kennen, die es gewagt hat, Schmutz über das Grab des welt 
v Bůchertisch e ee teenttee Zerühmten Dichters des „Child Harold? zc. zu werfeü. Walpur⸗ 
e qis“ schließt in derfelben meisterhaften und fesselnden Manier wie, 
Das IV: Heft dez Salon' (oeben ausgegeben) bietet die Novelle begonnen. Die Wogen der fieberhaften Ertegung 
jolgenden Inhalt: „Der Herr von der Hölle, eine zweifelhafte Zlätten sich, die Seele des Lesers fühlt fich gestillt und versöhnt. — 
Geschichte von Friedrich Gerstacker; „Die Frau eines be. Von großer Bedeutung ist die moskauer Geschichte — eine erschüt⸗ 
rahmten Mannes, eine moskauer Geschichte von Eugen Laur“ ternde Tragödie, die für die schöne, Urheberin allerdings bis jetzt 
der betanntlich im „Salon“ immer die vortrefflichen französischen heiter geendet hat, aber — es ist ja noch nicht aller Tage Abend. 
nnd spanischen Skezsen schrieb); „Der Byr on⸗Scandale und — Noch ein Wort über Gerstäcker's Beitrag; es ist der wirkliche 
‚„Führer durch Berlins kleiner Theater“, vo m Herausgeber; Teufel, den er novellistisch vorführt; wie erfahren dabei, daß es 
Walpurgis, Novelle von Gustav zu, Putlitz“ (Schluß); einer und derselbe Höllenfürst in der Menschenwelt ist, welcher die 
Büchertisch“; „Briefe eines deutschen Kleinstädters? Waghälse an der Spielbank ruinirt und eine gewisse Sorte von 
in die Herausgeber des Salon; „Pariser Monatschronik“ Theateragenten und Recensenten beglückt; wir erfahren aber auch, daß 
uid „Imn Rauchzimmer. Um mit den drei letzten Themas zu dieser „Herr von der Hölle“, dem man Grandezza der Manieren⸗ 
beginnen, so wissen alle Die, welche den „Salon“ bereits zur nicht abjprechen kann, nicht nur Denen, die sich aus Verzweiflung 
hand gehabt haben, daß sich unter diesen drei Rudriken regelmäßig zängen wollen, dienstfertig die Leiter hält, sondern sie auch davon 
ane Menge Neues in der geistreichsten, pikantesten und elegantesten rettet, — Das ganze gh ist, wie man merken wird, überaus 
Form producirt; wir finden aber diesmal namentlich die ertteren anziehend, und es gereicht üns zum Vergnügen die Leser besonders 
veiden besonders anziehend. Die Mongtschronik entrollt vor unseren juf seine glänzenden Seiten hinweisen zu können. Friedrich Bo— 
Augen ein höͤchst drastisches und keineswegs den Schwärmern für enstedt liefert eine beziehungsreiche Dichtung: „Sadie und der 
das politische Treiben an der Seine entgegenkommendes Bild der Schah, aus dem Divan, des Abbas ⸗Kuli-Chan“, die an deutlichet 
pariser Wahlumtriebt. Rochefort erscheint darin als Mittelpunkt Schilderung eines charakterlosen Fürften und des hämischen, neidischen 
uͤnd Stigma jener wie trunkentollen Gesellen, von deren Gebaren, hofgeschmeißer nichts zu wünschen übrig läßt. Außerdem bringt 
unter gewissen Umständen leider gar manchmal das Schicksal des pas Heft Dichtungen von H. Lingg und J. Rodenberg 
Wohlstandes und der Intelligenz abhängt. Der Salonchronist schreibt zu einem Bilde von Fr. Meyerheim), und von Karl Müller schildert 
offenbar leidenschaftslos und daer selbst mitten drin gestanden, sonmit brillanten Farben die Auerhahnbalze. 
Theilungsb ersteigerung. 
Samstag den 12. Februar 1870, des Nach⸗ 
mittags uml Uhr, zu St. Ingbert, in der Be⸗ 
hausung des Carl Gros jlassen die Kinder 
und Erben der allda wohnhaft gewesenen und 
perlebten Eheleute Carl Gros senior, im 
Leben kgl. Steuer⸗ und Gemeindeeinnehmer, 
und Maria Magdalena gebd. Guster der 
Notheilung wegen öffentlich in Eigenthum 
orsteigern /: 
14 Decimalen Fläche, enthaltend ein 
zu⸗St. Ingbert au der Kaiserftraße ge⸗ 
legenes zweistöckiges Wohnhaus mit Ein⸗ 
jahrt, Scheuer, Stallung, Hof, Garten und 
onstigen Zubehörden, neben dem städtischen 
dospitale und Joh. Joseph Heinrich. 
Horn, tigl. Rotar. 
⏑ — 
Licitation. 
