Full text: St. Ingberter Anzeiger

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Sii. JApbeir ker zrhg eir' (und dus mil vem Hauptblatie verbundene Unterhaltungsblait, mif ver Diendtags Vounereia gi· und Sonntage. 
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u 176. J *9 SEonutan⸗ den 18. November 1870. 
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nι να Deutschland. . 48 e? 
.u Münnch e n3 41. Nopret Aus Altbreissach wird gemeldet: 
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ang een eendaxuater 100 Offiziere und 100 Gee⸗ 
Ge tze .n rz 
M ünn chan, 10. Nob. Nach zuverlässigen Berichten nord⸗ 
xutjcher, Blatter ist es leider wahr, daß die bayerische Regierung 
as. mit edem Herzblute unserer bester Söhne erkaufte Einigungs- 
werhdeutschere; Nation weit weniger begünstigt. als es von 
zeiten der übrigen deutschenRegierungen geschieht. Was Wunder, 
uenm Männer, wie die Herren-p. Lutz und v. Schlör, deren er⸗ 
jex, offene, der, andere, verschämte Freundschaft mit den —XX 
interhielt, sich nicht so recht für das begeistern können, was uns 
c Innerste sarmächtig, bewegt! In dieser großen Zeit ftreiten 
ich die hayerischen. Minister um die kleinsten. Dinge. Ein Mal— ist 
4. dis diplomatische, Vertretung Bayerns im Auslande,“ deren Err 
zaltung unseren partikulariftisch gefinnten Ministern Kopfzerbrechen 
nacht.)-Dann wieder die künftige Leitung der Verkehrsanstalten, 
bährend, das Volk zu gut weiß, daß diese goldbetreßten Gesandten 
neist nutzlose Höflinge sind, ruges consumere nati“, Leute „mit 
venig Witz und viel Behagen'“, und daß unter norddeutscher Lei⸗ 
uug/ unde Organisation, unsere verkehrten““ Anstalten erst zu wirk⸗ 
ichen Verkehrsanftalten gestaltet würden, Hrein. Lutz, der Lieb⸗ 
ingsminister der Ultramontanen, in diplomatischer Sendung beim 
Jauptquartier zur Lösung der nationalen Frage bel Wie räumt sich 
as zusammen? O tempora, o mores! Neuer Wein verdirbt in 
ven alten Schläuchen. Der Monarch oppellire an sein Volk, er 
zfcwiĩte Württembergs Koönig, die Kammer auf und lasse Neu— 
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jeinnung und den Intentionen seines Volkes entsprechenden 
Bechsel im Ministerium eintreten und der! Stein detz Anstoßes ist 
ethoßen. Urd er muß gehoben werden denn darüber, besteht 
voht kaum ein Zweifel. daß phhneDie Bedenklichkeiten ber bahe⸗ 
ischan Regierung die Arbeit in Versailles dereits zum Abschlich 
relangt waͤre. (Fr. . 7 
AVersailles, 19. Nov. Beim Vorrücken der französischen 
sre Armee auf dem rechten Ufer der Loire bei Beaugench hat 
Zingtal v. d. Tann visßerhalb der. Stadt Orleans am O9. gegen 
tstetx Stellung genommen üundist nach Constatirung der Stärke 
Vn uuter Gefecht auf Ste Peravy (1ha Meile nordwess⸗ 
iq hen Orleans), abgezogen. — 
WVersailles, 11. Nov..! Der König in Antzustä in Hom⸗ 
ulg⸗ Vorgestern hat sich General v. d. Tann fechtend vor Ueber⸗ 
nacht von Orleaus nach Toury zurückgezogen, wo er fich, gestern 
nit Beneral Wittich und Prinz Albrecht (Vater) von“ Charttres 
ommend, vereinigt hat. Großherzog von Meklenbarg stößtheute 
u Ahnnen. g !Will hel m. 
Bexsaieben 10. Nos. Erhebliche Geideai amitdnen sind 
mher den ürmeren Klafsen, namentlsch der Städte Frankreichs, 
aburch entstanden, daß die französische Regierung alle Sparkassen⸗ 
selder und das Vermögen · der; Co rporafionen und Gemeinden das 
ach Ddem französischen Gesetz in den Staatskassen deponirt werden 
nußte, sich angeeignet und Ju Kriegszwecken werbraucht hat. 
Berlin, 9. Now. Die Beschießung von Paris findet, wie 
»id don gut unterrichteter Quesle erfahren, vorläufig' noch nicht 
all aind zwar legt man dem Umstunde den Grund bei, daß man 
n deutschen Hauptquartier auf eine Katastrophe in Paris wartet, 
ürze die schon Anzeichen in genügender, Menge vdrhanden sind, 
velche die gegenwärtige Regierung entsetzt und die Herrfchaft in 
ic Hände der Rothen“ hinüberspielt. — Der Eintriit Würitem⸗ 
*8 in den Norddeutschen Bund ist jetzt ebenso wir derjenige 
Ichens vollständig gesichtrt, —*8* 
Werhin, 8. Nov. Da nach den hiesigen Verhandlungen 
—— eine Verstän digung wegen des vollständigen Beitritts 
won Bahern zum deutschen- Bund nicht. in Aussicht sieht, so soll 
uf dem Wege des Bertrags ein weiteres Bundesverhältniß zwischen 
hahern und dem Bunde vereinbart werden. . 
