p9 amburg, 16. April. Der „Hamburger
zeendalle zufolge ist die Sägemühle des Fürsten
* Friedrichsruh in der verflossenen Nacht
— rannt.
— 18. April. Die Nachricht des
zeil. Tagebl.“. daß auf ein Mitglied der hiesigen
Hanwaltschaft ein Schuß Attentat ausgeführt
nn si wird heute von der „Cosl. Zig.“ für
indet erklärt.
mn * eine Feuersbrunst ist das über 500
aum ohner zühlende Dorf Zü Ils dorf zwischen
— und Fermerswalde, im Torgauer Kreise,
7 vollstandig eingeäschert worden. Ein großer
i der Einwohner hat alle bewegliche Habe ver⸗
und ist gezwungen, im Freien zu lagern.
jele Rinder und Schweine sowie ganze Schaf⸗
den sind umgekommen. Mehrere Einwohner,
fsch am Rettungswerke betheiligten, sollen schwere
nhangen erlitten haben. Der Schaden ist sehr
d.
wn einer Jagdgesellschaft nimmt ein Groß ·
joter theil, der sich schon durch sein Aeußeres als
untagsjäger kennzeichnet. Der Jagdherr,
Agec solchen Gästen gegenüber auf Grund fataler
ehrungen mißtrauisch ist, beschließt, dem Sonn⸗
ggager jede Gelegenheit zur Anrichtung eines
nheils zu entziehen und stellte ihn am Waldes—
9— XV —83— aut wd er
olgende Rede : „Herr von X. haben
n ve * Stand, es wechseln hier erfahrungs⸗
hig die meisten Rehe: wenn nach Verlauf einer
inde sich kein Bock blicken läßt, so können Sie
m so sicherer darauf rechnen, daß Ihnen ein paar
usen in den Schuß laufen; solllen auch die aus⸗
iben, so kommt doch gegen 11 Uhr die Boten
borüber, und der geben Sie — bitte. diesen
e
u Wien, 16. April. Ein belannter hiesiger
heingroßhaͤndler, Moritz Heller in der Renngafse,
arde verhaftet, weil er mit Pester Personen in
saübindung gestanden, welche sich professionsmäßig
Befreiung militärpflichtiger Personen befassen.
FWien, 17. April. Die Stadt Stryj
halizien) stehtt in Flammen. Ganze Stadttheile
d det Bahnhof sind abgebrannt. Hunderte von
amilien sind brode und obdachlos. Da auch das
degraphenamt abgebrannt ist, wird ein Feldtele⸗
naph errichtet. Der Schaden ist enorm.
J Wich, 19. April. Der Brand in der
aigischen Stadt Strh j dauert noch fort. Fünfzig
etsonen werden vermißt. Bis her find 40 Leichen
tgefunden worden. Bis Mittag sind schon 650
uuser abgebrannt und 6000 Menschen obdachlos.
t Schaden beträgt mehr als 4 Mill. Gulden.
Temesvar, 185. April. In den letzten
agen wurde hier eine weitverzweigte Verbrecher⸗
mode entdeckt. Die Entdeckung erfolgte dadurch,
tz zum allgemeinen Staunen ein bisher als
ehlhändler und dann als Rentier lebender, sehr
achteter Bürger von Temesvar bei Verübung
nes frechen Einbruchs in der Vorstadi⸗Fabrik auf
ischer That ertappt wurde. Die Nachforschungen
5338 de Desgehie das Haupt einer gan⸗
u Verbrecherbande sei.
fWeinfabrikate) Man meldet der
Igramer Ztg.“ aus Budapest: In Satorallya⸗
ihelh fand in Anwesenheit des Obergespans Molnar
ie Versammlung von Sachverständigen im Wein⸗
ihe statt, die fich damit befaßte, in Deutschland
ufgelaufte Proben von „Tokayer Medizinalwein“
untersuchen. Unter 20 Flaschen erwiesen sich
als entschiedenes Falsifikat, die vollständig des
saralterzs eines Tokaherweins entbehrten; die
lche zwei Flaschen enthielten einige Prozent
omorodner (eine mindere Sorte des Tokayers),
mit verschiedenen anderen Weinen und chemi⸗
en Ingredienzien gemengt waren. Die Falfifi⸗
waren zumeist Oedenburger Herkunft. Die
tsammlung wird das Weitere darüber berathen,
e der Schaͤdigung des Verkaufes der Tolayer-
ame abgeholfen werden koͤnne.
