s Koöoln,2. Febr.Gestern sind von hier aus mehrere
jrmge Leute abgefahren; welche, wie wir aus guter Quelle hören
ich nach Rom begeben, um in die päpstliche Armee einzutreten. —
Wie man allgemein erzählt, hat' der ehemalige Postbeamte, welchen
man im Verdachte hat, durch Verwechselung eines“ Postbriefben
els ca. 12,000 Thlr. der hiesigen Post gestohlen zu haben, sich
der Behörde gestellt. Dabei soll er sich entrüstet darüber geäußert
haben, daß man ihn stecbrieflich verfolge, indem er nicht der Mann
sei, der den Diebstahl ausgeführt.
Wien, J. Febr. Die officiösse „Wiener Abendpost“ mel⸗
det folgendes schreckliche Ende ein Diebes: Im böhmischen Dorfe
Nostial wurde am leßzten Sonntag Abend einem Wirthschaftsbe-
sitzer gemeldet. daß dessen Scheunenthor offen stehe. Da er eben
zedroschenes Gtreide auf der Tenne hatte, so vermuthete er nicht
hne Grund Diebe in der Scheune. Er nahm daher schnell sein
Bewehr, bewaffnete auch einige von seinen Dienstboten und eilte
mit denselben schnell zur Scheune, die sich mehrere hundert Schritte
hinier dem Orte befindet und feuerfest gebaut ist. Bei der An⸗
unft daselbst wurde vor allem das Thor schnell zugesperrt, dann
die Scheune umstellt und hierauf der darin befindliche Dieb auf⸗
gefordert, sich zu erlennen zu geben. Derselbe gab jedoch keine
Antwort man hörte nur, wie er in der Scheune herumkroch und
endlich unter das Dach gelangte, um durch dieses zu entspringen.
Da ihm dies nach mehrfachen Versuchen wegen der engen Ein⸗
lattung uicht gelang, so zündete er endlich das noch in bedeuten⸗
den Stoößen vorhandene Getreide an und suchte den Tod in den
Flammen, den er auch fand — ohne einen Klagelaut von sich gege⸗
den zu haben .
In Soodar nachft Erins gungzg ist der 22jährige Guts⸗
hesitzerssohn Ludwig v. Sz., der um 100 Ducaten gewettet hatte
daß er bei einem Tanze eher die Musikanten ermüden könnte, als
elbst vom Tanze ermüdet zu werden, und der demzufolge mit ver⸗
schiedenen Mädchen 11 Stunden ununterbrochen fortgetaänzt hatte,
an einem Schlaganfalle todt niedergesunken. .
f In Paris ist eine alte Geliebte Rapoleons J., die Grafin
Lurbourgs, die Mutter des Grafen Leon, 81 Jahre alt
zestorben. j *:
Der Papst hat dem Erzbischof von Algier 5000 Fres.
jur die nothleidenden Araber übersandt, „welche, obgleich Ungläu—
dige, doch die Adoptivkinder Frankreichs sind.“ —E——————
fGuter Gesschmack. Ein, Schiffscapitän aus Wol⸗
zust der mit dem berühmten Maler und Weltumsegler Eduard
dildebrandt in den Tropengegenden zusammentraf, ant—
vortete auf die Frage des Malers, was ihm hier am meisten
Jefalle, nach einigem Besinnen: „Der ausgezeichnete, wunder⸗
bare — Durst: 7—
»7 GEin Meteor.) In Schlesien, Preußen und Polen und
war in dem von Lobschütz, Danzig und Warschau begrenzien
xxdwintet ist am 30. Januar Abends gegen' 7 Uhr eine Feuer⸗
uger hemerkt worden,' die in Große eines halben Monddurchmes⸗
ers näach allen Richtufigen radial funkensprühend mit intensivstem
Aichtglanz durch den Himmel zog, dann nach Art der Raketen in
Millionen Funken auseinanderstob, einen Iit verschwindenden
Schweif hinterließ und nach 323 Minuten von elüem donnerartig
wiederholten Knall gefolgt wax. Nach schlesischer und Warschauer
Zerichten sind in der Gegend vonPleschen und in Dombrowa
Theile des Asrolithen zur Erde gefellen. Der Giauf- des Me⸗
eors soll auch nach den Warschauer Berichten? ein zunehmender
zewesen sein; das Licht war so außerodentlich‘ hel,“ daß es alle
zimmlischen und irdischen Lichter weit überstrahlte, in den Zimmern
»en hellsten Schein der Petroleumlampen verdunkelnde im Freien
Tageshelle verbreitend. Die Farbe des Lichtes solbgrünlichem
jengalischen ähnlich gewesen sein. Die Dauer des Mettors wird
nuf vier bis fünf Sekunden angegebnn.
Landwirthschaftliches.
