Full text: St. Ingberter Anzeiger

die Ausgestiegenen sich eben auf den Perron begeben wollten. 
Fine junge Dame, Frau Kath. Avenarius, erst 5 Wochen ver⸗ 
heiraihet, wurde durch die Locomotive des Güterzugs von der! 
Seite ihres Mannes gerissen und überfahren. Der Tod scheint 
augenblicklich eingetreten zu sein. Die Dame hatte in Gesellschaft 
jhres Schwagers und ihrer Schwester eben ihren Gatten, der 
ausgestiegen war, abgeholt. Wer an diesem Unglück schuld ist, 
wird die Untersuchung zeigen. 
— F Worms, 250.Nov. Der des Todtschlagsa des Joh. Eber⸗ 
zard Schlegel beschuldigte Jakob Hollerieth aus Speyer wurde 
zeute von zwei Gendarmen nach Alzey verbracht. Der Angeklagte 
ist ganz niedergeschmettert und weint viel. Trotzdem ihm die vier 
inderen Verhafteten, die jetzt wieder in Freiheit sind, die von ihm 
erübte That in's Angesicht sagten, hat er ein eigentliches Geständ⸗ 
niß über das schauderhafte Verbrechen bis jezt noch nicht abgelegt. 
—A 
suchung / weiter fortgesetzt wird, ein ausführliches Geständniß macht, 
enn er soll sichh des Ausdrucks bedient haben, „er habe den 
Schlegel nicht todtschlagen wollen.“ Die Obduction der Leiche des 
Schltegel hat ergeben, daß der ganze Schädel durch die jedenfalls 
nit voller Kraft ausgeführten Hiebe in viele Stücke geschlagen 
vurde. Jeder der Hiebe war unumgänglich tödtlich. 
7Parrizss. Eine Privatdepesche aus Belfort meldet, daß 
mand die Leiche des Iohann Kinck endlich entdeckt hat. Die Klei⸗ 
der, namentlich die Strümpfe und das Hemd der Leiche haben die 
tämlichen Zeichen, wie die, welche man auch bei Madame Kinck 
ind den Kindern gefunden hat. 27 
rVPVaris, 27. Nov. Die Leiche des Johann Kinck wird, 
vie man jetzt erfährt, nach Paris gebracht und Traupmann mit 
hr coufrontirt wer den. Die Leiche ist nämlich nicht so sehr in 
Verwesung übergegangen, als man anfangs geglaubt. Bis jetzt 
hat man dem Morder noch nicht mitgetheilt, daß man den Vater 
inck aufgefunden hat. Es scheint, daß man ihn demselben 
lötzlich gegenüber stellen will. Die Geständnisse, welche Traup⸗ 
mann bis jetzt gemacht hat, sollen ziemlich weitgehend sein. Es 
sst der Advocat Lachaud, sein Veriheidiger, der ihn bestimmte, mit 
der Wahrheit hervorzutreten. Zu Lachaud soll er geäußert haben, 
daß er drei Mitschuldige habe. Dies ist bis jetzt aber noch keines 
vegs verbürgt. In der letzten Zeit ist der Mörder in sehr ge⸗ 
eiztem Zustande. 
F New⸗York. Neue Petroleumquellen von enormer Er⸗ 
siebigkeit sind, wie der Titusville „Herald“ berichtet, kürzlich in 
zer Umgegend des Pithole Creek in Pennsylvanien entdeckt worden, 
vodurch das ganze Land in nicht geringe Aufregung versetzt wurde. 
kiner der neuen Brunnen gibt täglich 30 Faß, andere zwischen 
und 8 Faß, ein anderer auf dem sogenannten Independent 
zande 40 Faß, ein anderer gar lieferte in den ersten Tagen 140 
jaß. und endlich der von Weisor Loos Welch in den ersten 8 
Tagen 800 Faß, 266 Faß täglich; das gewonnene Hel ist, wie 
n jenen Gegenden gewöhnlich, von schwärzlicher Farbe. Der 
Brundbesitz in der Nähe der neuen Quellen ist demzufolge unge— 
jeuer im Preise gestiegen; man bezahlte dort kürzlich für 7 Alkres 
dand 3000 Dollars, und für 4 Akres, die noch bessere Chancen 
ersprachen, 3600 Doll.; für die Pacht eines Akres, der später 
ür 1000 Dollars verkauft wurde, bezahlte man 1000 Dollars 
bonds. 
Mobilienversteigerung 
zu Seugscheid. 
Montag den 6. Dezember 1869, Vor⸗ 
nittags um 9 Uhr, zu Sengscheid in seinem 
Haufe läßt Johann' Jungfleisch von da auf 
Zahltermin versteigerr; 
4 Pferde, 6 maatzce Rirder, 1 
Paar zweijährige Stiete, 1Paar einjährige 
Stiere, 2trächtige Schweine, 19 Stück 
Frischlinge, 5. Fuhrwagen, worunter ein 
breitet Wagen 300 Zentner Hen, 200 
Zentner Stroh, 200 Zentner Kartoffeln, 
I Paar Heuleitern, 8. Pflüge J langen 
Pflug, 1.eiserne und 1 hölzerne Egge 
und sonstige Ackergeräthschasten. 
