Full text: St. Ingberter Anzeiger

cen ihren Sportgenossen in Madrid während 
Oferwoche einen Besuch abstatten und auf 
Rennbahn mit ihnen messen. 
Bie Koln. Zig.“ aus London tele ⸗ 
apitt m zurmn die Sozialisten Hyndmann. 
hiliams, und Champion, welche beschuldigt 
en, die nen Pobelexzesse im Londoner 
nd veranlaßzt zu haben, freigesprochen worden. 
Wie hoch die deutsche Arbeit in Eng 
md geschaßt wird, zeiat folgender Vorfall: Ueber 
deit ie Handwerker kamen neulich von 
emen am yde an, um die innere Ausstattung 
neß großen Dampfers, der gegenwärtig in Glas⸗ 
w gebaut wird, zu vollenden. Da die beschäftig⸗ 
nugzlosen Arbeiter am Ciyde seit den lehten 18 
sonaten geradezu darbhen, verursachte die Einfüh 
Arbeitskräfte allerdi ß n 
—J jte allerdings große Erditter 
in unter denselben. Es war indessen von dem 
eler des Schiffes von vornherein ausbedungen 
en daß die Cajitten und Kammern von deutjs 
schen 
nwerkern vollendet werden sollten. — 
In Japan hat sich ein Verein behufs Ver⸗ 
quug —XMS Alphabets gebildet. 
— — 
zeichen. Die Gelehrten des Landes 
neuerdings zur Ueberzeugung gel 
heeent ange 
uch auskomme. Es hat 
darum ein Verein gebildet, welcher die Reform 
a Schrift durchführen will; er hat auch bereits 
in neues Alphabet ausgearbeitet; es fehlen derin 
d mamngsuen Zunee — nur die vuch⸗ 
4. e 
ag 6000 Mitglieder und ——8— 
zitungen einen Theil ihres Textes i cre 
nft hedrugt Textes in der neuen 
1 hat in Tokio eine große 
gesammlung ftattgefunden, an welcher alle Größ 
a Wissenschaft, Vertreter der Regi oben 
dplomatie theilnahmen. In —n8 r 
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miu J Ane Pam Ein Blücherveteran 
taettngerze et 
797 geboren und diente in der oeee — 
ter Blücher, unter welchem er bei ee nee 
Ahrend des amerikanischen Bür t os fout 
an seiner Söhne im —S— geiuten 
ig des Krieges warteten die —* 5 
ihrelang vergebens auf die Rück gten Eltern noch 
e waren alie drei in dem ee — 
ngekommen. Für einen dddeiscn Fart 
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faanders eine kleine monatlich e it Obers 
jtern. Das alte Paar lebte für die 
ehmann vor einigen Jahren ee drau 
lLehmann i Lnn 
rn — —8* unterbrachte. Dort 
Newhork, 8. April. Ueber ei 
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itz auf einem Bahndamm, der in ei 
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i un chreckliche Szenen folgten. 
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getödtet oder verl 
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Der britische S verletzt wurden. 
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einen Hals umklammert. i Holgaabel. ꝛbe 
auteten auf die Lei e, gefesselt. Seine Züge 
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—A dwarn hcnnes esz m— 
lund au e der Todesangst. Der Mann 
* der Schlachtbank und war, wie uns ge 
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icom — ende Larm einer 
we gue e den Eingeborenen das Zeichen 
naͤchste Mahlzeit Fleisch in Em— 
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sang nehmen könnten. Unser Versuch, das traurige 
Opfer dieser wilden Rohheit durch Ankauf zu retten, 
cheiterte. Gebt uns drei für diesen, war die her⸗ 
ausfordernde Antwort, und damit war das Geschick 
)es Unglüdlichen besiegelt. Er empfing den Todes⸗ 
tdoß, der ihn von einem kummervollen, freudlosen 
Dasein befreite“ 
Visitenkarten: 
Visitenkarten sind bequem 
Und oft im Leben angenehm. 
Wer danken will, schreibt drauf Pp. r., 
Das heißt zu deutsch: ich danke sehr. 
Willst ferner sagen Du Adieu, 
So schreibst Du einfach P. P. e. 
Bringst einen Fremden Du ins Haus 
So drückst Du es durch P. p. aus. 
Thut Dir das Leid des anderen weh, 
Schreibst auf die Kart Du p. e. 
Der Glückwunsch, was er auch betreff, 
Er lautet einfach nur P.f. 
Und in der Kart' ein Eselsohr 
Bedeutet: „Ich sprach selber vor“. 
ILãquidum non frangit jejunium. 
