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Amtliches Organ des königl. Amtsgerichts St. Ingbert.
vn „St. Ingberter Auzeiger“ erscheint wöchentlich fünfmal: Am Montag, Dienstag, Donnerstag, Samstag und Sountag; 2 mal wöchentlich mit Unterhaltungs—
glott ind Sonntags mit Sseitiger illustrirter Beilage. Das Blatt kostet vierteljährlich 1 46 60 2 einschließlich Trägerlohn; durch die Post bezogen 1 A 75 A, einschließlich
94 Zustellungsgebuhr. Die Einrückungsgebühr fur die 4gespaltene Garmondzeile oder deren Raum beträgt bei Inseraten aus der Pfalz 10 —, bei außerpfälzischen und solchen,
auf welche die Expedition Auskunft ertheilt, 13 8, Reklamen 89 . Bei 4maliger Einruckung wird nur dreimalige berechnet.
X 142.
Bestellungen
auf den
„St. Ingberter Anzeiger“
für die Monate
August und September
schmen noch fortwährend an; die Postanstalten, die
hostboten, die Austräger und
Die Expedition.
Deutsches Reich.
München, 23. Juli. Zur Ausführung des
Peichsgesetzes vom 5. Mai d. J., betreffend die
Unsall- und Krankenversicherung der in land- und
sorstwirthschaftlichen Betrieben beschäftigten Personen
in Bayern, wird eine ziemlich umfangreiche landes—
gesehliche Regelung erforderlich, welche sich auch
auf eine entsprechende Abänderung der bayerischen
Sozialgesetzgebung von 1865 zu erstrecken hat.
Die Vorarbeiten zu dieser landesgesetzlichen Regel—⸗
ung, welche den nächsten Landtag beschäftigen wird,
sind im kgl. Staatsministerium des Inneren bezw
im kgl. Landesversicherungsamt bereits in Angriff
enommen. Um aber den betheiligten Kreisen die
delegenheit zu geben, etwaige Wünsche in Bezug
auf die Organisationsformen zu äußern, wird die
in Rede stehende Materie einen Berathungsgegen—
dand für die Montag, 4. Oktober, hier statefindende
Centralversammlung des landwirthschaftlichen Ver⸗
eins in Boyern bilden.
Augsburg, 14. Juli. Se. k. k. Hoheit
der Kronprinz des deutschen Reiches und von
Preußen wird am 4. September hierher kommen,
dem Besuche der Kreisausstellung einen Tag wid—
men, andern Tages nach Lager Lechfeld und von
n den Feldmanövern bei Babenhausen sich be⸗
geben.
Auf dem Papier hat jetzt auch der Kongo⸗
staat seine Armee, in Wirklichkeit sieht es mit
derselben aber sehr traurig aus. Ein Privatbrief
uus Vanang vom 20. Juni gibt darüber eingehende
Aufschlüsse. Es heißt darin:
„Der freie Staat hat ein Kontingent von 500
Indiern und 8300 Kaffern erhalten, welche in die
dewaffnete Macht eingereiht sind, aber selbst die
Indier vertragey das Klima nicht. Diese Truppe
zat seit zwei Monaten täglich zwei Mann durch
en Tod verloren und täglich dreißig zum Dienst⸗
hun untaugliche Kranke. Als Arbeiter gedungen
ierweigern sie es als Soldaten zu dienen. Am Tage,
43 man sie bewaffnen wollte, desertierten mehrere
dfert. Diese Schwarzen haben eine so heillose
jurcht vor dem Gewehr, daß man sie ständig durch
haussas bewachen lassen muß. Das wird eine
inderhare Armee abgeben!“
Ausland.
Paris, 28. Juli. Sehr charakieristisch sind
eaugenscheinlich vom Neide und von der Eifer⸗
ucht eingegebenen plumpen Schmähungen, weiche
uus Anlaß des Scheiterns der deutschen nationalen,
ut 1888 geplanten Ausstellung Herr Charlin im
kbenement gegen die deutsche Industrie richtet:
Nach dem Scheutern einer deutschen Aussteliung
m dahre 1888, schreibt er, „an einer franzö
üichen Aussteluund ein Jahr varzuf tbeilzunebmen
Montag, 26. Juli 1886. 21. Jahrg.