Ein Raub mord wegen vierzig Kreuzern.
n Morgen des 19. Februar d. J. wurde in St.
ihhrecht in UnterSteiermarck der Knecht Johann
iibb, auf der Erde liegend, todt aufgefunden. Die
utspuren im Schnee und die Verletzungen am
ipfe der Leiche üeßen erkennen, daß hier ein
waltalt verubt worden sei. Da man bei der
ihe keinen Kreuzer Geld fand, lag die Vermuth⸗
eines Raubmordes sehr nahe. Die Erhebungen
aven nämlich, daß der Knecht Tags vorher seinen
merhalten hatte und sicherlich mindestens etwas
avon noch gehabt haben mußte. Der Verda.
)er Thäterschaft lenkte sich sofort auf den Häus⸗
erssohn Johann Werner, welcher am Abende dvor
luffindung der Leiche in angeheitertem Zustande
ich gerühmt hatte, er habe soeben Jemanden
tüchtig zugerichtet!“ Die bei ihm vorgenommene
zausdurchsuchung foörderte in der That die Geld⸗
örse Kojko's zu Tage, die Werner im Dünger
erscharrt hatte. Er wurde nun in Haft genommen
ind gestaud, das Verbrechen in solgender Weise
»egangen zu haben: Er sei dem Kojko nachge-
chlichen, da er wußte, daß er noch etwas Geld bei
ich hatte; plötzlich habe er gerufen: „Geld her!“
ind habe Kojko dabei zu Boden geworfen. Dieser
sjabe um Gnade gebeten und ihm freiwillig seine
janze Habe, nämlich vierzig Kreuzer, gegeben, doch
wus Furcht, nachträglich verrathen zu werden, habe
er Kojko mit dem Prügel so lange geschlagen, bis
r sich nicht mehr rührte. Bei der vor dem Schwur ⸗
jerichte in Cilli durchgeführten Verhandlung wieder⸗
holte Werner, der erst das 22. Lebensjahr zurück⸗
jelegt hat, theilweise fein Geständniß. Mehrere
Zeugen deponirten, in der kritischen Nacht den Ruf
ses Angeklagten: „Geld her!“ sowie die Angstrufe
des Ermordeten von Weitem gehört zu haben, doch
ei dann Alles stille gewessen. Auf Grund des
Zchuldspruches der Geschworenen wurde Werner
om Gerichtshofe wegen vollbrachten Raubmordes
um Tode durch den Strang verurtheilt.
4 Eine Untersuchung der Luft von Paris
nittelst eines „Bakterimeter“ genannten Apparats
jat ergeben, daß im Centrum der Haupistadt der
dilom?ter Luft im Winter 4340 Bakterien, im
Frühjahr 9850, im Sommer 5560 und im Herbst
2350 enthält.
Kaiserin Eugenie wird sich in den
nächsten Tagen nach Paris begeben und bei der
Brinzessin Anna Murat Wohnung nehmen. Die
raiserin schrieb ihrer Verwandien anläßlich des
bevorstehenden Besuches einen Brief, in welchem
ꝛs heißt: „Triff keine Vorbereitungen oder neue
Anordnungen, ich ersehne nicht mehr als ein Fenster—
jon welchem ich, richte ich die Augen nach oben,
zen Himmel, der über Frankreich lacht, schlage ich
zie Blicke zu Boden, die Erde des theuren Landes
chauen kann.“ So berichten englische Blätter.
F London, 16. April. Der „Times“ zu-
olge haben die Angestellten der Pferde-Eisenbahn
n Baltimore gestriki. Der Verkehr ist fast gänzlich
ingestellt.
