Full text: St. Ingberter Anzeiger

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der St. Ingberter Anzeiger und das (4 mal wöo henllichs mit dem Hiuplblatte verbuadene Unterhaltungsblatt, (Sonntags mit illustrirter Rel 
lage), erscheint wochentlich viermal: Dieustag, Donuerstag, Samstag and Sonntagz. Der Abonnement oͤpxreis betragt viertelsahrli h 
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42 3— —— Tieustag, den 20. debrrar 1877 
Deutsches Reich. 
Munchen, 17. Febr. Vor dem hiesigen Stiandebamte.! 
wurde diren Mittag der Militär⸗Attache bei der k. preuß. Gesondt⸗ 
chaft dahier, Majsor v. Sitülpagel, Flügeladiutanb deß Kaisers, 
nit einer Tochter des kommandirenden Generals Frher dv. d. Tam 
zetraut und diesen Nachmittag erfolgte de Einsegnung det jungen 
zbdepaares in der protestamischen Kirche. — hert Biindesratb, 
Ptiniserialdirekrar v. Riedel, und der vor einigen, Tagen zum 
Bundesraih (Stellverireter) ernanute Herr App.Ger.Raid Kafiner 
vom Staatamin sterium der Justiz begeben sich in den nächsten 
Tagen nach Berlin, um au den Verhandlungen des Bundesrathes 
und kezw. Reicstages tbeilzunehnue. 
Berin, 13. Febr. ie Conferen; über die T.rifreform. 
velche vor allen deutschen Bahnen besthigt wurde „hat ihre Be⸗ 
athumgen bere is heute“ zum Abschlub Jeführt. Jun Wisentlichen 
st eine Einigunng über ein gemeinsameß Tarifschema zu Stande 
zelommen und zuar “auf Grundlage des Dresdener Tatifschemaͤss, 
velches (nach bayerijchem Muster) die Mitte halt zwischem dem 
natürlichen System ünd dim teinen Werthklassenfystem. Auf Wunsch 
yes Bundesraihs, welchet die Zahl der Spezialtarife nicht erhöht“ 
nu' sehen wünschte, hat man die bisherige Dreizahl beibehalten. 
Dagegen wurden die Tarise für eine große Zahl härriger Artitel 
edeutend erwäßigt, so nametlich für Eisen, Getreide, Mehl, Holz, 
Brauu⸗ uind Steinfohlen, Düngemittel, Steine und Satz. In de⸗ 
drutigen Sitzung wurde aameuntlich über die Klassifikation der 
Sezialtatise berathen. Die Beitreier der preuß schen und elsansischen 
Stautshahnen welche* beantragten, veischiedene Artikel in andere 
Tarife zu dringen;, erzielten einen unleugbaär großen Etfolg, indem 
's ihnen gelang, daß Kartoffeiln in den drittniedrigsten Sp zialtarif 
zekommen sind. Ueber die Maximalsätze hat mau noch keine Ver⸗ 
indarung getroffen. Nach der von der Conferenz erzielten Einigung 
aber die Tarifsätze werden die Prvatbahnen nunmehr ihrerseils in 
Beraihung treten Man hofft bestimmt, daß dieselben den geinachten 
Vorschlagen rüdhalilos beitreten werde. 
Der Wiener Korrespordent des Berl. Tagbs. schreibt: Wir 
afahren von zuverlässiger Seite, deß die aus Rußland hier ein⸗ 
jettoffenen Midangen nuumehr den definit ven Beschluß zur Resfe 
jebtacht haben, auf esne wann immer ersolgende Ueberschreiturg 
cs Pruth seitens der russischen Südarmee sofort eine theilweise 
Wobilisirung der österreich scheungarischen Atsmee solgen zu lassen. 
Die österreichische Vobilisirung wicd drei Armeckonps, und nicht 
wei, we man früher in Aussicht genommen, umfassen. Auf der 
Wener russijchen Botschaft ist dieser Beschluß bereits bekaunt, und 
nan weiß sogar den Zwick derselben anzugeben. Es heßt nämlich 
in⸗. tufsischen Kreifen), die oͤsterreichische Truppenaufstellung werde 
nos geschehen, um die Pforte einzuschüchtern und eden: ell. um 
u Bosnien und überhaupt außerhalbedes russisch türkischen Kriegs⸗ 
ahons zu besurchteude Christenmassacres zu verhüten. In sereisen, 
detche dem hiefigen auswärtigen Ämte nahe stehen, wird der Mo— 
ilifirungsbeschluß nicht mehr geleugnet, aber dee Vecwendung der 
nufzustellenden Truppen soll keineswegs noch destunmt sein, jondern 
ie würde erst von dem Vordringen oder von etwaigen Ersolgen 
—AD 
Jedenfalls erhellt dieraus, daß man auf die dortdauer des 
riedens keine großen Hoffnungen mehr sezßt. 