Flüssiges bricht Fasten nicht. — Daß wir diesen 
Ausspruch in der jetzigen Fastenzeit in Erinnerung 
hringen, werden uns die schönen Leserinnen gewiß 
nicht verübeln, wenn wir damit, hauptsächlich in 
hrem Interesse handelnd, der Chokolade als Nähr⸗ 
und Genußmittel das Luxusgetränk verdrängt und 
dem Kaffee und Thee zum täglichen Gebrauch zur 
Seite gestellt sehen möchten. Der Chokolade⸗Ver— 
zrauch, der bedeutend ist in den romanischen Ländern 
und in Amerika, hat sich in den letzten Jahrzehnten 
auch in Deutschland ziemlich gehoben, doch ist der⸗ 
selbe nicht annähernd so groß, wie er es in Anbe⸗ 
racht des hohen Nährwerthes der Chokolade sein 
nüßte, die zudem von vortrefflicher Wirkung bei 
hronischen Leiden ist und dem schwächsten Magen 
usagt. Die Chokolade besitzt in dem Theobromin 
ein die Herzthätigkeit aücegendes Element, welches 
dem Kaffeln des Kaffees und dem Theĩn des Thees 
zleichkommt, ohne jedoch wie diese eine gleichzeitig 
aachtheilige Wirkung auszuüben, da das Alkaloid 
yon Thee und Kaffee, im reinen Zustande verab⸗ 
reicht, an Thieren Lähmung erzeungte, was von dem 
Theobromin nicht bekannt ist. a 
Cacao theobroma — Göttertrank — nannte 
dinné die Chokolade, wahrscheinlich, um durch diese 
Bezeichnung seine eigene Vorliebe für dieses Getränk 
uuszudrücken, oder, nach anderer Annahme, weil eine 
Königin zuerst den Gebrauch der Chokolade ein⸗ 
führte; jedenfalls verdient die Chokolade diese Be— 
nennung vor allen anderen warmen Getränken, da 
ie nicht nur von hohem Wohlgeschmack ist, sondern 
auch eine nachhaltige Sättigung gewährt und zur 
Sammlung der Geisteskräfte in hohem Grade beiträgt. 
Die Emdeckung Amerikas erst hat uns die Cho— 
olade gebracht; der Kakaobaum ist überall im süd⸗ 
iichen Amerika heimisch, auf den Inseln wie aujf 
dem Kontinent; die Sorten vom feinsten Aroma 
reifen jedoch an den Ufern des Maracaibo und des 
Magdalenenstromes, in den Thalern von Caracas 
ind in der Provinz Soconusco. Die spanischen 
Zreolinnen, welche wohl wissen, daß die Chokolade 
nicht jene nachtheiligen Folgen für den Teint hat, 
wie man fie dem Kaffee zuschreibt, trinken dieselbe 
'o leidenschaftlich, daß sie sich die Chokolade sogar 
n die Kirche nachtragen lassen. Zwar eiferte die 
Beistlichkeit strenge gegen eine solch übermäkige 
Zgenußsucht. doch vergeblich, und auch der unglück⸗ 
ichen Kaiserin Charlotte, die ernsthaft gegen diese 
Jerrschende Unsitte aufzutreten beabsichtigte, war es 
nicht vergönnt, ihr Vorhaben durchzuführen. Seit 
'm siebzehnten Jahrhundert die Chokolade zuerst 
nach Spanien kam, hat die Vorliebe für dieses 
aromatische Getränk sich ungeschwächt dort erhalten 
ind bei allen Gelegenheiten, wo die Höflichkeit das 
Ddarbieten einer Erfrischung verlangt, wird Choko⸗ 
jade gereicht, die, nach der Versicherung der Spa⸗ 
nierinnen, sehr an Geschmack gewinnen soll, wenn 
nan sie am Tage vorher zubereitet und dann beim 
Bebrauch aufwärmt. 
Für den gringen Chokoladeverbrauch in Deutsch⸗ 
land spricht wohl der Umstand, daß selbst in guten, 
wohlgeordneten Haushaltungen selten eine eigene 
Thokoladekanne vorhanden ist, während in Frank⸗ 
reich eine hohe Kanne mit einem Quirl, in Holland 
eine mächtige kugelförmige Chololadekanne mit 
Strohgriff, in Skandinavien eine reichvergoldete 
ind buntibemalte Porzellankanne zur Ausstattung 
zehört. Und welch herrliche Chokolade trinkt man 
in diesen Landern! Wenn auch die Zubereitungs⸗ 
weise verschieden ist — bald mit frischer, nicht 
zuvor schon einmal gekochter Milch, bald zur Hälft 
oder zu zwei Drittel mit Wasser —, die Chotolade 
ift immer gleich wohlschmeckend, es wird aber auch 
die doppelte Quantität Chokolade auf eine Tasse 
gerechnet, wie in Deutschland. 