Horn, kagl. Notar. 
Der Unterzeichnete bescheinigt hiermit, 
as die. Chocoladenfabrick von Franuz 
Stollvverck und Söhne in Köln sich 
ür die Reinheit ihrer Wagren verbürgt 
und ihre Fabrication unter sanitätspo⸗ 
lizeiliche Controle freiwillig gestellt hat, 
daß die zut Verwendung kommenden Roh— 
nateriali n und Ingredienzien spwie mauch 
die fertige Waare analysirt werden und 
daduch dem Consumenten eine reine Cho— 
colade, d. h. pure Cacao und Zucker 
qurantirt wird .. — 
NKoͤln 1. September 1869. 
Dr. Herm. Vohl, 
Koönigl. Regierungscommissar 
und vereidigter Chemiker. 
Obige mit Recht empfehlenswerthen Cho 
oladen sind siets vorrälhig in St. Ing- 
bert bei J. J. Grewenig und vei 
Tond. G. Rickel, in Blieskastel 
bei F. Apprederis. 
Am Dienstag Abend ist mir ein 
rother Dachshund zugelausen; der 
Figenthümer beliebe denselben gegen 
Bezahlung des Futtergeldes und der 
Inse rationskosten abzuholen. 
Veter Groß, Tagner 
auf'm Höfchen. 
H—... 
Frankfurter Versicherungs⸗Gesellschaft. 
Wir bringen hiermit zur Anzeige, daß wir Herrn J. Beters in St. 
Ingbert eine Agentur unserer Gesellschaft übertragen haben. 
MNeustadt a. H. den 29. November 1869. » 
i Die Hauptagentur: 37 
Ferd. Heckel... 
Unter Bezugnahme auf obige Bekanntmachung emp'ehle ich mich hiermit 
ur Bermittelung von Versicherungen gegen Feuersgefahr auf Mobilien, Waaren 
Naschinen, Vieh, Ernte-Erzeugnisse, Ackergeräthe, überhaupt auf alle beweglichen 
Hegenstände, welche durch Brand zerstört, oder beschädigt werden können, gegen 
este und billige Prämie. 
Jede nähere Auskunft wird gern ertheilt, sowie Prospecte und Antrags⸗ 
ormulare verabreift. 64 
ESt. Ingbert den 29. November 18083. 
. t&r. 
Dieée biIligste und beste NModen-Zeitunn 
ist unstreitig 
⸗ —X 
Dio Modenwelt. 
Preis für das ganze Vierteljahr 36 KErzr. rh. 
In Deutschland hat dis Hoddenwelt an Ruf und Vorbreitung allen anderen NModen- 
Seitungen den Rang abgelaufen, was sie ihrem vortrefflichen Inhalte, ihrer grossen Reichhaltigbkeit 
ind ihrepa billigen Preise 2u verdanken hat. - Vornehmlieh nimmt die Modem αι_ sαιααν—. 
ruf die —— in der Familie, weniger auf die dor grossen Welt. sie empfienlt sich deshalb 
orzugswoise allen Müttern und Töchtern, dio Gefallen daran finden, ihre eigene und der Kinder 
loilette, wie die gesammte Leibwäsche selbst horzustellen. — 
Abonnements werden jedderzeit angenommon bei allen Buchhandlungen und Poztämtern. 
20 bis 25 Schoppen 
te Fitq tönnen täglich abgegebeg 
8 kr. Mischfrucht 4 fl. 24 kr. Hafer 
3fl. 33 kr. Erbsen 4 . — kr. Wicken 
3 efl. 49 kr. Kartoffeln 1fl. Heu 2 fl. 
— kr. Stroh Uufl. 15 kr. per Zentner. 
Weißbrod ˖1*3 Kilogr. 16 kr. Kornbrod 
3 Kilogr. 21 kr. ditto 2 Kilogr. 14 kr. 
ditta 1 Kilogr. 7 kr. Gemischtbrod 3 Kil. 
27.kr. 1 Paar Weck 9 Loih 2 kr. Rind⸗ 
leisch 1. Qual. 18 kr. 2. Qual. 16 kr 
albfleisch 12 kr. Hammelfleisch 16 kr. 
hweinefleisch 16 kr. per Pfund. Wein 
24 kr. Bier 6 kr. per Liter, Butter 30 kr. 
her Pfund.“ 
Neter Heusser. 
Frucht · Vrod⸗, Fleisch ꝛe. Preife 
der Stadt Zweibrücken v. 2. December 
Weizen 5 fl. 49 tr. Korn 4 fl. 17 fr. 
HBerste 2reihige, — fl. — kr., Gerste vier⸗ 
eihige, 3 fl. 38 kr. Spelz 3 fl. 44. kr. 
Spelzkern — fl. — kr. Dinkel 3 fI. 
Redaltion Druck und Berlaa von F.“ Dewmes in St. Ingbert.