Kat ustnh e, As. Febr. Die heute Abend auf gegebene 
Karlsr. Z.“ meldet in ihrem amtlichen Theile, daß der General⸗ 
zajor v. Vonin, Kommandeur der 85. Infanterie⸗Brigaden, „in 
venehm gung seine⸗ Abschiedsgesuches?, mit der geseßlichen Pension 
ur Disposition gestellt werde. Es ist damit die Ebentualitat ein⸗ 
uatreten, die wir voc einigen Tagen angedeu'et haben. Die Thul⸗ 
ihe dieses Abjchiedes destärigt das Gerücht von einer gesegentlich 
es letz'en Hofaalles entstandenen Differenz zwischen den Geueralen 
Werder und v. Bonin. Was“ uns dmber mitgetheilt worden 
st besteht in Folgenden: Die Stretigkeit der bei: en Generale 
am dis vor den Großherzog. Dieser sprach zu Herrn p. Werder; 
*323 .82 
2 2.38 
— —— 
X 
Der General y. Bonin steht. unter meinem Schuze e Worauf 
derr h. Werderz Der General v. Bonin- stehte unter meingem 
ommando — Das Gerücht, von dem Ahscheedogesuche des Gene⸗ 
als p. 2etder wurde von Berlin aus rasch dementixt; dafüt wird 
Hett v. Bonin veratschiedet, Der Großherog ab r ging iach 
Jialiez, —* e Gr. 8.. 29 
NHAussand. 
Die in Rom erscheinende „Jtalie“ meldet: Midhat Pasch 
rhielt in Neapel? eine; wichtige Mitiheilung! des Sultans. Est 
deine!, daß Midhat in Folge englischer Rathschlaäge nach Konstan⸗n 
mopel zurüdgerufen weirden folle Man “wiffe noch nicht Nob ihm 
u IEͤtan in geine sti hert hexborragende St. Iang wieder. einsehen. 
der blos seine Ratbschläge hören wolle. 
S ⸗n don 17, GFebr. Die Times? und Daily⸗News“ 
nelden, deh sich bei KRem Sultan Anzeichen von Blodsinn wie bei 
Mutad zeigen. Der⸗Standard“ sagi, Monlenegrs verlangt Ver⸗ 
aüngerung der Waffenruhe auf zwei Monate. ——— 
Petersbutg, 17. Feor. Ueber einen angeblichen Zuee 
ornmenstoß zwischn russischen und türkischen Vorposten an der 
daukasusgrenze, welcher von der Wiener„Presse“ gemeldet wird, 
iegt hier von amtlicher Sete leinerlei Nachticht vor; auch ist hier 
zaruder durchous nichts betannt. ,. 
Konstantinopel, 17. Febr. In Folge der jüngsten 
Depesche des Großveziers, worin die Vortheile, welche die Führung 
et Feiedent verhandlungen in Konstantinopel mit sich bringe, aus 
nandergesfetzt watben hat der Fürst von Montenegro seinen 
Wider'pruch fallen lassen und erklärt, er werde sofort Delegirte 
nach Konstuntinopel entsenden. 
22 
J), 
Vermischtes. 
FSt. Jagbert, 19 Febr. Die in Nr. 28 338. Bl. 
lebrachte Nonz, wo eine Magd statt weßer Wasche srischgebackene 
Weißbrode und Wecke einweichte, soll, wie das betr. Dieustwädchen 
ins mitzuthetlen ersuchte icht frisch ebackene, sondern autge⸗ 
packene gew'sen sein. J 
— Der gel'nde Winter erlauktt auch den Schmelterlingen, 
ich herauszuwagen. Heute wurde uns ein vollstandig ausgebildete 
krxemplar des „großen Fuchs“ (Papilio Polichloros) vorgejeig. 
r In der Nacht vom 7. auf den 8. Januar bwurde in Pie⸗ 
masens ein Eursche von einem andern erschossen. Die Sache kam 
am 31. v. Mts. vor dem Zuchtpolizeigerichte Zweibeücken zur Ver⸗ 
jandlung und wurde der 17 Jahre alte Schuster Friedrich Wester⸗ 
amp wegen fahrlaͤssiger Toͤdtungmit Rücksicht auf seine Jugend, 
einen guten Ruf und die an den Tag gelegte Bekümmerniß über 
das Geschehene zu 8 Mogaten Gefaängniß verurtheilt. 
f In Durkheim entwendeten am 14 68. zwei Knaben 
aus einer unverschlossenen Ladenkasse 9 Me 50. Far einen Theil 
des Geldes kauften sie sich Wursi und. Brod und ven Rest ver⸗ 
zruben si⸗ . Aus einem andern Laden entwendelen die iugendlichen 
Diebe 9 M. 
Der Gemeinderath von ßlingenmünster ist, nagdem 
der Adjunlt und 12 Gemeinderäthe ihren Ausiruͤt ertlact haben, 
ußer Slande, zu amsiren. Da bon den 6 Ersatzmännern hö Hstend 
nur pwei einteeten wollen, so ist eine Neuwahl nothwendig 
fBGermersheim, 16. Febr. Der Rhein ist von gestern 
Abend 6 Uhr bis heute Morgen um 9 Uhr abermals um 6ö Cen⸗ 
imeter gestiegen in Moximiliansau in derseiben Zeit um 47 CEim. 
7 Ludwigehafen, 19. Febr. Seit heute Nocht ist der 
Rhein hier langsam, aber stetig im Fallen. Den höchsten Staud 
zatte er heute Nacht 11 Uhr mit 5,65 erreicht (etwanl Fuß un ee 
dm höchsten Stand von 1872)3 heute Mocgen war er auf 5,60 
zutückgegangen. (Pf. a) 
FDiedenhofe?, 14. Febr. In voriger Woche wurden 
auf der hiesigen Guter Expedit on durch die Steuerbehd: de zwei 
Fasse Rotzweta, welche, don einer Luxemdurger Firma an in“