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Berletzien zum Barbier Jalob Held. Sehr bald
darauf erschien Herr Dr. med. Ripps, welcher in⸗
deß nur noch das Hinscheiden zu konstatiren ver⸗
mochte. Ein dieses Mordes dringend verdächtiger
Mensch wurde heute früh verhaftet; auch soll ein
dolchartiges Messer, das man versteckt am Mainufer
gefunden, ihm gehören. Verhaftet wurden noch
Seute, welche mit dem Ermordeten vorher in der
Wirthschaft gesehen wurden, indeß, da fich ihre
Unschuld heraussiellte, wieder auf freien Fuß gesetzt.
Ein Monstre-Sozialisten⸗Proze!
findet demnächst in München statt, in welchem 45
Angeklagte, fast nur Arbeiter, Schneider, Schuh—⸗
macher und namentlich Buchdrucker, sich wegen
Theilnahme an einer geheimen Verbindung im
Sinne der Paragraphen 28 und 29 des Straf-
gesetzbuches zu verantworten haben.
FBockum, 17. Mai. Man soll sich mit
keinem Esel einlassen! Am Montag Abend geht,
so berichtet die „Neußer Zig.“, in Verberg ein
alterer Mann an einem in der Karre stehenden
Esel vorbei, der sich den Kummet über den Kopf
gezogen hatte. Der Mann will dem Thiere gut
sein und ihm den Kummet zurecht setzen. Da fällt
aber der Esel über den Mann her und beißt ihm
das halbe Gesicht, einen ganzen Backen weg und
zerdruͤkt ihm die Kinnlade. Anfangs zweifelte
man an dem Aufkommen des gräßlich Zugerich—
teten; jedoch soll jetzt einige Hoffnung zur Erhal⸗
tung des Lebens da sein.
Breslau, 20. Mai. Eine bei einer hie-
sigen Familie beschäftigte Kindergärtnerin hatte dieser
Tage ein Kinderröckchen mit Benzin gewaschen und
das Röckchen sodann in das Badezimmer, einen
Raum von kleineren Dimenfionen, zum Trocknen
aufgehängt. Die Benzindämpfe verbanden sich mit
dem Sauerstoff der Luft zu einem explosiven Ge⸗
misch. Als nun des Abends gegen 9 Uhr das
Modchen, um das Kinderkleidchen zu holen, mit
einem brennenden Lichte das Zimmer betrat, erfolgte
unter heftiger, das ganze Haus erschütternder De⸗
lonation eine Schlagwetter⸗Explosion, wobei der
dindeigärtnerin das Gesicht und die Hände verletzt
vurden; die im Zimmer sonst noch aufbewahrten
leidungsstücke geriethen in Brand, der indessen
schnell gelöscht wurde.
F Reichenbach, 20. Mai. Die Glocken der
katholischen und der evangelischen Pfarrkirchen ver⸗
kündeten das Dahinscheiden des einzigen Ehren—
zürgers der Stadt Reichenbach, des Geistlichen
Rath Erzpriester omor. Marimilian Rinke.
Dder Entschlafene, welcher ein Alter von 83 Jahren
erreichte, wurde am 11. Juni 1826 zum Priester
geweiht, und im Jahre 1842 von Strehlen aus
in die hiesige Pfarrlirche zu St. Georg als Pfarrer
berufen. 42 Jahre waltete er hier seines Amtes
treu, bis ihn vor 2 Jahren zunnehmende Schwäche
zjur Niederlegung desselben zwang. Der König
derlieh ihm vor längerer Zeit den Rothen Adler-
Orden, Fürstbischof Heinrich ernannte ihn zum
Geistlichen Rath. Als ihm die Stadt Reichenbach
das Ehrenbürgerrecht verlieh, ward in dem Ehren⸗
bürgerbriefe besonders der Verdienste gedacht, welche
sich Erzpriester Rinke um den konfessionellen
Frieden in unserer Stadt erworben hatte. Auch
das Amt eines Kreisschulinspektors verwaltete der
Entschlafene. Der Greis mußte sich erst vor
Zurzem einer Operation des grauen Staares unter⸗
ziehen.
FF In Berlin wurde der 60jährige pensio—
unirte Lehrer Christian Schulz auf der Straße ver⸗
jungert aufgefunden. Der Unglückliche war bis
sum Gerippe abgemagert. (Schöne Zustände.)
Moosburg, 19. Mai. Einen Gemeinde⸗
ziener von seltener Unparteilichkeit besitzt die Ge⸗
neinde Langenpreising. Dieser hat vor einigen
Tagen seine leibliche Mutter wegen Bettelns dem
Strafgerichte überwiesen.
f Unschuldig zum Tode verurtheilt,
Braz, 20. Mai. Abermals hat sich der Fall er⸗
eignet, daß ein Urtheil, welches gegen mehrere
Personen wegen des Verbrechens des Mordes die
Todesstrafe und schwere Kerkerstrafen verhängte,
iich als ein irriges erwiesen hat. Fünf Zigeuner,
welche wegen des Mordes an dem Gendarmen,
Malli bei Weiz, vor längerer Zeit —F
den, find jetzt nach neuerer Verhandlun s
jprochen worden. Das irrige Urtheil fußte
das freisprechende Erkenntniß ausfuhrt, —
auf der Annahme, daß außer den angene
Zigeunern zur kritischen Zeit sich keine 8
derdächtigen Menschen in der Nähe degs Wan
befunden hoben. Nun haben aber vor deg
richtshofe in Steinamanger zwei Zigeuner dg
den übrigen Erhebungen übereinstimmende —
niß abgelegt, daß sie den Gendarmen —
der Stubenberger Klamm ermordet haben, ud
zeigt sich, daß nur die Ausübung des —8*
ungsrechtes die osterreichische Justiz vor
Justizmorde bewahrt hat. Die Todesstraf⸗ i
den vermeintlichen unmittelbaren Thätern nicht dol
ttreckt worden, eine der angeblichen Mitschudige
eine zu sechsjäͤhrigem schweren Kerker verutthal
Zigeunerin, ist während der Kerlerhaft unn
Strafanstalt Vigaun gestorben. Würde sich hu
nicht eine Strömung geltend machen. welche f
die humanitären Bestrebungen in der Straffus
nur souvetäane Verachtung empfindet, dann in
der krasse Fall, der sich in Graz abspielte, ein —*
beredtes Argument, gegen die Todesstrafe, —*
jede Reparatur des menschlichen Irrthums G
schließt, bilden. Mehr als sechs Jahre haben de
Unglücklichen im Kerker geschmachiet.
F Basel. An der schweizerisch · franzoöͤfstha
Brenze ertranken im Fluß Fier drei Schmugh
velche mit Seilen aneinander gebunden und
Tabak beladen den Fluß durchwateten. Einer w
ihnen glitschte aus, fiel in eine Vertiefung und
die andern nach sich.
x In der Kasse des Wechselagenten Rigan
in Marseille ist ein Fehl betrag von 5009
Francs entdeckt worden, herbeigeführt durch v
üntreue zweier Beamten, die spekulirt haben.
Fur die Redaktion verantwortlich: F. X. Demeß
—*
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Löschen des Brandes in unserem
Walde durch die Bewohner von Hassel
und Rohrbach unter der ebenso um—
fichtigen als energischen Leitung des
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