Full text: St. Ingberter Anzeiger

“ * — ee. b — ν 6 62* 
— ⸗ 34 
8 J J 63 6 e 7.3 V 14 D 5 
VVV—— m 7 *4 
—8 17* — 6 
——X— 28 — * J M ν 
— 4. . —AD— — een —F 
— — . 
t: t et nttt ett ν — 664 
— F F 1.* 4 — —— J ny 7 
— — —V ————— 7 eduutie 25 aepa edto ul res eae 
zi'sSt. Faaberterr Anzaiger hund das init dem Hanplblatte verbunde iie u lierhaltun gablatt, mit der Vienslagt⸗ Voͤnuerzlagi⸗ und Sonntags⸗ 
luͤnumer) erscheint wöchentlich viermal: Dien sta g, Don negstag, Samstag und Sonn tagt Abonne mentspreis vierteliährig 42 Krzr. oder 
— i2 Silbergr. Anzeigen werden il 8 Kreir. die dreispaltige Zeile Blattschrift oder deren Raum herechnet. 
äVEXIL —2 — e— — — — — — 
IB 1I50. .. p Donnerstag, den 29. September. 1870. 
n enu il mrriegsereignisse:“ inn kuu äIi5 arsten sreußischen Uhlanen Pattouille davon laufen,“ gar nicht zi 
Darmstadt, 27 ept daut Nachricht yom Etappen- reden von der ersten preußischen Granate, so fann es auf den Bou⸗ 
honmhndo in Lubwigchafen ai Straßburg! heunt Abend levards und aduf dem Groͤve Platz. we uch die egessterung anf 
Nhr nach heftigem Sturm ergeben In e in schersten auslobein wird sehr interessent werden. 
IV (Der Siurm⸗ begann“: um 72. Mher Vormittags, uͤm 2 Uhr Detr, Preuß. Staatsanz.“ verzeichnet als Verlust des Feindes 
dachmittags ließ der Festungschnrmandante Die weiße Flagge'sauf⸗ und Gewinn der deutschen Heere in dem bis jetzt geführten, noch 
issen and mache augenomm. ner? Capitulatiotr sind die deutschent nicht zweimonatlichen Feldzuge, sutzer Todten und Verwundeten, 
uppen um53 Uhr Mochmittags in Straßburg eingerüdt.“ Es annähernd: 1 Marschall, 39 Generale, 3250 Offziere, 104,750 
unden: 461 Difiziere und 17,000 Mann Soldaten (die Mobil⸗ Mann (ind 14,000 Verwündete in Sedan), 10,280 Pferde, min; 
arden mit gerechnet) zu Gefangenen gemächt.) Lee zug destens 56 Adler, I02Mitrailleusen, 690 Felde und Festungsge- 
Brufssel, 26. Sept. Ein aus der Stadt Paris Lentkom⸗ schütze, über 400 a ere Pontonkdlonnen, Magaine, 
nener Reisender verzählt, daß daselbst vollständige Anarchie herrichen Fisenbahnziige, sowl eine fast unberechenbare Menge von Vorrathen 
o. Tag und Nacht hört man dort“ in det⸗ Stadt Funtenschüsse. an Waffen, “Munition, Bekleidungs?, Ausrüstungsgegenständen, 
die aus dem Kampf geflohenen Zuaven sind in den Straßen mit Fourage und Prodiant. W — 
vnonen miedergeschossen worden. unn ht den Deuütschland. .. J 
Brüs sel,27. Sept. Dem „Etoile belgen wird gemeldet, daß Macheem 257 Sepl. Da die auf Hriegsdauer in die Armee 
nachsten Mittwoch ein Bombardement der Festung Meziöres beabe! ingetrekenen Studirenden der Hochschule und jonstiger wissenschoft 
ichtigt: sei,. Nach dem „Echo du Parlament“ wird die regelmäßige licher und künstlerischer Anstalten gebeten hatteu, sodald als möglich 
zelagerung von Paris am 25Oktober ihren Anfang nehmen. uuf den Kriegsschauplatz abgeschickt zu werden, wurden selbe dem 
Aus Rouen, 22. Sept. wird der Independauce Belge gestern abgegangenen Transporte von Ersatzmaunschaften beigegeben; 
clegraphirt: „Die Preußen haben zwei Doͤrfer in Brand gestecktt zuch viele andere heils auf Avancement dienende, theils aus pa— 
ind Mantes beschossen, das zu brennen anfängt.“ Wenne diese Nach- kriotischem Sinne eingetretene-Freiwillige sind zufolge ihrer Bitten 
ichten wahr sind, was wir abwarlen wollen, so werden es die mit dem Trausporte abgegangen; sie werden nach 10 Tagen bei 
bewohner wohl wie die in Bazeilles verschuldet haben. Eine Depesche der Armee vor Paris einireffen. 
nes brüsseler Echo du Parlament aug Ferrieres meldet: „Die Demnächst wird eine zweite Kugelspritzenbatlerie vollständig 
discipliu ist sehr gelochert unter den. Truphen von Parisz die gusgerüstet und eingeübt sein, um zur Feldarmee abgehen zu 
Soldaten · schiezen auf ihre Offiziereeee. thnnen.. 