Dienstag den 1. März 1870, des Nach- 
mittags um 1 Uhr, zu St. Ingbert, in der 
hehausung des Seifensieders Schmitt, lassen 
Beorg Franz Hager. Fuhr⸗ und Ackers⸗ 
mann, von hier, und dessen mit seiner 
oerlebten II. Ehefrau Elisabeiha geb. 
Wachs erzeugten Kinder der Abtheilung 
vegen öffentlich in Eigenthum versteigern: 
1. Plan⸗-Nr. 124. 10 Dec. Fläche, ent⸗ 
jaltend ein Wohnhaus, Schruer, Stall und 
hofraum, Gebäude Ne. 7. 
Plan⸗Nr. 125. 9 Dec. Planzgarten und 
Plan⸗Rr. 4181. 1 Tagwerk 4 Dec. 
Acker, diese Z Item ein Ganzes bildend 
und gelegen zu St. Ingbert, in der vor— 
deren Hobelsahnung, hievon: die unabge⸗ 
heilte von Jacob Dümont ersteigte Hälfte. 
—A 
der obersten Gehndach, neben Franz Fichter 
und Wo. selbst. 
3. Plan⸗Nr. 3994. und 3995. 1 Tag⸗ 
werk 19 Dec, Acker hinter Hobels, neben 
Johann Uhl und Johann Hoffmann. 
4. Plan⸗Nr. 3212. und 3213. 60 Dec. 
Acker rechts in den Seyen, neben Carl 
Luster und Bernhard August. 
5. Plan⸗Nr 4366 und. 4367. 2. Tagꝗ⸗ 
verk 10. Dec. Acker im Rod, neben; Ge⸗ 
zrüder Grell und väterlichem Erbe Gute. 
6 Plan⸗Nr. 4376. 62 Dec. Acker allda, 
aeben Johaun Joseph Buhmannund Sauler. 
Fiack. — — 
7. Plan⸗Nr. 4025. 1 Tagwerk62 
Dec. Acker hinter Hobels, neben Georg 
tiefer und Heinrich Reitelstürz. 8 
8. Plan⸗Nr. 2990. 1 Tagwerk 11 
Dec. Acker ober der Lehmkaut,«neben 
Bernhatrd August und Peter Schmitt. 
9. Plan⸗Nr.“ 2080 3 und 2080 * 
38.6 Dec. Acker und Wiese in der Gehn⸗ 
hach, neben Wo. selbst und Sattler Fiack. 
10. Plan⸗Nre. 852. 62 Dec. Acker im Dil ⸗ 
mesflut, neben Johann Joseph Reiter und 
Johann Schmiit. 
11. Plan-Nr. 4492/2, 51,8 Dec. Wiese 
im Allment, neben Jacob Müller und 
Wb. selbst. * 
12. Plan⸗Nr. 3176. 1 Tagwerk 15 
Dec. Acker am Schafkopf, neben Johann 
König. 
13. Plan⸗Nr. 4579. 95 Dec. Acker im 
Wohmbacherweiher, neben Johann Schwarz 
und Georg Feichtner. J 
14. Plan-Nr. 4663. 33 Dec. Wiese am 
langen Stein, neben Johann Weckler von 
Spiesen und Peter Hauck. 
Alle diese Immobilien St Ingberter 
Bannes. J 
Horn, kal. Notar. 
Mittwoch, den 26. ds. Mis. Nachmittagt 
um 2 Uhr. —— 
Tagesordnung. 
I. Die Erbauung eines Schulhauses beir. 
2. Die Herstellung des Brunuens im 
Josephsthal bett. 
S3., Bildung des Armeupflegschaftsrathes 
für die Periode 1870 mit 1874 betr. 
4. Ein⸗ und Auswanderungen' betr. 
5. Die Fleischbeschau in der Stadt St. 
Ingbert beiit. * 
6. Erhebung von Heimathsgebührne bett. 
St. Ingbert, 20. Januar 1870. 
Das Bürgermeisteramt 
Ehandon. 
AIMVLIXIITI 
Hausversteigerung. 
Moutag den 7. Februar 1879. Nach- 
mittags 3 Uhr, läßt Herr Johann Mi⸗ 
haely, Bäcker und Wirth zu Spiesen, 
in seiner Wohnung sein daselbst an der 
Hauptstraße gelegenes Wohnhaus mit Be⸗ 
ring und Garten, Kegelbahn und Lustgarten 
iffentlich gegen Zahlungsausstand zum Eigen— 
hum versteigern. vsn 
Bis zurm Termin kann dasselbe auch aus 
freier Hand gekauft werden. Das Haus 
eignet sich wegen seiner gu ten Lage zu jedem 
Beschaͤfts betriehe. 
Ottweiler, den 21. Jannar 1870. 
Zweiffel, Noͤtär. 
Waclassi α 
in großet Auswabl embfehle 
— IL Schx