*
wäre in der That für das deutsche Gewerbe de⸗)
müthigend. Sich unfähig erklären, eine Ausstell·
ung zu machen, anerkennen, daß eine solche von
dem cusländischen Gewerbe, das sich auf die Pa⸗
riser Ausstellung vorbereitet, verachtet worden
wäre, und dann jämmerlich zu uns kommen
und uns einige untergeordnete Erzeugnisse vor⸗
führen: das hätte in der That nichts besonders
Blanzvolles an sich gehabt. Wir begreifen also
tehr gut die Enthaliung der Deutschen. Man wird
ins aber erlauben, uns über sie nicht zu grämen;
1878 sind die deutschen Gewerbetreibenden daheiw
zeblieben und die Millionen Besucher des Mars
keldes haben ihre Abwesenheit gar nicht bemerkt
1889 wird es genau so sein und alle Welt wird
hre Rechnung dabei finden. Unsere Gewerbetrei⸗
benden werden nicht den Aerger haben, denen zu
hegegnen, die ihnen so schamlos ihre Fabrikmarken
stehlen und die plumpen überrheinischen Waaren
als französische Arbeit verkaufen, und die Deutschen
werden nicht der Schande ausgesetzt sein, blos ihre
schwerfälligen und entehrenden Nachahmungen aus⸗
ttellen zu können.“
London, 23. Juli. Die Königin schiffte
sich mit dem Prinzen und der Prinzessin Batten
berg und der Kaiserin Eugenie Nachmittags nach
Cowes ein, um der Flottenrevue bei Portsmouth
beizuwohnen. Der Eisenbahnzug, welcher die Ver⸗
trefer der Kolonien bei der Kolonialausstellung nach
Portsmouthführte, um der Flottenrevue beizuwoh—
nen, entgleiste bei der Portsmouther Schiffswerft.
Mehrere Personen wurden verletzt. — Salisbury
ist Nachmittags hier eingetroffen.
London, 24. Juli. Die Commission zur
Untersuchung der Ursachen des Rückganges des
Handels sprach sich dahin aus, daß der Rückgang
durch die großen Schwankungen in dem relativen
Werthe von Gold und Silber noch verschlimmeri
sei. Die Kommission empfiehlt demnächst die Frage
wegen des Goldumloufs eingehend zu erwägen.
Wie die „K. Ztg.“ aus Petersburg mel⸗
det, werden den großen Manövern bei Krasnojeselo
preußischerseits der Generallieutenant v. Grol⸗
man von der 8. Division, der Major Graf
Keller vom Generalstab und Prinz Salm
heiwohnen. Grolman steht in Petersburger höheren
Militärkreisen in guter Erinnerung, weil er den
Kaukaususkämpfen beigewohnt hat.
St. Petersburg, 23. Juli. Nach einer
der „Pol. Corr.“ zugehenden Meldung ist das seit
einigen Tagen in hiesigen politischen Kreisen um⸗
aufende Gerücht von angeblichen Vorschlägen der
russischen Regierung bei den Mächten, welche eine
·ventuelle Occupation Bulgariens und eine auf die
Türkei behufs Erwirkung einer Modification ihrer
haltung in der bulgarischen Frage auszuübende
ßresfion zum Gegenstande hätten, vollständig un⸗
begruͤndet. Es sei zwar nicht unmöglich, daß der⸗
arlige Demarchen in späterer Zukunft sich als noth⸗
wendig erweisen könnten (1)), bis jetzt aber haben
dieselben weder stattgefunden, noch seien sie in
nächster Zeit bevorstehend. — Bezüglich der Zu
'ammenkunft des Ministers des Aeußern, Herrn v.
Biers, mit dem Fürsten Bismarck und dem
Grafen Kalnoky sind noch keine bestimmten Ver⸗
abredungen getroffen; voraussichtlich wird jedod
Herrn d. Giers den beiden genannten Staats
männern zwangslose Besuche abstatten.