Fetrieres, 25. Sept. Efficiell) Außer unbedeutenden Die den Munitionscolonnen zur Bedeckung beigegebenen Man⸗ 
batrouisledgefechten vor Paris nichts Nenues. Ein Telegramm aus! schaften werden alle mit eroberten Chaffpoigewehren ausgerüstet, 
zersailles vom 25. Sept. gibt die Aufstellung der dritten Armee und finden seit einigen Tagen Uebungen in der Handhabung und 
Ktonprinz von Preußen) vor Paris und fügt hinzu Der Feind, dem Gebrauche des Gewehres sowie Schießübungen nach der Scheibe 
mternimmt nichts Ernstliches; es zeigen sich drei Kanonenboote anf statt; die Leute finden sich schnell in die nöthigen Manipu— 
er Seine und überall sind Verschanzungen und Barrikaden be⸗ jationen. et 
nerkbar. ECEinige Ersatzbatterieen der Arlillerie, werden glälle Zwölf⸗ 
pfünder erhalten, und wird deren Munition hauptsächlich aus Gra- 
uaten und Braudgranaten bestehen; mit diesen Batterieen werden 
auch mehrere erst vor kurzer Zeit angekommene eroberte und neu 
angestrichene franzoͤsische Munitionsspagen:wieder nach Frankreich 
milgenommen, um gegen ihre Erbauer benützt zu werden. 
Vom Rhein, 26. Sept. Mittelst Rescript vom 17. d. M. 
hat die pfälzische Kreisregierung belannt gegeben, daß bei den ob⸗ 
waltenden Verhältnissen und dem dermaligen Stande des Krieges 
die Auflösung der Fourage Magazine und der Verkauf der darin 
efindlichen Vorräthe vorbehaltlich der Zustimmung der Districtsn 
räthe keinem Anstande unterliegt. * J 
“Berlim 26. Sept. Die Führer der Volkspartei legen in 
eineni Aufrufe ihre Gedanken über die Grundlagen einer küuftigen 
Reichsverfassung dar. Die⸗- diplomatische und militärische Leitung 
hleibe bem preußischen Königshause. Die Nation erwarte von der 
Berfassung des deutschen Bandesstaates gesicherte Rechtszustaͤnde, 
jetragen und entwickelt durch ein Parlament, dolle Theilnahme an 
er Gesetzgebung. Budgetrecht,; Mitentscheidung über Krieg und 
Frieden und verantwortliche Bundesminister. Die Rechte der ein 
elnen Staaten seien so weit zu beschränken, als die Sicherheit des 
Banzen erfordere. Das Verfassungsrecht der einzelnen Stagten 
vird vom Bunde anerkannt und.gewährleistet, Grundrechte und 
hemeindefreiheit werden durch Aujnahme in die Reichsverfassung 
gesichert. Die Finanzwirthschaft des neuen Bundes wird auf eigen? 
rkinnahmen begründet; die Bundessteuern werden in virekte umge⸗ 
vandeit. Allgemeine Wehrpflicht; Verkürzung der⸗ Dienstzeit. Der 
Aufruf fordert Berathung einer neuen Verfassung und Berufung 
eines allgemeinen deutschen Parl aments, welches aus neuznwählen⸗ 
)en Mitgliedern des norddeutschen Reichstages, und aus gewählten 
Vertretern der Südstaaten bestehen köunte. 
J England. 
London, 26. Sept. Die „Sitnation“ (das Organ der 
Jestürzten kaiserlichen Regierung) kündigt an, daß in Folge der 
Tio ur s. 251 Sept. Die Regierung empfing mittelst Luft⸗ 
jallons Nachrichten aus Paris vom 22. Sept. Ueber die Schlacht 
om 19. Sept. wird berichtet: General Ducrot,- welcher mite 
dihifonen die Höhen von BVillejuif bis Meudon besetßt batte, re⸗ 
ognoscitté am 19. d. im Vorterrain und stieß auf bedeutende 
eindliche Streitkräfte, darunter viel Artillerie in gedeckter Stellung. 
dach lebhaftem Gefechte mußte der Rückzug angetreten werden, was 
om xechten Flügel in bedauerlicher Ueberstürzung geschab, während 
ich die andern Truppen in Ordnung auf das Plateau von Cha⸗ 
illon konzentrirten. Gegen 4 Uhr entwickelte sich die preußische 
Urlillerle, so daß General Ducrot die Truppen unter den Schutz 
es Forts: zurücknahm und sich nach Vernagelung von8:Gefchützen 
ndie Redoute Chatillon in das Fort de Vanvres zurückzog. Die 
truppen müssen sich nun deffinitivr in Paris fonzentriren Unsere 
herluste sind leicht. Der Feind unternahm Jeine Demonstration 
egen die Forts: — Trochu belobt in einem Tagesbefehl die Ar⸗ 
illkrie und tadelt das erste' Zuavenregiment, das zufolge einer un⸗ 
lanblichen Panique in Unordnung zurückzegangen ist. .Der Ge⸗ 
era hat energische Maßregeln gegen diese undisziplinirten und 
emoralisirien Truppen augeordnet. Vor Viucennes hat eine Feuers⸗ 
runst stattgefunden, die indeß bald gelöscht wurde. Schloß Meu⸗ 
on ist von den Preußen besetzt. General Trochu recognoscirte am 
J. d. gegen St. Denys. Die Preußen haben sich noch micht vor 
ourbepoie und Suresne, wohl aber bei St. Cloud gezeigt. 3 
In Paris haben sie, wie der Korrespondent der „köln. Ztg.“ 
nittheilt, 25, 000 Main reguldre Truppen, 18 Bataillone der Pa— 
iser Nationalgarde, 24 der umliegeuden Departements, 10,000 
ßarde Champetre, vielleicht halb so viel Pompiers. Die Forts sind 
on der Marine⸗Artillerie besetzt, einige armirte Boote schwimmen 
uf der Seine; man hat sie schon manödriren, eines sogar. schon 
af einer Sandbank festsitzen gesehen; rechnen wir nun noch den 
unzen Tddesssmuth der Pariser Gaudins,“ der petits crevés und 
er übrigen Bummler auf 50.000 schlecht Bewaffnete, die vor der