F(Ein Trostbrief.) Königin Viktoria
hrieb an Mrs. Tulloch, die Wittwe eines kürzlich
erstorbenen Rektors Tulloch, wie man aus London
erichtet, folgenden Brief: „Noch bin ich starr, mein
zerz bricht, denke ich an die Schreckenskunde von
zem Tode Ihres Gaiten. Er war so gui, so weise
ind nun heißt es: „Niemals wieder soll ich ihn sehen.“
lch, diese Worte sind mir schon bei so vielen meiner
Theuren entgegengeklungen! Wenn Sie sich ein
oenig gefaßt haben, so gestatten Sie mir, Sie zu
efuchen. Nicht Englands Koͤnigin, nicht Indiens
daiserin kommt in Ihr Haus, die Witwe will sich
m die Seite der Wittwe setzen, mit ihr gemeinsam
eweinen, was sie besessen, was sie verloren.“
Newyork, 15. April. Ueber die Wirbelstürme
n Minnesota liegen jetzt ausführliche Berichte vor.
danach war der Sturm verheerender, als anfäng⸗
ich gemeldet wurde. St. Cloud, Sauk Rapids
ind die anstoßenden Dörfer wurden theilweise zer⸗
ört. Nach einem schwülen Tage zogen über ver⸗
hiedene Theile von Minnesota und Jowa heftige
zewitterstürme. Dieser Wirbelsturm zeigte sich
uerst in den Becken unweit St. Cloud, wo der
Freimaurerklirchhof belegen ist. Eine drohende
Volke zog von Südwefien heran, aus der sich ein
Wirbelwind von etwa 1000 Fuß Durchmesser ent⸗
oickelte. Derselbe bewegte sich langsam in nord⸗
istlicher Richtung, drehte Bäume aus der Erde und
egte eine Kirche, sowie mehrere Häuser in Trümmer,
bdährend er nach der Stiadt zu die Prärie über⸗
chritt, in welcher er den Erdboden auf seinem
gfade in einer Breite von 600 Fuß aufriß und
nit Trümmern bestreute. Nachdem er den Missi⸗
ippi nach Sauk Rapids Überschritten und auf
einem Wege eine Brücke eingerisien hatte, zerstoͤrte
r den groͤßten Theil jener Stadt, legte dann Rices
Ztation in Trüummer und verzog sich in nordöst⸗
icher Richtung über die Prärie. Es wurden mehr
als 300 Gebaude zerstört, darunter das Gerichts-
jaus, einige Kirchen. die Eisenbahnstation und viele
kisenbahn Güterwagen. Daß der Lebensverlust
zicht groͤößer gewesen, ist nur dem Umstande zu
anken, daß der MWirbelsturm sich langsam fort⸗
»ewegte. Als die Leute eine trichterartig geformte
Wolke heranziehen sahen, suchten fie Zuflucht in
»en Kellern. Bis jetzt sind bereits 67 Todesfälle
emeldet worden, und 160 Personen wurden verletzt.
ßon St. Paul wurden Bahnzüge mit Aerzten,
drankenwärterinnen und Lebensmittelvorräthen ab⸗
jsesandt und der Gouverneur hat einen Aufruf um
Anterstützung erlassen, worin er sagt, daß Sauk
stapids und St. Cloud in Truümmern liegen und
ie überlebenden Einwohner ganz mittellos find.
Während der Nacht überschwemmten heftige Ge—
vitterregen den ganzen Distrikt. Einer Meldung
uus Rice Station zufolge zerstörte der Wirhelsturm
in Haus, in welchem gerade eine Hochzeit gefeiert
vurde, und 20 Personen, darunter Braut und
Zräutigam, fanden dabei ihren Tod. Die Ver⸗
seerung von Eigenthum im ganzen Distrikt wird
iuf 500,000 Pf. Sterl. veranschlagt. Die meisten
deichen waren durch den Wirbelsturm schrecklich ver⸗
tümmelt. Coon Rapids und andere Städte haben
leichfalls ernstlich gelitten. In westlicher Richtung
»ehnte sich der Sturm bis Jamestown, Dakota
ius. Beinahe zu derselben Zeit, in der das oben
leschilderte Unglück sich ereignete, zog ein anderer
Wirbelsturm über das westliche Jowa.