Eokale und pfälzische Nachrichten.
* St. Ingbert, 26. Juli. Der gestrige
Sonntag war seiner angenehmen Witterung wegen
für Vereine zur Abhaltung ihrer sommerlichen Ver—
gnügungen prächtig geeignet und wurde denn auch
von unseren hiesigen Vereinen wohl ausgenützt. Der
„Turnverein'“ machte einen Ausflug nach
Stuhlsatzerhäuschen. Die „Philharmonie“
hielt im Betzenthälchen eii Waldfest, wozu
ein Theil der Bergkapelle engagiert war. Der
„Knappenverein“ unserer preußischen Berg⸗
leute beging durch ein Konzert im Becker'schen
Biergarten sein Stiftungsfest. Der „Jüng—
lingsverein“ hatte am Abend im Ober—
hauser'jchen Saale eine musikalissche Unter—
haltung veranftaltet.
S Laut Beschluß des Ausschusses hält der
Bezirkslehrerverein Blieskastel ⸗St. Ingbert“ am
nächsten Mittwoch, den 28. dieses Monats seine
Jahresversammlung ab. Dieselbe findet im Garten⸗
saale der Frau Witwe König zu Blieskastel statt
und nimmt um 2 Uhr nachmittags ihren Anfang.
—* Das Trauergeläute für König
Ludwig AL. ist gestern zu Ende gegangen.
h. Blieskastel, 25. Juli. Wir wir aus
sicherer Quelle vernehmen, kommt der Thierarz!
Herr Otto Schröder von hier nach Langenkandel.
R. Von der Blies, 24. Juli. Heute
Mittag wollte die Frau des Maurers Georg Frei⸗
dinger von Wolfersheim ihrem in Breitfurt arbei⸗
tenden Manne das Mittagessen bringen und benützte,
um nach letzterem Orte zu gelangen, die bei der
Breitfurter Mühle über die Blies führende Ponton⸗
brücke. Beim Verlassen derselben fiel die Frau
wahrscheinlich vom Landungsbrette aus in die Blies,
aus welcher sie gegen 2 Uhr als Leiche gezogen
wurde. Ob die Verunglückte ihren Essenkorb, der
ihr vielleicht vom Kopfe fallen wollte, zu erhaschen
suchte, oder infolge einer ungeschickten Bewegung
pom Landungsbrette abglitt und hiedurch in das
Wasser fiel, müssen wir dahin gestellt sein lassen;
es ist aber anzunehmen, daß nur geringe Hilfe
nötig gewesen wäre, um die Frau zu retten, da
der Wasserstand an der betr. Uferstelle nur 1.30 w
gegenwärtig beträgt.
— Die von der „Pf. Pr.“ gebrachte Nach⸗
richt, daß Gerichtssekretär Hatzfeld auf die Stelle
eines Polizeikommissars in Ludwigshafen verzichtet
habe, wird von dort aus als jeder Begründung
entbehrend bezeichnet.
Vermischtes.
F Aus Wadgassen wird der, Metzer Ztg.“
zemeldet: Der Rottenarbeiter Böchler aus Ueber—
herrn erhielt dieser Tage zur Einreibung ein Me—⸗
dikament verschrieben; anstatt dieses jedoch nach
Vorschrift äußerlich zu verwenden, nahm er das⸗
jelbe als Medizin ein und ist infolge dessen gestern
gestorben.
FStraßburg, 28. Jali. Den Kaiser—
manövern werden verschiedene Fürsten beiwohnen
und es werden schon jetzt die nothwendigen Quar⸗
tiere ausgewählt. Soviel bis jetzt verlautet, sol
der Kaiser bei dem Staithalter, der Kronprinj
beim Gouverneur Generallieutenant v. d. Burg
Prinz Wilhelm bei dem mit der Führung des 15
Armeekorps betrauten Generallieutenant v. Heuduck
der König von Sachsen bei dem Generaldirektor
der Reichseisenbahnen, Wirklichen Geheimen Ober⸗
regdierunasrath Mebes. der Großherzog von Nad⸗