Mit der Chokolade sind die Chokolade⸗Fabriken 
nicht gleichzeitig in's Leben getreten. Letztere sind 
erst eine Errungenschaft verhältnißmäßig neueren 
Datums, und es ist noch nicht gar lange her, daß 
man bei uns vorwiegend ausländische Fabrilate 
perwandte und die Maschinen zur Fabrikation der 
Chokolade aus dem Auslande bezog. 
Jetzt hat sich dies jedoch alles geändert. Mit 
Genugthuung sehen wir, wie heute nicht allein 
deutsche Chokoladen ins Ausland gehen, sondern 
vollständige maschinelle Einrichtungen für die Cho— 
koladefabrikation; und daß ferner mit rühmender 
Anerkennung die Vorzüge deutscher Chokoladebereit⸗ 
ungsmaschinen auf hervorragenden Ausstellungen des 
Auslandes hervorgehoben worden sind. Wir brauchen 
ja da nur an ein uns in Köln sehr nahe liegendes 
Beispiel zu erinnern. Die Chokolade⸗ und Zucker⸗ 
vaarenfabrik Gebrüder Stollwerk, welche maschinelle 
kinrichtungen für die Chokoladefabrikation nach 
Spanien, nach England, nach Amerika und in 
aeuester Zeit auch nach Paris lieferte, erhielt aus 
der vorigjährigen Londoner „Erfindungsausftellung“ 
den ersten und einzigen Preis für Maschinen zur 
Thokoladefabrikation, welche der Kakaobahne das ihr 
»nnewohnende Aroma erhält und den Geschmacd 
zeredelt, und ferner auf der Antwerpener Ausstell⸗ 
ung die höchste Auszeichnung auf diesem Gebiete, 
zwei goldene Medaillen, für ihre Chokolade und 
Zuckerwaaren. 
Erst in den Zwanziger Zahren entstanden die 
ersten Chskoladefabriklen; bis dahin verfertigte man 
die Chokolade, trotz des starken Verbrauchs, mittelst 
Handbetrieb, und wie man jetzt noch in manchen 
Haushaltungen selbst den Kaffee röstet, so röstete 
nan ehemals selbst die Kakaobohnen, schälte und 
stampfte sie, um den duftigen Trank genießen zu 
können. Die Röstung des Kakaos ist übrigens 
keine so leichte Aufgabe, da von dem Grad der⸗ 
selben, neben der richtigen Mischung der verschie⸗ 
denen Sorten, vorwiegend der Wohlgeschmack ab⸗ 
hängt. Im Allgemeinen ist es in Bezug auf 
Zuglität und Preis mit dem Kakao wie mit dem 
Kaffee und dem Weine; die Sorten der verschie⸗ 
denen Produktionsländer find je nech der Lage uͤnd 
der Sorgfalt, welche auf den Anbau derselben ver⸗ 
wendet wird, derschieden. Die billigen Sorten find 
bitter, die aus denselben bereiteten Chokoladen be⸗ 
tehen zur größeren Hälfte aus Zucker; die feineren 
Sorten sind mild und aromatisch, sie bedürfen nicht 
eines so großen Zusatzes von Zucker und in ihnen 
überwiegt der Kakao⸗Gehalt. Die feineren und 
heueren Chokoladen sind daher nicht allein schmad⸗ 
hafter, sondern fie haben auch einen groͤßeren 
Nährwerth. 
Stellt sich der Preis der Chokolade als Geitränk 
auch scheinbar hoͤher als der des Thees oder des 
Kaffees, so besitzt man in der Chokolade, von der 
man nicht nur einen Aufguß macht, sondern die 
man thatsächlich mitgenießt, neben dem Genußmittel 
ein Nahrungsmittel von hervorragenden Eigenschaften 
als solches sei es nicht nur für die Fastenzeit, fon⸗ 
dern für alle Zeiten empfohlen. 
Fur die Redaktion verantwortlich: F. X. Deme p. 
Zug um Zug 
zus 2 Rädern — einem Loosnummerrad und 
inem Gewinnrade — (wie bei der Koͤlner Ziehung, 
nit Ausnahme der Gewinne von Mk. 5) werden 
ammtliche Gewinne der Penzberger großen Geld⸗ 
otterie nächsten Dienstag den 20. April ausgeloos 
und zwar 15 Haupttreffer von Mt. 50,000, Mi 
25.000. Mt. 10,000, Mt. 5,000, Mk. 3,500, 
Mt. 1,000. 135 hohe Mittelgewinne zu Mi. 300, 
MNt. 200 ⁊c. und 1800 kleinere Treffer. Das 
Penzberger Loos kostet nur Mk. 2. Da die Loose 
nahezu vergriffen sind, koͤnnen solche nur noch, so⸗ 
veit Vorrath, bezogen werden durch die bekannien 
Berkaufstellen. Für Einhaltung des Ziehungstages, 
nüchsten Dienstag, den 20. April, wird unbeding 
zarantirt. Die Gemeindeverwaltung St. Johan⸗ 
aisrain.