Fur die Redaltion verantwortlich: F. X. Deme z.
In der ersten Nummer der neuen populären
Wochenschrift „Der Praktische Ratgeber
in Obst- und Gartenbau“ (Abonnement
ierteljährig eine Mark) war die Preisaufgabe
jestellt:“ „Wie kann man aus einem Garten dau—
rnd die höchsten Erträge erzielen ?“ Der ausgesetzte
Preis betrug 300 Mark. Es waren 37 größere
Arbeiten eingegangen, und ist nach dem einstim⸗
nigen Urtheile der Preisrichter die Arbeit, welche
zas Motto trug,
Jede Scholle mußt du pflegen,
Denn im Boden liegt der Segen.
Der, geweckt durch Fleiß und Streben,
Allem Leben gibt zu leben.
ür die beste anerkannt worden. Die Arbeit ist
erfaßt von dem herzoglichen Hofgärtner Herrn W.
Peicker in Rauden in Oberschlesien, einer Besitz⸗
ing des Herzogs von Ratibor. Das nicht leichte
Preisrichteramt hatten die Güte gehabt zu über⸗
jehmen die Herren: Oekonomierath Dr. Freiherr
on Canstein in Berlin, Baumschulenbesitzer J.
dafner in Radekow (Pommern), Gaorteninspektor
V. Hampel in Koppitz (Schlesien), Baumschulen⸗
hesitzer Stadtrath H. Lüben in Feankfurt a. O.
ind Universitätsgärtner O. Massias in Heidelberg.
rfin wie dringendes Bedürfniß der „Praktische
statgeber erfüllt, wird am besten dadurch illufstrirt,
vaß er heute im zweiten Quartal seines Bestehens
ereits fünftausend Abonnenten zählt, welche Zahl
ich täglich mehrt.
Nr. 183 des praktischen Wochenblattes für
ille Hausfrauen „Fürs Haus“ iertelzährlich
uur 1 Marh) enthält:
Wochenspruch:
Es ist kein Glück so rein, so tief,
Daß nicht eine Thräne mit unterlief.
Es ist so schwer, so bang kein Weh,
Daß nicht eine Hoffnung d'rüber geh'!
Wiegenlied. Wie die Polen Ostern feiern.
das Skatspiel. Armenkost. Im Sturm. Kaffee⸗
chenken. Schrotbrot. Hemdennäͤhen. Geflügel—
ucht. Sand, ein Spielzeug für Kinder. Ostereier.
Milch für Kinder. Uebler Getuch aus dem Munde.
sächtliches Zähnknirschen. Ansteckung. Waldmosaik.
Zummiring beim Häkeln. Spielteppich für kleine
dinder. Schirme zu beziehen. Samen vor Maäusen zu
chützen. Pfropfen der Oostbaͤume. Anstrich für
Obsibäume. Pflanzenbeet. Blattpflanzengruppe.
Tauben an den Schlag zu gewöhnen. Aepfelreis.
Farben für die Küche. Pomeranzenliqueur. Noch
ine Armensuppe. Einfache Pastetchen. Einfacher
chleswig · holsteinischer Küchenzettel aus der Volksküche
ju Kiel. Reicher südungarischer Küchenzettel.
Kätsel. Auflösung des Rätsels in Nr. 182.
Fernsprecher. Echo. Brieflasten der Schriftleitung.
Unzeigen.
Die notariell beglaubigte Auflage dieser wirklich
mpfehlenswerten und dabei überaus billigen Wochen⸗
chrift beträgt 100,000. Probenummern versendet
ede Buchhandlung, sowie die Geschäftsstelle, Fürs
Haus“ in Dresden gratis.