Zur Veredlung der Obstbäume: Gewöhnlich
verden die zur Veredlung der Obstbaume mittelst Pfropfen, an⸗
uwendende Edelreiser, im Frühjahre, sobald die Bäume zu trei⸗
jen beginnen, ausgesucht und im Keller oder an einem sonstigen
Irte mit dem untern Theil in Wasser oder Sand gestellt und so
zis zum Gebraucheaufbewahrt. Solche Edelreiser haben aber
nicht sellen den Winter über durch Frost insbesondere durch Glatt-
eis gelitten, und wenn nicht so sind die Knospen derselben bis
um Gebrauche gewöhnlich schon zu weit ausgetrieben und man
jat sich daher auch nur selten eines schönen Wachsthums zu er⸗
reuen und jedenfalls folgendez, schon mehrmals erproptes und
zünstig ausgefallenes Verfahren diesem vorzuziehen und zu' em⸗
ofehlen. Mau schneidet nämlich die hierzu nöthigen Pfropf«“
»der Edelreiser schon im Herbste, bevor starker Frofi und Kälire
eintritt von den Bäumen ab, gräbt sien an einte Stelle des Gar⸗
—A—
Srde ein, streut etwas Stroh, Moos oder Stallmist über die
Erde damit dieselbe bei eintretender starker Külte nicht zu stark
gefriert und läßt dieselben nun ganz ruhig bis“ zum⸗ Gebrauche
egen. Man pfropfte mit von ein und' demselben Baume ge⸗
nommen, aber nach beiden angegebenen Arten behandelten Pfropf-
reiser auf ein und demselben Baum, ja auf ein und denselben
Ust und fand, daß die nach letzter Art behandelten nicht nur
icherer unde schneller wuchsen, sondern auch gesünderes und früher
ragbares Holz lieferten. Wer bis zum kommenden Frühjahr
yfropfen will und hat noch keine Pfropfreiser, der schneide sie jetzt
noch und verfahre wie angegeben ist.
Güterversteigerung.
Samstag den 15. Februar 1868, Nach⸗
mittags 3 Uhr, dahier bei Seifenfieder
Schmitt, läßt Herr Joseph Firmery, Kauf-
mann dahier, seine sämmtlichen diegen
chaften St. Jugberter Bannes auf lang⸗
ährige Zahltermine in Eigenthum ver⸗
steigern als: J —
13 Dec. Pflanzgarten in den Großgärten,
neben Blechschmied Scherff und Franz
Jakob Schmelzer, Schmied.
14 Dec. Acker auf Hobelsahnung — Bau⸗
platz der Obermühle gegenüber, neben
Johann Weiland Wittib und August
Weigand's Wittwe. 45
18 Dec. Acker aufm Rothenflur neben
Peter Stolz Wittib und Andreas
Friedrich. J J
38 Doer. Acker“ hertery Wellenfeld, neben
—
34 Dec. Acker rechts in den Seyen, neben
—— Michel Vant und Heinrich Holzer.
36. Dech Acker“ auf, Schiffella d, neben
Bernhard August und Philipp Weigand.
35 Dec. Wiese in den Großgärten oberm
Gallbrunnen, neben Wilhelm Chandon,
wird in 2 Theilen versteigert.
2 Dec. Wies in den Großwiesen, neben
Johann Schmelzer und Peter Müller's
Wittwe. J
Dec. Wies im Allment am. Langen ⸗
stein, neben Johann Hofmann und Mi⸗
del Uhl's Kinder.
orn, tigl. Notar
j
Holzversteigerung
aus Staatswaldungen des
Meviers St. Ingbert.
Montag den 17. Februar 1866.
Vormittags 10 Uhr zu St. Ingbeirt
im Stadthause.
Sschlag Bollerberg.
*1Alftr. buchen Scheitholʒ,
10 3Anstyprügel,
995 Krappen,
150 buchen Reiserwellen.
Schlag Ommersthal.
6 eichen Wagnerstangen —J
16 Kliftr. buchen Scheitholz,
4 »birken u. Weichholz Scheit,
24 „buchen Prügelholz;,
9 eichen, birken und Weich—
holz Prügel—
12 biuchen Krappen,
J Schlag Rehthal.
10 ahorn Wagnerstangen.
Schlag Zuf. Ergebni —
eichen Stämme III. u. V. Classe,
kiefern, III. u. V. „
Sparren,
eichen Wagnerstangen,
Klfir. buchen Scheitholz,
Prügell.
Prügel.
Scheitholz.
18 Prügel,
Zbirken Scheitholz—
Zee.BPrüuͤgelhoʒzz
535 „ WVeichholz Scheitholz.
3 „Prüugelholz, ur
8 verschiedene Krappen.
Zweibrücken den 31. Januar 1868.
Kgl. Forstamt:
Danksagung.
Eine freundlichere Aufnahme und ein
jerzlicheres Entgegenkommen, wie dies Sei—
ens des kuunstliebenden Publicums in
St. Ingbert mir zu Theil geworden, —
st nicht leicht denkbar, dagegen sei mir
»ergönnt hiefür meinen aufrichtigen und
iefgefühlten Dank aussprechen zu dürfen.
Insbefondeee aber bleibe ich dem dortigen
Musikverein sowohl wie der hochverehrten
Dame und den vier Herren, die so gütig
waren mir in meinem Concerte in wahbr—
jaft künstlerischer Weise hilfreich zur Seite,
uu stehen, für alle Zeiten zum innigsten?
Danke verpflichtet. 53
Gleichzeitig ein herzliches Ledewohl, da
zunz bald ich meine Reise über den Ocran
intreten werde. vrheme aeergre
Zweibrücken I0. Februar 1886886.
EREXCEAIIILEEAE