J — — ι , 
Frankreiche 3 ν. — 
—Die „Daily, Rews“ bringt Mittheilungeneines alt e 
rünzöszischen Obersten.“ Selbst die jetzige Kette von 
diederlagen hält derselbe nicht für genügend, die Notion von ihrem⸗ 
Durst nach eitelm Ruhm zu heilen.“ Er sagt: Die Offiziere sind 
jauptsächlich die Schreier, die windigen gedunkenlosen Schreier nach— 
Bloire. Sie heulten⸗ nach Krieg, entnerdt wie sie waren durch 
riederlichteit. und Absinth, unwissend was den Dienft« anbetrifft, 
jeistig ungebildet und körperlich geschächt, Ich fürchte, es ist zu 
veit mit ihnen gekommen, sie sind zu tief durch und durch ver⸗ 
vorben, als daß sie aus den beutigen Prämissen den richtigen 
Schluß ziehen könnten, und ich würde mich nicht wundern, wenn 
nan in Jahresfrist dieselben Pflastertreter wie der nach Krieg 
ärmen hörte, obschon sie ebenso wenig vorbereitet wären, denselben 
eriolgreich zu fügren, als in dem jetzigen Fallen 
H— ESchweiz. e z te ä, ttiga 
Bermn, 10. Novb. Dem ‚Bund“ zufolge soll sich Garibaldi 
nit 12000 Mann von Dole aus durch die Berge geger Belfort 
jewendet haben. 
Berminte e 
x Auf dem ganz ungewöhnlichen Wege einer regulären Brief⸗ 
jost geht der N. Fr. Pr. aus Gerlin folgendes Schreiben zu? Sie 
ür ften wissen, daß für die eroberte französische Fahne von“ einem 
siefi gen Banquier eine Summe von tausendLouisd'dr ausgesetzt 
vorden iist; ebenso ist die Thatsache nicht neu; daß der preußisrhe 
Zoldat, der sie bei Wörth eroberte, ein Jude ist. Als der tapfere 
MNann und Jude vor wenigen Tagen nach Berlin kam, wohin er 
Befangenę escortirt hatte, ergriff die jüdische bauto finance mit 
Snihusiasnus die Gelegenheit, den Helden festiich zu bewirthen. 
Es gabd ein brillantes Banquier⸗Banket und- an der Spitze. des 
Tisches thronte der jüdische Sieged votzz Worth.) Man ließ ihn 
anzählige Male hochleben und forderte ihn amn Schlusse des Ban⸗ 
dets auf, doch die häheren Details seincs kühnen Streiches zum 
Besten zu geben. „Ach sehen Sie“, Fsagte der brave Füsilier sehr 
descheiden, „die Sache ist bei Weitem nicht' se gefährlich giwesen. 
als fie allgemein geschildert wird. Als wir Sturm auf die Höhen 
liefen, sehe ich plöhlich einen Franzmann mit der Fahne siehen. 
Jetzt ober nie! sagte ich mir und sprang äuf den Kerl zu: Gib 
die Fahne her, schreie ich, denn ich muß die 1900 Louisd'ors 
jaben. .5. Der Andere ruft Commeut gappelleꝰ Wie heißt ) 
Ah schreie ich hocherfreut, du bist auch ein Jude — sce gib die 
Fahne her, bekomms 500 Louisd'ors von meiner Prämie. Hier 
in Wechselchen! ... Gesagt, gethan. Ich sprang mit der fran⸗ 
oͤsischen Fahne zurück und jetzt bin ichz hier und hitte schön um 
nein Geld, weil ich“ die Hälfle davon ; sortschiden emuß.“ Die Ge 
ellschaft wollte zwar mit Recht dieser Erzählung keinen Glauben 
chenden, aber der humoristische Füsilier mar jetztyerst recht der Helb 
es Toges. * 6 8 
.Ein Zahlenfreund hat die sämmtlichen von französischer 
Zeile in die Welt gesetzten Kriegsberichte zusammengesiellt und zu 
einer und jedenfalls auch zu Anderer Ueberraschung herausgerechnet 
zaß mach diesen Berichten nicht weniger als ewa zwei Miillionen 
eutscher Soldaten bereits dem Elau der französischen Waffen erlegen 
ind. Außerdem hat nach und nach die ganze Generalität den Franzosen 
iber die Klinge springen müssen. Moltke, Prinz Friedrich Karl und sogar 
er Her zog von Nassauf der sich weil vom Schuß gehalten hat, haben 
benfalls bertits ins Gras beißen müssen. Endlich ist noch, nach⸗ 
»em die Franzosen auch den preußischen Kronprinzen qauf dem 
Mont. Valerien gefaugen gesetzt haben, nach den neuesten Nach⸗ 
cichten aus Lille, dex⸗Khef des preußischen Militärkabinetg der 
Beneraladjutaͤnt v. Treskow, durch eine Bomhe elendiglich um's 
deben gelommen. X — 7 
Den Aussagen .der Lenormaud, der bekannten Wahr⸗ 
agerin entnehmen wir folgenden Stellemir., Wehe der Stadt ber 
Philosophen, achdach! unglücdkliche Sladteha. Henn eines Tages 
wird die Pflugschaar über deine Raäume gehen, und Dein Vater 
wird zu deinem Sohne sagen: Hier stand Paris. Paris wird das